Gesundes Blut. Earl Mindell

Gesundes Blut - Earl  Mindell


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%25 %B −2 %1 %1 %0,4 %AB +3 %4 %2 %7 %AB−1 %0,3 %0,2 %0,1 %
BlutgruppeGesamtRhesus+Rhesus−
041 %0 + 35 %0 − 6 %
A43 %A + 37 %A − 6 %
B11 %B + 9 %B − 2 %
AB5 %AB + 4 %AB− 1%
100 %85 %15 %

      Menschen mit der Blutgruppe 0 können jedem Blut spenden. AB kann nur anderen Menschen aus dieser Gruppe gespendet werden, obwohl Träger der Blutgruppe AB als Universalspender von Plasma gelten. Außerdem sind Menschen mit der Blutgruppe AB Universalempfänger, sie können also RBZ aus jeglicher Blutgruppe empfangen. Diese Regel wird allerdings durch Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Rhesus-Faktors beeinträchtigt. Rh-negatives Blut wird ausschließlich Rh-negativen Patienten übertragen, Rh-positiven Patienten kann Rh-positives oder Rh-negatives Blut übertragen werden.

      Tabelle 1.2. Kompatibilität der Blutgruppen

Blutgruppe des PatientenAntigen auf der RBZ-OberflächeAntikörper im PlasmaBlutgruppe des Spenders
AA-AntigenB-AntikörperA, 0
BB-AntigenA-AntikörperB, 0
ABA- und B-Antigeneweder A- noch B-AntikörperA, B, AB, 0
0weder A- noch B-AntigeneA- und B-Antikörper0

      Weiße Blutkörperchen bzw. weiße Blutzellen (WBZ), die sogenannten Leukozyten, machen zwei Prozent des Blutes aus und liefern Hinweise auf den Zustand Ihres Immunsystems. Es gibt fünf Arten von Leukozyten, die den Körper vor Bakterien und anderen schädlichen Substanzen schützen.3 4 Wie die roten Blutzellen reifen auch sie aus unreifen Stammzellen im Knochenmark heran. Wenn sie in den Blutkreislauf gelangen, überdauern weiße Blutzellen zwischen dreizehn und zwanzig Tagen. Die fünf Typen von weißen Blutkörperchen – neutrophile, eosinophile und basophile Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten – erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Immunsystem.

      Neutrophile Granulozyten

      Sie sind mit einem Anteil von ca. 62 Prozent die häufigsten weißen Blutzellen im Körper und reagieren als Erste auf Entzündungen, vor allem, wenn diese von Bakterien verursacht worden sind. Sie richten sich hauptsächlich gegen Bakterien und Pilze.

      Eosinophile Granulozyten

      Eosinophile machen ungefähr 2,3 Prozent der Leukozyten im Differentialblutbild aus. Sie haben vor allem die Aufgabe, multizelluläre Parasiten und bestimmte Infektionen zu bekämpfen. Einige Eosinophile spielen auch bei der Bekämpfung viraler Infekte eine Rolle. Außerdem tragen sie dazu bei, Mechanismen im Zusammenhang mit Allergien und Asthma zu kontrollieren.

      Basophile Granulozyten

      Die Basophilen machen nur einen geringen Anteil von weniger als 1 Prozent der Leukozyten aus. Sie sind beteiligt an allergischen Reaktionen und für die Abwehr von Parasiten zuständig. Wie die Neutrophilen besitzen auch sie die Fähigkeit der Phagozytose, d. h. der aktiven Einverleibung bestimmter fremder Eindringlinge, etwa Bakterien.

      Basophile produzieren auch Histamin und Serotonin. Beide Stoffe sind Mediatorsubstanzen bei Entzündungen und Verbrennungen, spielen aber auch eine wichtige Rolle bei der Hemmung der Blutgerinnung.

      Lymphozyten

      Lymphozyten machen ca. 30 Prozent der weißen Blutkörperchen aus. Sie umfassen die B-Zellen, natürliche Killerzellen und T-Zellen. B-Zellen setzen hauptsächlich Antikörper frei und aktivieren die T-Zellen. Natürliche Killerzellen attackieren überwiegend Tumorzellen und von viralen Erregern befallene Zellen. Die T-Zellen wiederum werden in vier Untertypen unterteilt: T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen, Gamma-delta-T-Zellen und regulatorische T-Zellen. T-Helferzellen aktivieren und regulieren T- und B-Zellen. Zytotoxische T-Zellen bekämpfen entartete und viral befallene Zellen. Gamma-delta-T-Zellen bilden eine Brücke zwischen der angeborenen und der adaptiven Immunität.

      Die angeborene Immunität beschreibt Abwehrmechanismen, die von Geburt an vorhanden sind, die adaptive oder auch erworbene Immunität bezeichnet die Bildung von Immunstoffen und Verbindungen, z. B. Antikörpern, die sich gegen spezifische fremde Eindringlinge richten. Die regulatorischen T-Zellen tragen dazu bei, den Zustand des Immunsystems nach einer Infektion zu normalisieren, und helfen außerdem, autoimmune Reaktionen zu verhindern.

      Monozyten

      Monozyten umfassen etwa 5,3 Prozent der WBZ und sind die größten Blutkörperchen innerhalb der Zellgruppe der Leukozyten. Sie wandern vom Blut ins Gewebe und entwickeln sich dort zu Makrophagen, d. h. sie entfernen Zellreste und zerstören Bakterien, andere Erreger und Fremdkörper, Mikroben und Tumorzellen.

      Blutplättchen

      Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind Zytoplasmafragmente (Zytoplasma ist der gesamte lebende Inhalt einer Zelle, der nach außen hin von der Zellmembran abgeschlossen wird, allerdings nicht den Zellkern umfasst). Thrombozyten werden im Knochenmark gebildet. Sie sind winzig – rote Blutzellen sind etwa dreimal so groß – und machen nur einen kleinen Anteil des Blutes aus. Doch trotz ihrer geringen Größe erfüllen sie eine überaus wichtige Aufgabe: Sie tragen dazu bei, dass das Blut gerinnt, wenn ein Blutgefäß verletzt wurde, indem sie sich vernetzen und das Loch verstopfen, solange es nicht zu groß ist.5

      Ein Cocktail aus Plasma, roten Blutzellen, weißen Blutzellen und Blutplättchen bildet also Ihr Blut. Jede einzelne Komponente übernimmt wichtige Funktionen, die für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden unerlässlich sind. Natürlich können diverse Einflüsse den Zustand Ihres Blutes verändern. Wenn Sie über diese Einflüsse Bescheid wissen, haben Sie die Möglichkeit, Ihren Lebensstil entsprechend zu verändern und so zur Gesundheit Ihres Blutes beizutragen.

      Was beeinflusst den Zustand des Blutes?

      Nach dem Exkurs in den vielfältigen Mikrokosmos unseres Blutes wollen wir fünf kritische Faktoren, die den Zustand Ihres Blutes beeinflussen, unter die Lupe nehmen: das Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes, die Ernährung, körperliche Aktivität, Umwelt und genetische Voraussetzungen.

      Gleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes

      Die pH-Skala ist ein Maß für den sauren oder alkalischen bzw. basischen Charakter einer Substanz. Die Skala reicht von 0 bis 14. Ein pH-Wert von 7 (reines Wasser) ist der neutrale Mittelwert, ein pH-Wert von weniger als 7 ist sauer, einer oberhalb von 7 ist alkalisch bzw. basisch. Wichtig ist, dass jeder ganze pH-Wert unter 7 zehnmal saurer ist als der nächsthöhere Wert und ein pH-Wert über 7 zehnmal basischer. Liegt der pH-Wert bei 4, ist die Substanz also zehnmal sauerer als bei 5 und 100-mal saurer als bei 6. Das heißt, dass selbst kleine Veränderungen des pH-Wertes signifikant sein können.

      Der pH-Wert Ihres Blutes wird von Ihrem Körper strikt kontrolliert (normalerweise liegt er zwischen 7,37 und 7,45), denn er soll weder zu sauer noch zu basisch sein. Ihr Körper stellt dieses Gleichgewicht her, indem er natürliche Substanzen in Ihr Blut abgibt, darunter Kohlensäure, Bikarbonat und Kohlendioxid,


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