Heilpflanzen-Smoothies für Frauen. Andrea Wichterich

Heilpflanzen-Smoothies für Frauen - Andrea Wichterich


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Aus dem gleichen Grund verwende ich auch kein Eis in meinen Smoothies, wenngleich ich mit gecrushtem Eis die

      Einfrieren der Pflanzen

      Dazu püriere ich die Pflanzen vorher mit etwas Wasser im Mixer und friere sie portionsweise, zum Beispiel in Eiswürfelformen ein.

      Trocknung der Pflanzen

      Das machst du am besten in einem Dörrapparat oder im Backofen bei niedriger Temperatur (max. 50°C; da fängt bei den meisten Backöfen erst die Temperaturskala an). Dazu werden die Pflanzen lose auf einem Backblech ausgebreitet und die Klappe etwas geöffnet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Auch die Ausbreitung auf einem frei hängenden Baumwoll- oder Seidentuch in einem warmen, gut gelüfteten Raum oder die Trocknung auf einem Holz befeuerten Grundofen ist möglich.

      Herstellung von Pflanzenpulvern

      Manche Pflanzen lassen sich gut von Hand in einem Mörser pulverisieren. Diese Möglichkeit bevorzuge ich, da ich auf diese Weise in Fühlung mit der Pflanze gehe und dem Pulver meine liebevolle Aufmerksamkeit und die Energie meiner Handarbeit gebe. Das ist allerdings etwas mühsam und braucht Zeit. Einfacher und schneller geht das Pulverisieren im Mixer. Das Pulver wird dann feiner und kratzt später im fertigen Smoothie nicht im Hals. Die meisten Mixer haben einen Aufsatz, der sich besonders zum Pulverisieren von Pflanzen, aber auch von Nüssen und Samen, eignet. Das Pulverisieren in einer Kaffeemühle oder Getreidemühle ist ebenfalls möglich (hier keine ölhaltigen Nüsse oder Samen verwenden, da sie das Mahlwerk mit einer Fettschicht zusetzen).

      Auch im Winter können Pflanzen gesammelt werden.

      Konsistenz verbessern kann. Smoothies sind an sich leicht verdaulich, doch Eis in jeder Form „löscht“ unser Verdauungsfeuer, was dann in der Folge zu entsprechenden Schwierigkeiten bei der Verdauung bis hin zu Gärungsprozessen führen kann. In der alten indischen Medizin Ayurveda wird die Verdauungskraft als Verdauungsfeuer (Agni) bezeichnet. Eine andere Möglichkeit, die ich eher bevorzuge, ist die Trocknung der Pflanzen und das Herstellen von Pflanzenpulvern (siehe linke Seite). Auf diese Weise kannst du dir einen kleinen Wintervorrat anlegen.

      Viele Pflanzen kannst du aber auch im Winter (selbst unter der Schneedecke) frisch sammeln, wie Vogelmiere, Feldsalat oder Kressearten. Ich ergänze sie dann gerne mit Pflanzen- oder Algenpulvern (z.B. Gersten- oder Weizengras, Chlorella- oder Spirulinaalge) oder auch gesammelten und getrockneten Samen (z.B. Brennnesselsamen sind ein hervorragendes Tonikum im Winter und geben eine feine, nussige Note!).

      Die Samen enthalten die Essenz einer Pflanze; ihre Reifung bildet den Höhepunkt und die Vollendung des Pflanzenjahres. Viele Samen kann ich auch auf der Fensterbank keimen lassen, um so im Winter frische Keimlinge und Pflanzengrün zu erhalten.

      Getrocknete Pflanzen einkaufen

      Du kannst für die Smoothie-Herstellung im Winter, wenn keine frischen Wildkräuter zur Verfügung stehen, auf getrocknete Kräuter oder auf diverse Smoothie-Pulver zurückgreifen. Solltest du diese nicht selbst gesammelt und pulverisiert haben, kannst du die benötigten Zutaten auch in Bioläden, Apotheken oder im Kräuterfachhandel beziehen.

      ▶ Weitere Bezugsquellen findest du im Anhang auf Seite 155.

      Dies ist eine Frage, die mir auf meinen Kräuterwanderungen oft gestellt wird. Und sie ist gar nicht leicht zu beantworten. Auch in der Stadt finden sich Plätze, an denen sich die eine oder andere Wildpflanze tapfer in gepflegten Parkanlagen behauptet. Doch die Verwendung dieser Pflanzen ist nicht immer unproblematisch, denn die Pflanzen stellen sich uns nicht nur in unserem Körper hilfreich zur Seite, sondern sie heilen auch den Boden.

      Die Gundelrebe ist zum Beispiel eine Pflanze, die uns unterstützt, Schwermetalle aus dem Körper auszuleiten – doch sie entgiftet auch die Erde, auf der sie wächst. Wenn sie nun an einer mit Schwermetallen verseuchten Stelle wächst, reichern sich diese toxischen Substanzen in der Pflanze an und sie eignet sich nicht mehr für den Verzehr oder einen therapeutischen Einsatz.

      Unsere grünen Geschwister in der Stadt verfügen über ein hohes Maß an Grünkraft. Somit kann hier keine pauschale Antwort gegeben werden, sondern hier bist du in deiner „Spürigkeit“ gefragt; in deiner Gabe, dich mit der Pflanze zu verbinden und deine Intuition zu befragen. Besser ist es, der Stadt hin und wieder den Rücken zu kehren und einen Ausflug zum Kräutersammeln aufs Land zu machen. (Vorsicht vor überdüngten Böden und gespritzten Feldern!)

      Wildpflanzen behaupten sich sogar an den unwirtlichsten Stellen.

      Natürlich handelt es sich bei den grünen Heilkräuter-Smoothies um Rohkost. Für die einen gilt eine Ernährung, die auf Rohkost basiert, als Universalheilmittel. Anders als bei gekochten Lebensmitteln, sind in frisch geernteter Rohkost noch alle Vitamine, Enzyme und andere Vitalstoffe enthalten, die durch den Kochvorgang ganz oder teilweise verloren gehen. Auch energetisch hat die frische Pflanze eine ganz andere Ausstrahlung, als wenn sie weiterverarbeitet und lange gelagert wird und versorgt uns mit reichlich Prana (immer vorausgesetzt, sie durfte unter guten Bedingungen wachsen und gedeihen und wird mit Respekt und Dankbarkeit, am besten von Hand geerntet). Rohkost ist in vielerlei Hinsicht also ein Quell der Gesundheit für uns – wenn wir sie verdauen können!

      Da Rohkost generell schwerer zu verdauen ist als gekochte Nahrung, setzt deren Verzehr eine starke Verdauungskraft voraus. Unverdaut gärt sie im Darm vor sich hin, wodurch Fuselalkohole entstehen, die eine erheblich Belastung für die Leber darstellen und zu vielen gesundheitlichen Problemen führen können. Aus diesen Gründen stellt eine reine Rohkosternährung aus der Sicht vieler Gesundheitsexperten sogar ein gesundheitliches Risiko dar.

      Bei Hildegard von Bingen gibt es sogar ein „Rohkostverbot“, und auch im Ayurveda wird diese nur bestimmten Konstitutionen beziehungsweise zu bestimmten Jahreszeiten empfohlen. Wieder andere warnen vor der Rohkost, weil aus ihrer Sicht auf jedem frisch geernteten Kräutchen gefährliche Mikroorganismen und Parasiten lauern, die nur darauf warten, uns zahlreiche Krankheiten zu bescheren.

      Paradigmenwechsel in der Medizin

      Leider hat sich in unserer Zeit eine Angst breitgemacht vor allem, was „wild“ ist. (In vielen anderen Kulturen und Sprachen gibt es gar kein Wort für „Wildnis“.) Wir haben eher Angst vor der „ungezähmten“ Natur als vor degenerierten, toxisch belasteten Nahrungsmitteln aus Alu- und Plastikverpackungen. Viele von uns haben aufgehört, sich als Teil der Natur zu begreifen und betrachten die Natur als irgendetwas Fremdes, Ungezügeltes, Gefährliches „da draußen“. Die Angst versuchen wir zu kompensieren, indem wir vermeintlich die Natur beherrschen anstatt im Einklang mit ihr zu leben.

      Dies hat vor vielen Jahren auch in der allopathischen Medizin zu einem Paradigmenwechsel geführt, der den „Feind“ im Außen und mit kriegerischen Mitteln zu bekämpfen sucht. Die „Waffen“ dieses Paradigmas richten sich gegen das Leben (anti-bios) und führen nicht selten zu einem ewig währenden Kampf gegen die sogenannten Erreger, der nicht zuletzt die Kassen der Pharmafirmen klingeln lässt.

      In der traditionellen und der modernen Naturheilkunde gehen wir jedoch davon aus, dass nicht der Erreger die Ursache einer Erkrankung ist, sondern ein geschädigtes Milieu. Dahinter kann ein verschobenes Gleichgewicht von Säuren und Basen im Körper stecken. Oft finden wir in der Praxis auch eine Belastung mit Giftstoffen (vor allem Schwermetall- und Aluminiumbelastungen spielen hier eine übergeordnete Rolle), sowie das Fehlen von Nährstoffen und „gesunden“ Symbionten. (Beachte, dass allein die Bakterien unserer physiologischen Darmflora ein Gewicht von 1,5 kg haben!)

      Wenn ich also beispielsweise unter einer Infektion leide, arbeite ich aus naturheilkundlicher Sicht daran, ein Milieu zu schaffen, in dem sich pathogene Keime gar nicht wohlfühlen und vermehren können. Damit möchte ich natürlich nicht abstreiten, dass


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