Fast Food Diät. Harald Sükar
Ländern zu sein, und selbst die »gönnen« sich gerne mal was. Insgesamt jedenfalls, das ist eindeutig dokumentiert, steigt der Anteil der ultraverarbeiteten Lebensmittel an der Gesamtmenge der Lebensmittel und der Anteil der natürlichen sinkt.
Auch in der Fast-Food-Industrie hat sich die Situation seit meiner Zeit bei McDonald’s in den vergangenen drei Jahren trotz aller Bio- und Nachhaltigkeitsbeschwörungen weiter verschlechtert. Denn der Effizienz-Druck auf alle Branchen steigt, und die Fast-Food-Industrie kann ihm durch nichts besser begegnen als durch noch mehr denaturierten Junk mit noch mehr Chemie in noch hübscher gestalteten Schachteln.
Ich wäre dafür, dass auf jeder McDonald’s- oder Burger King-Schachtel ein Aufdruck wäre: »Achtung, der regelmäßige Verzehr dieses Produktes schadet Ihrer Gesundheit.« Es wäre nichts als die Wahrheit.
MINIMIZE ME!
Fast Food macht Spaß. Sollen wir ihn uns wirklich
von ein paar US-Konzernen verderben lassen?
Wer sagt, dass Fast Food Müll sein muss?
Ich fragte mich irgendwann, warum ich der Fast-Food-Industrie eigentlich das Recht zubilligte, mir den Spaß am Fast Food zu verderben. Wer sagte eigentlich, dass es immer als Junk daherkommen und mich zwingen muss, über meinen Körper Chemikalien zu entsorgen, die keinen anderen Sinn haben, als die Rendite von im Grunde menschenverachtenden Konzernen zu steigern?
Diese Fragen veränderten mein Ernährungsbewusstsein ein weiteres Mal. Ich war ehrlich zu mir selbst – das ist übrigens auch etwas, das ich nur empfehlen kann, und es brachte mich auf einen Weg, der sich gut anfühlte. Ich wollte Fast Food essen, das sich nicht bloß die Etiketten bio oder vegan verdiente, das also der Umwelt und den Tieren guttat, sondern auch meinen Fitness-, Labor- und Stimmungswerten, und das sexy war und Spaß machte.
Fit, schlank und gesund mit Fastfood, das Spaß macht, dachte ich. Wenn Menschen schon vor mehr als fünfzig Jahren auf den Mond fliegen konnten und wenn sie heute mit Teleskopen in die Vergangenheit blicken und ganze Körperteile mit Druckern herstellen konnten, dann musste das für einen erwachsenen denkenden Menschen ja wohl auch möglich sein.
Ich hatte ein Ziel, und wie viele Ziele kam es mit einer gewissen Euphorie daher. In dieser Euphorie beschloss ich, das Ganze gleich richtig professionell aufzuziehen. Wozu mich der hinlänglich bekannte McDonald’s-Film Supersize me inspirierte.
Er erschien 2004, als ich gerade Geschäftsführer von McDonald’s Österreich war. Nicht nur mich, auch viele andere Manager und Mitarbeiter in der Fast-Food-Branche nervte er. Morgan Spurlock hatte ihn rund um einen Selbstversuch gedreht: Er nahm dreißig Tage lang nichts anderes als McDonald’s-Produkte zu sich, wobei er sich als Regel auferlegte, drei Mahlzeiten täglich und jedes Produkt auf der Speisekarte zumindest einmal in den dreißig Tagen zu essen. Dazu durfte er nicht mehr als 5.000 Schritte pro Tag gehen und immer, wenn ihm ein Restaurant ein »SuperSized«-Menü anbot, musste er es auch bestellen.
Diese dreißig Tage gingen erwartungsgemäß nicht spurlos an ihm vorbei. Aufgrund seiner einseitigen Ernährung und seines Bewegungsmangels ließen gesundheitliche Probleme nicht lange auf sich warten. Seine Laborwerte verschlechterten sich extrem und am Ende des ja vergleichsweise kurzen Versuchs hatte er gleich um 11,1 Kilogramm zugenommen, was 13 Prozent seines Körpergewichts entsprach. Er brauchte danach fünf harte Monate, um neun Kilogramm wieder abzunehmen, und neun weitere Monate für den Rest.
Ich beschloss, Spurlocks Experiment einfach umzudrehen. Ich wollte einen 40-Tage-Selbstversuch machen, in dem ich zeigte, dass fit, schlank und gesund mit Fast Food tatsächlich funktionierte, und zwar mit richtig leckerem, mit Pommes, Saucen, Pizza, Burger, coolen Drinks und allem Drum und Dran. Und zwar mit so viel davon, dass ich kein einziges Mal hungern musste. Mein Slogan lautete:
Minimize me!
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