Heilende Metalle - eBook. Olaf Rippe

Heilende Metalle - eBook - Olaf Rippe


Скачать книгу

      Denselben Vorgang kann man auch mit dem Zinn (Stannum) durchführen. Bei Stannum mellitum (Honigzinn von Weleda) ändert sich die Wirkrichtung in Richtung Multipler Sklerose und Arthrose.

      Kephalodoron

      Ein weiteres interessantes Mittel aus der Gruppe der Aufarbeitungen auf dem »trockenen Weg« stellt das Kephalodoron von Rudolf Steiner dar. Die Originalangabe lautet: 2 Teile Vitriol47, 1 Teil Honig, ½ Teil calcinierter48 Kieselstein, Wein heiß gemacht und abgekühlt, stoßen, erwärmen und abdestillieren; dann den Rückstand verwenden.

      Weleda geht heute so vor, dass sie die Schwefelsäure aus dem Pyrit FeS2 gewinnt und damit das Eisen aus dem Siderit FeCO3 zu Eisensulfat (Vitriol) reagieren lässt. Dieses wird mit Honig gründlich vermischt, und anschließend wird der erwärmte und abgekühlte Wein zugegeben. Danach folgt der pulverisierte, geglühte Quarz. Diese Masse wird mehrere Stunden bei 37 Grad Celsius digeriert und danach alles Flüchtige abdestilliert. Die übrig gebliebene Masse, das Sal, wird entweder weiter potenziert oder mit Lactose auf eine entsprechende Konzentration eingestellt und in Kapseln abgefüllt. Ferrum/Quarz-Kapseln stellen ein tiefgreifend wirksames Mittel bei stoffwechselbedingter Migräne dar. Der Schwefel in Verbindung mit dem Kiesel und dem Honig verweisen auf diese Indikation.

      Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass man heute weiß, dass der Quarz bei Erwärmung eine andere Struktur annimmt. Er wandelt sich vom Tiefquarz in den Hochquarz um und bei weiterem Erhitzen zum Hoch-Tridymit und weiter zum Hoch-Cristobalit; dabei wandelt er mehrfach sein Kristallsystem von trigonal zu kubisch. Interessanterweise nimmt dabei seine Dichte ab. Dieser Vorgang ist prinzipiell reversibel. Kühlt man hingegen den Hoch-Trydimit schnell ab, kann keine Rückverwandlung über den Hochquarz in den Tiefquarz stattfinden. Es entsteht ein sogenannter Tief-Tridymit. Dieser hat dann eine pseudohexagonale Gestalt, aber ein rhombisches Kristallgitter.49

      In der Schmiede des Alchemisten. Glühen gehört zu den wesentlichen Schritten der Metallaufschließung. (Kupferstich, 17. Jahrhundert)

      Man steht nur immer wieder staunend vor der Tatsache, dass viele Dinge, die heute genauestens untersucht werden können, schon seit vielen Jahrhunderten gängige Praxis waren, denn das Calcinieren ist ein üblicher Vorgang in der Alchemie und ganz besonders in der Alchemie Indiens, dem Rasa shastra.

      Crocuse (Oxidverbindungen)

      Das »luftige« Pendant zu den Aufschlüssen der Metalle in Essig (wässriger Weg) sind die sogenannten Crocuse. Sie haben ihren Namen von der rötlich-gelben Farbgebung des Safrans50, weshalb man sie manchmal auch Safrane nannte. Im Prinzip handelt es sich um Oxide, die durch Oxidation an der Luft erzeugt werden. Oxide wirken auf die Wärmeprozesse aktivierend und regen die Lebensenergie an; Eisenhammerschlag eignet sich beispielsweise zur Therapie bei Anämie und Willensschwäche. Es gibt auch natürliche Oxide, beispielsweise Cuprit, zur Anregung der Wärmebildung als Salbe auf Körperzonen und als anregendes Mittel bei Hypothyreose, einer Unterfunktion der Nebenniere und Energiearmut. Minium wird unter anderem in der Suchttherapie eingesetzt.

      Beispiele für Crocuse

CrocusMethodePräparat
Crocus martisDurch Glühen und Schmieden von EisenFerrum oxydatum rubrum; erhitzt man länger über 1200 Grad Celsius, erhält man Eisenhammerschlag Ferrum oxydatum nigrum (schwarz) (Wala) Ferrum ustum (Weleda)
Crocus venerisDurch Glühen von KupferspänenCuprum oxydatum rubrum
Minium (Mennige)Beim Schmelzen von Blei entsteht eine Oxidschicht, die Asche des Bleis, bei weiterer Erhitzung desselben wird es erst gelb, dann orangeMinium (Weleda)

       »Das ist Alchemie, das zum Ende zu bringen, was nicht zu seinem Ende gekommen ist, das Blei vom Erz zum Blei zu bringen und das Blei zu verarbeiten, wozu es dient. Lerne erkennen, was die Alchemie ist, dass sie nur das ist, was das Unreine durch das Feuer zum Reinen macht.«

       PARACELSUS, BD. I: 513

      Herstellung eines Metallspiegels von Antimon durch Destillation, man sieht noch den letzten Tropfen vor seiner Verflüchtigung (Bild: Weleda).

      Eine weitere Aufarbeitungsart, die direkt auf Angaben Rudolf Steiners zurückgeht und die ausschließlich von Weleda vertrieben wird, sind die sogenannten Metallspiegel. Die trockene, feurige Variante ist die Urform, auf die Rudolf Steiner hingewiesen hat.

      Um diese Metalldestillation durchführen zu können, benötigt man sehr temperaturbeständige Materialien, ein Hochvakuum und Hochleistungsbrenner. Das Metall verdampft und scheidet sich zweidimensional in der Kolonne ab, aus der es dann herausgekratzt und potenziert wird.

      Durch Kondensation von Metalldämpfen51 an einer gekühlten, glatten Oberfläche werden Metallspiegel gewonnen. Indem das Metall durch diesen Destillationsprozess dem geistigen Prinzip der kosmischen Planetenwirkung angenähert wird, steigert sich die Heilwirkung der Metalle.

      Wie kann man sich nun die gesteigerte Heilwirkung der Spiegelpräparate verständlich machen? Aus der Naturphilosophie wissen wir, dass die Entwicklung unseres Kosmos aus dem Urelement der Wärme durch stufenweise Verdichtungsprozesse bis zum festen Erdzustand geführt hat. Die irdische Wärme selbst ist ein Relikt, eine Erinnerung an diesen Urzustand. Wenn wir die feste irdische Substanz mit Hilfe der Wärme verflüssigen und verdampfen, so führen wir sie gewissermaßen in frühere Erdzustände zurück. Auf dem Hintergrund der Ausführungen kann man sich vorstellen, dass sich das Metall aus seinem dreidimensionalen Erdzustand mit Hilfe der Wärmeeinwirkung über Schmelzen und Verdampfen dem Ursprungszustand des Wärmewesens annähert. Es wird der Erde gewissermaßen entzogen und den Umkreiskräften exponiert, in seiner kosmischen Natur verstärkt. Durch den Abschreckungsvorgang wird der Dampf als vorwiegend zweidimensionaler Spiegel niedergeschlagen und kann sich nicht so vollständig dem Irdischen einfügen, wie das im Laufe der Evolution vor sich gegangen ist. Das Metall wird gewissermaßen verjüngt und gesteigert in seiner kosmischen Qualität. Die Kristallstruktur hat sich dabei gegenüber der Ausgangssubstanz von einem kristallinen Zustand in einen amorphen verändert.

      Alle Metallspiegel tragen die Bezeichnung »praeparatum«. Weleda liefert alle »klassischen« Planetenmetalle sowie Stibium metallicum – nicht jedoch Quecksilber. Da Quecksilber flüssig bleibt, kann man aus ihm keinen Spiegel herstellen.

      Gereinigter Weinstein als Ausgangssubstanz zur Aufschließung von Metallen. (Foto oben: Wolfram Engel)

      Im letzten Stadium der Herstellung erfolgt die Zirkulation und Multiplicatio in einem monatelangen Prozess, in diesem Fall die Multiplicatio der Kupferessenz im Labor der Firma Aurora Pharma.

      Metallspiegel sind die idealen Präparate zur Behandlung konstitutioneller und chronischer Erkrankungen.

Скачать книгу