Wickel und Kompressen - eBook. Vreni Brumm
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• Schüssel
• Windeleinlage aus Viskosevlies
• Baumwolltuch zum Abdecken
• Plastiksack
• Fixationsmaterial
• Neutrales Pflege- oder Johanniskrautöl zur Nachbehandlung
Durchführung
Wärmen Sie vorweg alle Wickeltücher mit der Wärmflasche vor. Geben Sie für eine kleine Gelenkkompresse ungefähr 4 gehäufte Esslöffel Fangopulver in eine Schüssel. Gießen Sie 2 Esslöffel kochendes Wasser dazu. Streichen Sie die Fangomasse 1 Zentimeter dick auf, das Vlies auf, und legen Sie alles zu einem Päckchen zusammen. Erwärmen Sie dieses zwischen einem Plastikbeutel und den beiden Wärmflaschen. Entfernen Sie nach dem Erwärmen den Beutel. Legen Sie nun die Kompresse nach der Wärmeprüfung auf die entsprechende Stelle, decken Sie diese mit einem vorgewärmten Baumwolltuch ab, und fixieren Sie alles mit dem entsprechenden Material.
Anwendungsdauer/Wiederholungen
Die Kompresse bleibt so lange, wie sie als angenehm empfunden wird. Die Anwendung kann einmal pro Tag durchgeführt und nach Bedarf über mehrere Tage wiederholt werden.
Nachbehandlung
Tragen Sie nach der Anwendung ein neutrales Pflege- oder Johanniskrautöl auf. Planen Sie genügend Zeit zum Nachruhen mit ein. Ein Rohwollekissen, aufgelegt auf die entsprechende Stelle, unterstützt die Wirkung nachhaltig.
Informationen für Fachleute
• Fango aktiviert das intakte Lymphsystem. Erfolgreich wird er therapeutisch bei chronischen rheumatischen Erkrankungen, aber auch bei Hautproblemen angewendet. Diese optimale Wirkung steht im Zusammenhang mit den besonderen Eigenschaften von Fango, welche durch sklerosierende Prozesse entstanden sind.4
• Anwendungsgebiete: PCP (primär chronische Polyarthritis), Morbus Bechterew, Folgezustände nach Sportverletzungen oder operativen Eingriffen des Bewegungsapparats, chronische Schmerzen, vegetative Erschöpfungszustände, Ekzem, Psoriasis und Neurodermitis.
Wissenswertes
• Fango (vom italienischen fango für »Schlammbad«) ist ein Mineralschlamm aus heißen Quellen vulkanischen Ursprungs. Er wird kalt, körperwarm oder heiß verwendet zu Bädern, Packungen und äußeren Anwendungen. Fangoanwendungen gehören zur Peloidtherapie, einem Bestandteil der Bädertherapie.
• In Bad Boll (Baden-Württemberg) wird Boller Jura Fango abgebaut. Er ist in den Schichten des schwarzen Jurafangos, in einer fossilen Zusammensetzung, mit organischen und anorganischen Substanzen vorhanden. Für die Selbstanwendung stellt Boller Jura Fango gebrauchsfertige Fangokompressen in Stoffsäcken verschiedener Größen oder Fangopulver her.
• Posidonienschiefer hat eine dunkle Farbe und wird auch als »Ölschiefer« bezeichnet. Der pulverisierte Schiefer kann viel Wasser aufnehmen und binden. Durch gute thermische Eigenschaften besitzt er eine hohe Wärmespeicherung und kühlt langsam ab. Die ölhaltige Schiefergrundsubstanz bildet eine Isolierschicht zwischen Haut und Fango, dadurch sind hohe Temperaturen verträglich.
• Abano-Fango stammt aus der Nähe von Venedig. Der Ort ist berühmt wegen seiner Therme mit Schwefel und radioaktiven Kochsalzquellen. Thermalfango ist eine Mischung aus natürlicher Tonerde, Mineralwasser und Mikroorganismen.
Nasse Socken nach Kneipp
Wohltuend-kühlend und schlaffördernd
Feuchte Kälte
Die nassen Socken beziehungsweise Strümpfe lindern im Sommer die Beschwerden bei müden, schweren Beinen. Vor dem Einschlafen angezogen, wirken sie beruhigend und unterstützen wirkungsvoll den Schlaf. Sie sind eine wohltuende kalte Anwendung für den Alltag.
Anwendungsbereiche
• Unterstützung des Wohlbefindens
• Müde, schwere Beine bei Venenbeschwerden
• Nervöse Unruhe bei Kindern und Erwachsenen
• Beginnende Migräne
• Ableitung bei Überhitzung
• Einschlafhilfe
Wirkung
• Allgemein ableitend und entstauend
• Venenstärkend
• Beruhigend
• Schlaffördernd
Kontraindikationen
• Frieren und Frösteln
• Kalte Füße
• Harnwegsinfekt
Material
• 1 Paar Leinensocken
• 1 Paar Wollsocken
• Kaltes Wasser
• Eventuell Zusätze
Durchführung
Planen Sie genügend Zeit ein, und suchen Sie einen ruhigen, bequemen Ort. Tauchen Sie dann die Leinensocken ins kalte Wasser, und wringen Sie sie anschließend sehr gut aus. Ziehen Sie diese an beiden Beinen über die warmen Füße an. Drehen Sie die Leinensocken, damit sie fest auf der Haut anliegen. Ziehen Sie die Wollsocken darüber. Achten Sie darauf, dass die Leinen- von den Wollsocken vollständig überdeckt sind. Sorgen Sie für eine bequeme Lagerung der Beine.
Anwendungsdauer/Wiederholungen
Die »nassen Socken« bleiben so lange, wie sie als angenehm kühl empfunden werden. Sie können die Anwendung nach Bedarf wiederholen, sobald sich die Füße wieder warm anfühlen.
Nachbehandlung
Eine spezielle Nachbehandlung ist nicht erforderlich. Sorgen Sie - wenn nötig, durch Bewegen – dafür, dass Ihre Füße wieder warm werden.
Hinweise
• Voraussetzung für die kalte Anwendung ist ein Wärmegefühl im ganzen Körper bis hin zu den Zehenspitzen.
• Die Strümpfe sollten bis unter die Knie reichen. Als schlaffördernde Anwendung ziehen Sie sie unmittelbar vor dem Einschlafen an. Bei venösen Beschwerden entfernen Sie diese, bevor sie sich erwärmen; ansonsten erweitern sich die Venen, und die Beschwerden verstärken sich.
• Zur Unterstützung der schlaffördernden Wirkung kann ein Badezusatz oder ein Heilpflanzentee verwendet werden (siehe den Abschnitt »Grundlagen« auf Seite 131).
Informationen für Fachleute
• Die »nassen Socken« können als Basenstrümpfe mit dem entsprechenden Salz zur Entgiftung eingesetzt werden.
• Bleiben die Socken zum Einschlafen, wirken sie nach der wärmeentziehenden Phase wärmebildend. Über den Parasympathikus zeigt sich eine entspannende, beruhigende und schlafunterstützende Wirkung. Lokal wirken nasse Socken wärmend und gefäßerweiternd. Zudem können Beschwerden bei Lymphödemen an Armen oder Beinen mit nassen Socken gelindert werden.