Die Wunder der weiblichen Sexualität. Maitreyi Piontek

Die Wunder der weiblichen Sexualität - Maitreyi Piontek


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Zutat im Umgang mit deiner sexuellen Entwicklung dein höheres Bewusstsein ist, darüber haben wir bereits gesprochen und auch gesagt, dass diese Ebene nichts mit deinem Verstand und deinen Gedanken zu tun hat. Es ist die Flamme des Bewusstseins, die es dir ermöglicht, in der Dunkelheit zu sehen und dein Unbewusstes zu erforschen. Dafür gibt es keinen Ersatz und keine Technik. Das Einzige, was da wirklich hilft, ist, in Stille zu sitzen, dein Herz zu öffnen und das höhere Bewusstsein zu bitten, dein Wesen zu erhellen. Das mag für einige etwas kitschig klingen. Aber das höhere Bewusstsein kann sich dir nur zeigen, wenn du es einlädst und bereit bist, dafür Platz zu schaffen und dich im Einklang mit den spirituellen Gesetzen zu entwickeln. Je mehr du dein Wesen reinigst und verfeinerst, desto besser kannst du dich mit der spirituellen Ebene verbinden. Ein offenes, freies Herz ist ein wichtiger Schlüssel, mit dem höheren Bewusstsein in Kontakt zu treten. Die Opfergabe, die das höhere Bewusstsein von dir verlangt, bevor es sich zeigt, ist deine Wahrhaftigkeit.

       Verstehen

      Sich im Zusammenhang mit der Sexualität bloß am Bauchgefühl und den Instinkten zu orientieren, ist unklug. Entwickle ein Verständnis für die verschiedenen Lebensvorgänge, damit du weißt und verstehst, worum es geht. Geistige und mentale Funktionen werden auf dem Weg der ganzheitlichen Heilung nicht ausgeschaltet, sondern mit einbezogen. Der Zustand der Verwirrung und der Unklarheit, in dem sich fast alle ständig befinden, schafft immer wieder großes Chaos und viel Leid. Sämtliche Vorstellungen, Fantasien, Träume, Erinnerungen und Verhaltensmuster prägen, beschränken und belasten unsere Sexualität. Schule deinen Verstand, deine Konzentration und dein Bewusstsein und befreie sie von unnötigem Ballast, sodass du dich der Wirklichkeit öffnen kannst. Meditation hilft dir, deinen Verstand zu klären, damit dein Weg in die große Einheit von Verständnis und Klarheit begleitet wird.

       Im Körper verwurzelt

      Ohne Körper keine Sexualität, ohne Körperwahrnehmung keine sinnliche Erfahrung. Erst durch den Körper ist es uns möglich, Sexualität zu erfahren. Der Körper ist dein weiblicher Tempel. Um intensive sexuelle Erfahrungen machen zu können, benötigst du einen gesunden, harmonischen Körper, ein entwickeltes Körperbewusstsein und eine starke Verwurzelung. Viele sexuelle Probleme sind auf körperliche Schwächen und Disharmonien zurückzuführen. Den Körper abzuspalten bedeutet, sich seiner Körperwahrnehmungen nicht bewusst zu sein. Nimm dir Zeit, dich in deinem Körper zu verwurzeln und ihn zu spüren. Nicht indem du ihn aktivierst, trainierst oder stimulierst, sondern indem du entspannst und fühlst und deine Sensibilität verfeinerst, bis du eine tiefe Verbundenheit fühlst. Dann wirst du die Sprache deines Körpers verstehen und deinem weiblichen Körper das geben können, was er braucht, damit die sexuellen Energien harmonisch fließen.

      Es gibt verschiedene Ursachen dafür, wenn die Körperwahrnehmung vom restlichen Menschen abgespalten ist. Kinder oder Erwachsene, die geschlagen oder missbraucht wurden, sind häufig aus ihrem Körper geflohen: Zu viele Schmerzen mussten sie an ihm und durch ihn erfahren, aus Selbstschutz haben sie die bewusste Verbindung zu ihm unterbrochen. Auch körperliche und seelische Schockzustände können die Vernetzung zwischen Körper und Geist unterbrechen.

      Männer sind oft stolz auf ihren unempfindlichen Körper. Sie investieren viel Zeit und Disziplin in seine Stählung. Beim Sport überschreiten sie absichtlich die Schmerzgrenze, um den Körper abzuhärten und ihn gefühllos zu machen. Es ist häufig so, dass auch Frauen ihren Körper mit männlichen Aktivitäten überstimulieren, sodass ein sensibler Zugang immer schwieriger wird. Schmerz- und Schlafmittel, Tranquilizer, Drogen und Alkohol schwächen die Körperwahrnehmung außerdem, bei Frauen wie Männern. Keine Übung kann die Wirkung dieser Substanzen aufheben. Eine andere häufige Ursache für die körperliche Unempfindlichkeit liegt darin, dass man ihm zu wenig Beachtung und Liebe schenkt, etwa weil man das nie gelernt hat.

      Ich möchte dir zwei Übungen vorstellen, mit deren Hilfe du deinen Körper mit dem Kopf vernetzen kannst.

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      Kopf und Bauch verbinden

      ZUM AUSPROBIEREN

       Kopf und Bauch verbinden

      ♥Setz dich entspannt hin und verbinde dich mit der Flamme deines höheren Bewusstseins.

      ♥Massiere die beiden abgebildeten Punkte mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand.

      ♥Lege gleichzeitig die andere Hand auf deine Stirn.

      ♥Stimuliere beide Nierenpunkte 27, bis deine Atmung tiefer wird und du das Gefühl hast, dass der Kopf mit dem Körper verbunden ist.

      ♥Lege nun die Hand, mit der du die Punkte massiert hast, auf den Bauchnabel, und massiere diesen eine Weile.

      ♥Lasse nun die Hände ruhig auf Bauchnabel und Stirn liegen, und verweile so, bis du dich als ein Ganzes spürst.

      ZUM VERTIEFEN

       Die Ohren massieren

      ♥Massiere und knete deine Ohrmuscheln kräftig durch, innen und außen. Zieh sie dabei sanft in alle Richtungen, bis sie warm und lebendig werden.

       Gefühle fühlen

      Schon als Kleinkinder werden wir darauf trainiert, Gefühle zu unterdrücken. Mit allen Mitteln werden Kinder dazu erzogen, sich den gesellschaftlichen Normen und dem Willen oder den Launen ihrer Eltern anzupassen. Jungs sind dieser manchmal brutalen Dressur meist noch etwas stärker ausgeliefert als Mädchen. Zu den ersten Wörtern, die Kinder lernen, zählen »Danke«, »Bitte« und »Entschuldigung«. Gefühle zu unterdrücken oder sie nicht zu zeigen, haben wir als Überlebensstrategie lernen müssen. Wir haben gelernt, eine Maske über die wahren Gefühle zu stülpen – und nennen das dann »Persönlichkeit«.

      Dass Menschen so viel in ihre Maske investieren, macht den Umgang mit den Gefühlen sehr verwirrend. Für Kinder und Erwachsene, die missbraucht und geschlagen wurden oder psychischen Übergriffen ausgeliefert waren, ist das Fühlen besonders schwierig. Es erfordert sehr viel Liebe und Geduld, um diese Abspaltungsmuster zu durchbrechen. Gerade moderne Frauen sind oft so in ihren Verstand verliebt, dass sie die Unterentwicklung und Unterdrückung ihrer Gefühle in Kauf nehmen.

      Das Ziel der folgenden Atemübungen ist es, dir das Fühlen zu erleichtern.

      ZUM AUSPROBIEREN

       Atmung ausdehnen

      ♥Richte dich spirituell aus.

      ♥Stell dich aufrecht hin und atme langsam und tief ein, damit sich dein ganzer Brustkasten so weit wie möglich ausdehnt.

      ♥Beim Ausatmen gib so lange wie möglich einen Ton von dir, bis die Lunge völlig geleert ist. Mach diesen Ton etwa dreimal, und atme danach ein paarmal tief durch.

      ♥Beuge den Oberkörper nach vorn, lass die Knie leicht gebeugt und die Hände locker hängen. Atme dabei möglichst tief durch, bis sich Körper und Atemfluss immer mehr entspannen.

      ♥Richte dich langsam wieder auf und beende die Übung mit der Zentrierung.

      ZUM VERTIEFEN

       Tiefenatmung

      ♥Leg dich bequem hin und schließ deine Augen. Konzentriere dich auf den Rachenraum an der Rückwand des Gaumens.

      ♥Sauge nun die Luft ein, nicht wie gewohnt durch die Nasenlöcher, sondern mit einem Sog aus dem Rachenraum. Der Mund bleibt dabei geschlossen.

      ♥Atme langsam und rhythmisch, ohne Anstrengung. Bei der Ausatmung lass dich nach innen ziehen. Am Anfang solltest du nicht so viel Luft einsaugen, es könnte dir sonst schwindlig werden.

      ♥Mach diese Atmung, solange es sich gut anfühlt.

       Energien fließen lassen

      Um sexuelle Erregung und Intensität zu empfinden, braucht es nicht nur Energie, sondern diese sollte auch fließen. Hier zwei Übungen zur Energetisierung deines Körpers.


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