Hilf dir selbst. Jeannette Bucheli
essen.
Zwiebelsirup // Anleitung Seite 257. 2 – 3 x täglich 1 Likörglas davon trinken, Kinder 1 – 2 TL 3 – 4 x täglich.
Meerrettich- oder Rettichsaft // Mit einem Messer ein grösseres Loch in den Meerrettich oder den weissen Rettich schneiden, ein Stück Kandiszucker hineinlegen, über Nacht stehen lassen. Im Loch sammelt sich bis am Morgen Flüssigkeit. Diese trinken und ein neues Stück Kandiszucker in das Loch legen, wieder einige Stunden stehen lassen. Wenn sich zu wenig Saft bildet, ein neues Loch in den Meerrettich schneiden. Für Kinder weissen Rettich vorziehen, da er weniger scharf ist.
Kamphersalbe // 3 x täglich auf der Brust einreiben. Ihre Dämpfe reizen Schleimhäute und Augen und sollten nicht für Säuglinge und Kinder angewendet werden. Für Kinder: 1 – 2 Tropfen Minzen- oder Eucalyptusöl auf das Kopfkissen träufeln. Behandlungen bis zum Abklingen der Symptome durchführen.
Kneipp-Anwendungen // Heisse Zwiebel-Auflage Anleitung Seite 220; Kopfdampf mit Thymian, Eucalyptusöl, Minzenöl, Schafgarbe, Kamillenblüten Seite 235. Brustwickel mit heissen Kartoffeln oder Zwiebeln: Seite 220. Brustwickel mit selbstgemachtem Hustenbalsam: Seite 213 und 243.
ERNÄHRUNG
Meiden // Wegen Verschleimung auf Milch und Milch- sowie Weizenprodukte verzichten.
Bevorzugt essen // Urdinkel.
TIPP
Höhenluft // Höhenluft unterstützt die Atmung und hilft den Bronchien. Sie ist auch bei Keuchhusten empfehlenswert. Bei Aufenthalten im Freien soll der Brustbereich warm eingepackt werden, was vor allem im Winter zu beachten ist.
Darmparasiten
SYMPTOME
Madenwürmer // Madenwürmer, sogenannte Oxyurien, sind sehr verbreitet. Von einer Infektion betroffen sind häufiger Kinder, aber auch Erwachsene betroffen. Würmer sind beim Spielen im Sandkasten schnell aufgelesen, weil kleine Kinder alles in den Mund nehmen. Eine Infektion zeigt sich durch einen starken Juckreiz am After. Das Kind muss sich dauernd kratzen. Wärme verstärkt den Juckreiz. Daher wird das Jucken oft erst nachts im Bett bemerkt, weil die Kinder unruhig sind. Analekzem, vermehrter Stuhldrang oder Bauchkrämpfe sind weitere Anzeichen für eine Infektion. Bei der Stuhlentleerung sieht man kleine, fadenförmige weisse Striche, die sich bewegen können. Würmer befinden sich oft auch vor dem Darmausgang. Daher bringt ein Einlauf Erleichterung.
Spulwürmer // Spulwürmer, sogenannte Ascariden, sind gelblich-weissliche Regenwürmer mit einer Länge von 10 – 50 cm. Über schlecht gereinigtes Rohgemüse oder Fallobst gelangen Wurmeier in den Körper. Die Infektion ist häufig symptomlos. In schweren Fällen kann es zu Erbrechen, Appetitlosigkeit, Heisshunger, Blässe und krampfartigen Bauchschmerzen kommen.
Bandwürmer // Bandwürmerinfektionen können symptomlos verlaufen. Es können jedoch Übelkeit, Appetitlosigkeit,
Heisshunger, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen mit Durchfall und/oder Verstopfung auftreten.
BEHANDLUNG
Als Therapie eignet sich vor allem eine Kombination von Tees und Einläufen. Die aufgeführten Methoden sind Alternativen zu einer schulmedizinischen Behandlung und im Notfall auch bei Spul- und Bandwürmern anwendbar; bei diesen beiden Wurmarten ist aber eine chemische Behandlung vorzuziehen.
Möhrenwurzeltee // 2 TL getrocknete Möhrenwurzeln mit 2.5 dl Wasser kalt ansetzen, 15 Min. kochen, abseihen und 2 – 3 Tassen über den Tag verteilt trinken, für Kinder die Hälfte.
Bärlauchtee oder -einlauf // 2 TL frisches Bärlauchkraut (Blätter und Blüten), zerkleinern, mit 2.5 dl heissem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt trinken. Dieser Tee kann auch als Einlauf verabreicht werden, Anleitung Seite 208.
Strahlenlose Kamille (Matricaria discoides flos) // 2 TL mit 2.5 dl heissem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen und 2 x täglich morgens und abends 1 Tasse während 4 – 6 Wochen trinken. Die dreifache Menge der Blüten und 2.5 dl Wasser können auch als Einlaufflüssigkeit verwendet werden, Anleitung Seite 208.
Karottensaft // Täglich 5 dl frisch gepressten oder gekauften Rüeblisaft trinken.
Biologische Wurm-Therapie // Vorbereitung der Behandlung: 1 – 2 Tage nur frisch geschabte Karotten in beliebiger Menge und nichts anderes essen. Am Behandlungstag: 30 g Kürbiskernöl auf einmal einnehmen, nach 2 Stunden 2 TL Rizinusöl einnehmen; dazu Wermut- und Eberkrauttee trinken.
Bandwürmer gehen mit dem Stuhl weg; Stuhl untersuchen und darauf achten, dass Kopf und Saugnäpfe ebenfalls ausgeschieden werden. Falls Kopf und Saugnäpfe nicht ausgeschieden werden, ein Einlauf mit starkem Knoblauchabsud machen: 70 – 80 g Knoblauch auf 1 l Wasser. Anleitung: 2 – 3 frische Knoblauchzehen mit 2.5 dl Wasser 10 Min. kochen, abkühlen lassen und mit der Klistierpumpe aufziehen und alles auf einmal in den Darm spritzen. Die Flüssigkeit sollte so lange wie möglich im Darm belassen werden, damit sie ihre wurmabtötende Wirkung entfalten kann. Bei schwerem Befall eine Woche lang jeden Abend vor dem Schlafengehen einen Einlauf machen.
TIPP
Hygiene // Achten Sie auf eine gute Analpflege und eine gründliche Reinigung von Händen, Fingern und Nägeln. Nicht am After kratzen! Dadurch können die abgelegten Wurmeier wieder verteilt werden und zu einer neuen Infektion führen. Oft müssen die Angehörigen wie Eltern, Geschwister und Freunde mitbehandelt werden.
Depressionen
SYMPTOME
Depressionen sind Erkrankungen der Seele. Tiefe Verstimmtheit und Traurigkeit, zum Beispiel nach dem Verlust eines geliebten Menschen, äussern sich in Antriebslosigkeit, Ängsten und tiefer Niedergeschlagenheit. Ein Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit bis hin zu Selbstmordgedanken und Todeswünschen kann sich einstellen. Auslöser von Depressionen sind Enttäuschungen, Trauer, Wut, Verbitterung, Vereinsamung und vor allem Ängste.
Viele depressive Menschen, besonders Frauen, leiden unter einem Mangel an Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein, oft verschlimmert durch Versagensängste und Minderwertigkeitsgefühle.
Depressive Menschen richten ihre negativen Gefühle nach innen, anstatt sich beispielsweise durch Sport nach aussen abzureagieren, oder auszusprechen, was sie belastet. In der Herbst- und Winterzeit häufen sich Depressionen, weil es an Sonnenlicht mangelt. Der Körper braucht in der dunkeln Jahreszeit mehr Schlaf, der ihm oft vorenthalten wird. Das Ausschütten des Hormones Melatonin beeinflusst unser Schlafbedürfnis. Lange Dunkelphasen, wie sie im Winter vorkommen, veranlassen das Gehirn, mehr Melatonin auszuschütten. In der Folge können die sogenannten Winterdepressionen entstehen.
BEHANDLUNG
Teemischung nach Josef Karl // Je 40 g Johanniskraut, Zimtrinde und Rosmarinblätter, 30 g Ingwerwurzel und 10 g Lavendelblüten in der Drogerie oder Apotheke mischen lassen. 1 TL in 1 Tasse mit heissem Wasser überbrühen, 10 – 15 Min. ziehen lassen, morgens und abends während mehrerer Monate 1 Tasse trinken.
Fenchelsaft // Hildegard von Bingen empfiehlt bei Depressionen 2 – 3 x täglich frisch gepressten Fenchelsaft auf Stirn, Schläfen, Brust und in der Magengegend einzureiben. Diese Behandlung während mehreren Monaten und zu Beginn der dunklen Jahreszeit als Vorbeugung durchführen.
Petersilienwein // Anleitung siehe Seite 252. 3 x täglich während mehrerer Monate ein Likörglas voll trinken; kann auch prophylaktisch über die Herbst- und Wintermonate eingenommen werden.
Johanniskraut // 2TL in einer Tasse mit heissem Wasser überbrühen, 5 Min. ziehen lassen, abseihen und 3 x täglich 1 Tasse trinken. Diese Kur sollte über mehrere Wochen durchgeführt werden, da sich im Blut ein Spiegel des Wirkstoffes Hypericin aufbauen muss. Nach 4 – 6 Wochen Behandlungsdauer sollten Sie eine Stimmungsaufhellung wahrnehmen. Die Kur soll aber fortgesetzt werden. Vermeiden Sie während dieser Zeit pralles Sonnenlicht, Höhensonne oder Solarium. Johanniskraut macht lichtempfindlich, und es kann durch Lichteinwirkung zu braunen Hautverfärbungen kommen.
Kneipp-Anwendungen // Abhärtungsübungen wie Luftbad vor dem offenen Fenster: Anleitung Seite 224, Trockenbürsten Seite 225, Taulaufen