Frauenwahlrecht. Группа авторов

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      Der Deutsche Verein für Frauenstimmrecht, der sich 1904 in den Deutschen Verband für Frauenstimmrecht (DVerbandFS) umbenannte, setzte vor allem auf Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus wurden Petitionen verfasst, Flugschriften herausgegeben, Vorträge organisiert und vor allem Parteiarbeit betrieben, die darauf abzielte, die Forderung nach dem Frauenstimmrecht in die diversen (bürgerlichen) Parteiprogramme einzubringen.

      Auch personell kam es zu großen Veränderungen in den Frauenstimmrechtsvereinen; so legten Augspurg und Heymann den Vorsitz im DVerbandFS nieder, und Minna Cauer verließ den Preußischen Landesverband. Statt Augspurg führte ab 1911 Marie Stritt den Verband, der nur noch pro forma (und da sich die Gegnerinnen nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten) das allgemeine usw. Wahlrecht für Frauen forderte. Es war aber auf der Generalversammlung 1913 mehr als klar geworden, dass die Mehrheit nicht hinter diesem Wahlrecht stand. Da Minna Cauer, Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann sowie die bayerischen, hamburgischen, bremischen, Teile der badischen Landesverbände und ein Teil der Berliner Ortsgruppen, die Ortsgruppe Darmstadt und Einzelpersonen eine Fixierung auf das allgemeine usw. Wahlrecht verlangten, verließen sie schließlich den Verband endgültig und gründeten den dritten Frauenstimmrechtsverein, den Deutschen Stimmrechtsbund (DSRB).

      Eine selbstverständliche Übernahme?

      Wenn aber – wie oben dargestellt – die Quellen darauf hinweisen, dass die Frauenstimmrechtsbewegung als Teil der Frauenbewegung verstanden werden muss, und zwar als Teil, an dem sich viele Richtungen und Strömungen beteiligten, warum ist dann in der Forschungsliteratur der 1970er bis 1990er Jahre (und teilweise auch heute noch) die angeblich herausragende Rolle der »Radikalen« so betont worden? An dieser Stelle scheint es sinnvoll zu sein, sich einige der Einschätzungen der Forschung noch einmal anzusehen und zu versuchen, deren Herangehensweise zu rekonstruieren.


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