Kebra Nagast. Papaapa Team

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die Strafe auf sich. Wer aber ein einziges Weib nimmt der hat keine Sünde. Aber die Ehe mit der Schwägerin haben wir gesetzlich verboten mit Bezug auf die Kindererzeugung sprachen die Apostel auf der Synode.

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      Von den 318

      Und wir verordneten mit ihnen, indem wir genau wussten, was die früheren Apostel geredet haben. Wir die 318, haben den Glauben aufgerichtet und wieder aufgerichtet, während unser Herr Jesus Christus mit uns war. Er hat uns verordnet, wie wir lehren und den Glauben einrichten sollen. Der König Salomon aber schickte zu der Königin mit den Worten: Warum willst du, nachdem du hierher gekommen bist, wieder fortgehen, ohne die Rechtseinrichtung des Reichs wahrgenommen zu haben, und wie die Mahlzeit für die Auserwählten unseres Reichs gerichtet wird nach dem Vorbild der Gerechten und wie das Volk vertrieben wird nach dem Vorbild der Sünder daraus wirst du Weisheit empfangen. Folge mir also, und du wirst in meinem im Zelt sitzen, und ich werde dir Genüge tun. Du wirst auch die Rechtseinrichtung des Reichs erkennen. Denn du liebst die Weisheit, und sie wird bei dir bleiben bis an dein Ende und in Ewigkeit. Es war nämlich eine Prophezeiung aus der Rede ersichtlich. Nun sagte sie: Während ich früher töricht war, bin ich nun weise geworden dadurch, dass ich deiner Weisheit folgte, und während ich früher verstoßen war vom Gott Israels bin ich nun auserwählt worden um dieses Glaubens willen der in meinem Herzen ist. Von jetzt an will ich keinen andern Gott außer ihn verehren. Was aber das betrifft, dass du sagtest, du seist willens, mir Weisheit und Ruhm noch zu vermehren, so will ich kommen, wie du wünschest. Darüber freute sich Salomon, kleidete die Auserwählte in Ehrenkleider, vermehrte seine Tafel um das Doppelte und gebot die ganze Einrichtung seines Hauses in Stand zu setzen. An jenem Tage war das Haus des Königs Salomo hergerichtet. Dann richtete er es ordentlich zu in Herrlichkeit mit Freude und in Frieden, mit Weisheit und zärtlicher Liebe, in aller Unterwürfigkeit und Demut. Dann ward die königliche Tafel geordnet nach der Einrichtung des Reiches. Die Königin trat durch eine Hintertür ein, in Glanz und Herrlichkeit, setzte sich gegenüber, hinter ihn, dahin, wo sie alles sehen und beobachten und erkennen konnte. Sie verwunderte sich sehr über das, was sie sah und hörte, sie pries in ihrem Herzen den Gott Israels und erstaunte über die Herrlichkeit der Residenz, die sie sah. Denn sie konnte sehn, aber niemand konnte sie sehn wegen ihres Platzes, den er Salomon in Weisheit gerichtet und ausgeschmückt hatte, indem er Purpur ausbreitete und Teppiche, Moschus und Marmor und Edelsteine zurichtete, Wohlgerüche verbreitete, Myrrenöl und Cassia aussprengte und Galban und Weihrauch aufstrich. Als sie dann dieses Gemach betraten, war dessen Geruch sehr gut und schon bevor sie die Leckerbissen essen konnte, sättigte die Lieblichkeit der Düfte. Er aber schickte ihr dursterregende Speisen, mit List und Weisheit, und saure Getränke, Fische und Pfeffer als Zubehör. Dies richtete er zu und gab es der Königin, davon zu essen. Als nun die Tafel des Königs drei Mal und sieben Mal erledigt war und die Aufseher und Räte, die Knaben und Diener gegangen waren, da stand der König auf und ging zur Königin und sprach zu ihr als sie allein waren: Kose hier in Liebe bis zum Morgen! Da sprach sie zu ihm: Schwöre mir bei deinem Gotte, dem Gott Israels, dass du mir keine Gewalt antust. Wenn es sein sollte, dass ich mich nach Menschenart verleiten lasse, so werde ich als junges Mädchen auf der Reise in Not und Leid und Elend kommen.

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      Von dem, was ihr der König Salomon schwor

      Da antwortete er und sprach zu ihr: Ich will dir schwören, dass ich dir keine Gewalt antue, aber schwöre auch du, dass du keinem Gegenstand in meinem Hause Gewalt antun willst! Da lachte die Königin und sprach zu ihm: Wo du doch weise bist, warum redest du wie ein Tor? Werde ich etwa stehlen oder aus dem königlichen Palast etwas rauben, was mir der König nicht gegeben hat? Glaube nicht o Herr, dass ich aus Liebe zumBesitztum hierher gekommen bin! Auch mein Reich ist reich an Schätzen wie die deinigen, und mir fehlt nichts von dem, was ich begehre. In der Tat bin ich vielmehr gekommen, um deine Weisheit zu suchen. Da sprach er zu ihr: Wenn du mich schwören heißest, so schwöre auch mir. Beiden Teilen geziemt der Schwur, auf dass sie einander kein Unrecht zufügen. Wenn du aber mich nicht schwören lassen willst, soll auch ich dich nicht zum schwören lassen. Da sprach sie zu ihm: Schwöre mir, dass du mir keine Gewalt antust, und auch ich will schwören, dass ich deinem Besitztum keine Gewalt antue. Da schwor er ihr und sie schwor es ihm. Nun bestieg der König sein Lager auf der einen Seite, und ihr richtete man ein Lager auf der anderen Seite. Dann sprach er zu dem jungen Diener: Wasche die Becken und setze einen Krug Wasser hin, während es die Königin sieht. Dann schließe die Türen und geh schlafen! Dies aber sagte er ihm in einer anderen Sprache, welche die Königin nicht verstand. Und jener tat so und ging schlafen. Der König aber schlief noch nicht, sondern stellte sich nur schlafend und spähte. Das Haus des Königs Salomon leuchtete aber des Nachts wie der Tag. Denn in Weisheit hatte er leuchtende Perlen an der Decke seines Hauses angebracht, die Sonne, Mond und Sterne darstellten. Die Königin schlief ein wenig. Als sie wieder erwachte, war ihr Mund trocken vor Durst, denn er hatte ihr in seiner Weisheit dursterregendes gegeben, sie dürstete sehr, und ihr Mund war trocken. Sie versuchte mit ihrem Mund Speichel zu ziehen, fand aber keine Feuchtigkeit. Da gedachte sie das Wasser zu trinken, spähte um sich und blickte nach dem König Salomon, der schien ihr fest zu schlafen. Er schlief aber nicht, sondern lauerte, dass sie aufstehe, um das Wasser gegen ihren Durst zu stehlen. Nun stand sie auf, indem sie mit ihren Füssen gar kein Geräusch machte, ging zu jenem Wasser in dem Becken und nahm es um das Wasser zu trinken. Bevor sie aber noch das Wasser trank, ergriff er sie bei der Hand und sprach zu ihr: Warum brichst du den Eid, den du geschworen hast: Du wollest keinem Gegenstand in meinem Hause Gewalt antun? Daantwortete sie in Furcht und sprach: Ist es ein Eidesbruch Wasser zu trinken? Da sprach der König zu ihr: Hast du etwas unter dem Himmel gesehen, das besser als Wasser ist? Da sprach sie: Ich habe gegen mich selbst gesündigt, und du bist des Eides ledig. Aber lass mich Wasser gegen meinen Durst trinken! Da sprach er zu ihr: Bin ich vielleicht deines Eides ledig, den du mich hast schwören lassen? Da sprach die Königin zu ihm: Sei des Eides ledig, aber lass mich nur Wasser trinken! Da liess er sie trinken, und nachdem sie getrunken hatte, führte er sein Begehren aus, und sie schliefen zusammen. Als nun der König Salomon eingeschlafen war, da erschien ihm eine leuchtende Sonne, die stieg herab vom Himmel und leuchtete stark über Israel. Nachdem sie dort verweilt hatte ward sie plötzlich entfernt, flog nach dem Lande Äthiopien und leuchtete dort stark bis in Ewigkeit, denn sie blieb gern dort. Und ich wartete, ob sie nach Israel zurückkehren werde, aber sie kehrte nicht zurück. Nach weiterem Warten ging ein Glanz auf, eine Sonne stieg vom Himmel herab in das Land Juda und leuchtete stärker denn zuvor. Die Israeliten aber behandelten die Sonne schlecht wegen ihrer Flamme und wandelten nicht in ihrem Licht. Und auch die Sonne verachtete die Israeliten, und diese wiederum beneideten sie, so dass kein Friede zwischen ihnen und der Sonne war. Sie erhoben ihre Hände gegen sie mit Stöcken und Messern und wollten die Sonne auslöschen, versetzten die ganze Welt in Dunkelheit durch Erdbeben und Nebel und glaubten, sie würde nie mehr aufgehen. Sie verderbten ihr Licht, fielen über sie und bewachten ihr Grabmal, wo sie hineingeworfen wurde. Sie aber kam da heraus, wo sie sie nicht vermutet hatten, und leuchtete über die ganze Welt, insbesondere aber am Ersten Meere und am Letzten Meere, über Äthiopien und Rom. Die Israeliten aber verachtete sie sehr und stieg zu ihrem früheren Thron empor. Als der König Salomon, während er schlief, dieses Gesicht gesehen hatte, da erschrak sein Herz, sein Gedanke wurde wie vom Blitz gerührt und er wachte erschrocken auf. Aber auch über die Königin verwunderte er sich, denn sie war von kräftigem Bau und großer Schönheit und rein in ihrer Jungfern Schaft. Sie hatte 6 Jahre regiert in ihrem Lande, und trotz ihrer derartigen Wonne und Herrlichkeit hatte sie ihren Leib rein erhalten. Nun sprach sie zu ihm: Entlass mich, dass ich in mein Land ziehe! Da ging er in seine Wohnung und gab ihr alle wünschenswerten Herrlichkeiten und Reichtümer, augenfesselnde schöne Kleider und alle dem Lande Äthiopien erwünschten Herrlichkeiten, Kamele und Wagen an 6000, die mit kostbaren, wünschenswerten Geräten beladen waren, Gefährte, in denen man auf dem Lande fuhr, ein Fahrzeug, das auf dem Meere fuhr, und einen Wagen, der durch die Lüfte fuhr, den er gem

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      Vom Zeichen des Königs

      Da freute sie sich und zog aus, um zu reisen, und er verabschiedete sich von ihr mit grossem Prunk. Er nahm sie bei Seite, so dass sie beide allein waren, zog einen Ring von seinem kleinen Finger, gab ihm der Königin


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