Bildungswertschöpfung. Walter Schöni

Bildungswertschöpfung - Walter Schöni


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rel="nofollow" href="#ulink_02d7d32e-8987-5311-8cdd-cb10a36359ea">Controlling heißt messen, planen und steuern

       Der operative Controllingzyklus

       9.4 Fallbeispiel: Programmangebot »Deutsch im Arbeitsteam«

       Ausgangslage

       Das Wertschöpfungskonzept

       Die Prozessorganisation

       Leistungsparameter und ihre Messung

       Probleme im Geschäftsfeld und Einleitung eines Controllingzyklus

       Optimierung der Leistungsprozesse

       Über die Prozessoptimierung hinaus

       9.5 Fazit zum Prozesscontrolling bei Bildungsdienstleistungen

      TEIL IV MÄRKTE, DISKURSE UND POLITIK DER BERUFSORIENTIERTEN WEITERBILDUNG

       10 Die Legitimität der Weiterbildung

       10.1 Wirksamkeit und Wertbeitrag des Weiterbildungssystems

       Die gesellschaftliche Wirksamkeit des Weiterbildungssystems

       Das Wertschöpfungspotenzial der Weiterbildungsbranche

       Fazit: Funktionsdefizite des Weiterbildungssystems

       10.2 Die symbolische Ordnung der Weiterbildungsmärkte

       Äquivalenz als diskursives Schlüsselelement

       Grundlagen der Äquivalenzbeurteilung am Markt

       Der kognitive Horizont der Äquivalenzbeurteilung

       Fazit: Zur Stabilität der symbolischen Marktordnung

       10.3 Steuerung von Kosten und Nutzen durch die Anbieter

       »Marktsignale« und andere Vorgaben für das Bildungsmarketing

       Strategien der Kostensteuerung und des Nutzenmarketings

       Marketing in den Angebotssegmenten

       Fazit: Strategien des Marketings an den Weiterbildungsmärkten

       11 Ansatzpunkte und Kontroversen der Weiterbildungspolitik

       11.1 Analyse, Bewertung und Steuerung von Weiterbildung

       Analyse und Bewertung von Weiterbildungsprogrammen

       Politische Aushandlung und Steuerung von Weiterbildung

       11.2 Themen und Kontroversen künftiger Weiterbildungspolitik

       »Stellenwert des Marktes in der Weiterbildung«

       »Weiterbildung als Konsumgeschäft«

       »Nutzenversprechen der Weiterbildung«

       Fazit: Die Verantwortung der Weiterbildungspolitik

       ANHANG

       Literatur

       Abkürzungen

      Kein anderer Bereich unserer Gesellschaften erfährt wohl so breite Zustimmung wie die Bildung. Über Chancen, Wege und Titel wird gestritten, als gesellschaftliche Institution wird Bildung aber kaum infrage gestellt. Der Begriff steht für individuelle und gesellschaftliche Entwicklung schlechthin. Selbst soziale Ungleichheiten und Entwicklungsblockaden, die von der Bildung mitverantwortet werden, vermögen ihrer Legitimität wenig anzuhaben. Vielmehr gelingt es ihren Diskursen, soziale Ungleichheit als Resultat ungleicher Bildungsanstrengungen zu deuten und zu rechtfertigen. Und wo Chancen auf Bildung unleugbar schief verteilt sind, verspricht Weiterbildung eine »zweite Chance«, nachzuholen, was vorher in der formalen Bildung verpasst wurde. Zu fragen ist dennoch, wie weit solche diskursiven Versprechen in der Praxis eingelöst werden.

      Diese Studie untersucht die berufsorientierte Weiterbildung, und zwar so­­wohl ihre Selbstdarstellung als auch die faktische Einlösung ihrer Leistungsversprechen. Dass beides auseinanderlaufen kann, hat mit der widersprüchlichen Rolle der Bildung in kapitalistischen Gesellschaften zu tun: Sie ist Entwicklung, sie ist aber auch Geschäft. Der ersten Bedeutung zufolge meint Bildung Lernen, also Horizonterweiterung, beruflichen Kompetenzerwerb, soziale Innovation. Bildung verschafft Autonomie, sie »gehört« jenen, die sie erarbeiten, sie ist individuelles und gemeinschaftliches Gut. In der zweiten Bedeutung ist Bildung wirtschaftliche Aktivität, eine Dienstleistung: Bildungsanbieterinnen und -anbieter unterstützen Lernende mit Schulung, Abklärung, Beratung und anderen Leistungen. Bildung präsentiert sich an Märkten und schafft Nutzen gegen Bezahlung – sofern ihr Angebot zahlungsbereite Kundinnen und Kunden findet.

      Beide Bedeutungen von Bildung sind in der gesellschaftlichen Praxis un­­trennbar verbunden. Autonom motiviertes Lernen ganz außerhalb von marktgängigen Bildungsdienstleistungen ist vorstellbar, findet aber keine gesellschaftliche Anerkennung. Umgekehrt können Bildungsdienstleistungen losgelöst von autonomen Lernmotiven der Teilnehmenden nicht erbracht werden. Selbst in der kapitalistischen Wirtschaft ist Bildung keine Ware, die man auf Vorrat herstellt und dann als Konsumgut absetzt. Die Inanspruchnahme einer Bildungsdienstleistung setzt voraus, dass Adressatinnen und Adressaten die vom Anbieter


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