Die Wunder der weiblichen Sexualität. Maitreyi Piontek

Die Wunder der weiblichen Sexualität - Maitreyi Piontek


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und persönlichen Prüfungen unterzogen. Dann stellt sich heraus, ob sie der kostbaren Mysterien der Sexualität würdig sind. Die in diesem Buch beschriebene sexuelle Heilung zielt darauf ab, dich auf die weibliche Mysterienarbeit vorzubereiten und dir die Zuversicht zu geben, dass es sich lohnt dranzubleiben, auch in Momenten, in denen es für dich nicht einfach ist.

       Künste der Liebe

      Diese Künste können selbstverständlich sehr hilfreich sein. Doch Künste hin oder her, du bist der wichtigste Teil deines Liebeslebens. Einen tollen Liebesabend inszenieren und mit deinen Liebenskünsten trumpfen, das wird nur ein Volltreffer, wenn du tatsächlich zur Liebesgöttin wirst und jede deiner Zellen von Liebe und Sinnlichkeit durchtränkt ist und vor Lebendigkeit bebt. Je stärker und heiler deine weiblichen Anteile sind, desto mehr kannst du Sex und Liebe in vollen Zügen genießen. Es ist hilfreich, Liebesdüfte und die Wirkung von Symbolen, die erotisierenden Zonen und auch unterstützende Energiezentren zu kennen. Es ist auch gut zu wissen, wie du einen passenden Kraftort findest oder wie du ein Hotelzimmer entstörst und reinigst, um darin einen heiligen Liebestempel zu errichten. Lernenswert sind zudem Künste wie innere Alchemie, Sexualmagie, Rituale und Zeremonien, die deine sexuelle Heilung in eine höhere Sphäre heben können.

       Lebensgestaltung

      Die Sexualität ist immer Ausdruck deiner persönlichen Lebensgestaltung, deiner Lebensausrichtung und deiner Beziehungen. Sexuelle Heilung kann nicht auf ein Übungsprogramm reduziert werden. Die Kunst der weiblichen Heilung besteht darin, den heilenden goldenen Faden in deine Lebensgestaltung und deinen Alltag hineinzuweben und so die Voraussetzungen für eine neue weibliche Sexualität zu schaffen.

       2. Weiblich oder männlich

      Gemäß der universellen Kosmologie teilt sich das Ganze – die Totalität, die absolute Offenheit und Verbundenheit – in zwei Aspekte: männlich und weiblich. Jede Lebensform ist ihrem Wesen nach eine Einheit dieser dualistischen Anteile. Die gegensätzlichen Pole gehören untrennbar zusammen. Ihre Kategorie ist nicht die des Entweder-oder, sondern des Sowohl-als-auch. Das Dunkle kann nur existieren, solange es auch Helligkeit gibt; das Positive kann nur existieren, solange es das Negative gibt. Die konstante Wechselwirkung von männlich und weiblich stellt den Urrhythmus des Lebens dar, die wichtigste Gesetzmäßigkeit im ewigen Fluss des Lebens. Die Natur ist ständig bestrebt, das Gleichgewicht zwischen den beiden Polen aufrechtzuerhalten, so sichert sie ihre Existenz.

      Die universelle Kosmologie betrachtet den menschlichen Körper als einen Mikrokosmos im Universum. Der ist ebenfalls dem Wechselspiel gegensätzlicher Kräfte unterworfen. Das weibliche Prinzip: sich zusammenziehend, Form annehmend, Materie. Der männlicher Gegenpol: sich ausdehnend und aufsteigend, reine Energie ohne Form und Struktur. Das Leben lehrt uns, die gegenseitige Abhängigkeit dieser beiden Pole als ein ewiges Wechselspiel zu verstehen. Der hieraus entstehende Magnetismus erzeugt eine Spannung, die den Fluss der Energien aufrechterhält. Sobald dieser stagniert, ist das Gleichgewicht gestört, die Harmonie löst sich auf, und es entsteht Teilung, Entfremdung und Isolation. Auch Beziehungen basieren auf dem Dualitätsgesetz, einerseits dem Wunsch nach Verschmelzung und Ausdehnung und andererseits dem nach Rückzug und Besinnung auf die eigenen Grenzen.

      Alle persönlichen und globalen Probleme können als Ausdruck eines Ungleichgewichts von männlichen und weiblichen Kräften betrachtet werden. Solange sich beide in unserem Inneren gegenseitig bekämpfen, besteht ein innerer Spannungszustand, der sich automatisch auch im Außen manifestiert. Sind beispielsweise deine inneren weiblichen Anteile geschwächt, könnte es sein, dass du dadurch überempfindlich wirst und von der Andersartigkeit deines Partners leichter genervt oder überfordert wirst.

      Das Symbol für Yin und Yang

      Auf deinem weiblichen Weg geht es nicht darum, das Männliche zu verbannen, sondern dich bewusst in deiner Weiblichkeit zu verankern, damit du dein Leben und deine Sexualität auf einem soliden weiblichen Fundament errichten kannst. Dadurch wird auch der Umgang mit der männlichen Welt unverkrampfter und unbeschwerter.

      Das Dualitätsgesetz liefert ein Modell, mit dem wir Situationen betrachten und mehr Klarheit und Verständnis gewinnen können. Schau dir die folgende Liste an und mach dich mit dem jeweiligen Charakter des Männlichen und Weiblichen vertraut. Ich habe hier eine Auswahl von Gegensätzen getroffen, die meiner Ansicht nach im Umgang mit der Sexualität eine Rolle spielen.

Weibliches PrinzipMännliches Prinzip
YinYang
WasserFeuer
NachtTag
ErdeHimmel
ÖstrogenTestosteron
MaterieEnergie
IntuitionLogik
GefühleVerstand
WeisheitWissen
TiefpunktHöhepunkt
RuheBewegung
EntspannungErregung
sanftheftig
empfangendaktiv
innenaußen
natürlichtechnisch
spirituellberechnend
ausatmeneinatmen
introvertiertextrovertiert
erhaltendauflösend
aufnehmenderzeugend
unbewusstbewusst
sich gut fühlengut sein
seintun
friedlichkämpferisch
HingabeKontrolle
gemeinsamallein
nährenaktivieren
subjektivobjektiv

       Das ewige Wechselspiel

      Weiblichkeit und Männlichkeit liefern einander die Grundlage für Existenz und Entwicklung. Wenn du das Symbol noch einmal betrachtest, siehst du den hellen Punkt im dunklen weiblichen Bereich und den dunklen Punkt im hellen männlichen Bereich. Hat das Weibliche den tiefsten Punkt erreicht, verwandelt es sich – und daraus entspringt die männliche Kraft. Der helle Punkt im Weiblichen steht für die feurige männliche Kraft, die sich im Inneren der Weiblichkeit entwickeln kann. Hat das Männliche den höchsten Punkt und die stärkste Ausdehnung erreicht, geht daraus die Weiblichkeit hervor.

      Welche Auswirkungen dieses Wechselspiel auf dein Leben haben kann, wirst du im Laufe dieses Buches immer wieder von einer neuen Warte aus betrachten können. Das Modell beider Pole soll dich als roter Faden das ganze Buch hindurch begleiten. Es ist sehr lohnend, sich die Zeit zu nehmen, um über die Mysterien der Polarität zu reflektieren und sie für sich zu entschlüsseln.

       Männlich oder weiblich?

      Es wäre falsch zu sagen, weiblich ist gleich Frau oder männlich ist gleich Mann. Es gibt Frauen mit sehr ausgeprägten männlichen Prägungen und Männer mit starken weiblichen Anteilen. Betrachte nochmals das Symbol. Der helle Punkt im Weiblichen steht für das Feuer im Wasser. Der dunkle Punkt im Männlichen steht für das Wasser im Feuer. Durch äußerliche Sanftheit, Weichheit, Empfänglichkeit – Eigenschaften des weiblichen Prinzips und des Wassers – können sich im Inneren der Frau das Feuer und die innere Kraft entfalten, die verborgen dort schlummern. Das männliche Prinzip hingegen ist nach außen stark und hart und im Inneren befindet sich der unbewusste, sensible, verletzliche Kern.

      


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