Bio Kosmetik. Dr. R. A. Eckstein

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Hormonsstoffwechsel, die Herz- und Kreislaufbeschwerden, die häufig zu Wallungen führen, rufen auf der Haut bei Menschen mit entsprechender Neigung Teleangiektasien und Rosacea hervor. Außerdem beginnen ganz eindeutig, insbesondere durch den Rückgang an genuinen Hormonen, die typischen Erscheinungen des Alterns der Haut: Es tritt ein Schwund des subkutanen Fettgewebes ein, das Hautrelief vergröbert sich, die Hautoberfläche wird trockener, spröder, rauer. Es bilden sich Runzeln und Falten, fleckenförmige Hyperpigmentationen. Die Epidermis wird dünner, die periphere Verhornung intensiver, die verhornte Oberfläche der Haut ist wasserärmer, um nur einige Erscheinungen zu nennen. Die 7-Jahres-Perioden nach dem vollendeten 54. Lebensjahr zeigen die zunehmende Atrophierung der Haut mit all den vorangenannten Erscheinungen. Wollen wir sie die reife Haut, die beanspruchte, belastete Haut nennen. Es besteht ein akuter Mangel an physiologisch notwendigen Substanzen wie beispielsweise Fett, Phosphatiden, Feuchtigkeit, Aminosäuren und Kollagen. Daher besteht die kosmetische Behandlung vor allem in einer Substitution, einer Ergänzung der fehlenden oder mangelnden Grundstoffe der Haut.

      Sind die Charakteristika der Perioden bis zum 54. Lebensjahr vorwiegend die Vorbeugung, die Prophylaxe mit entsprechenden Wirksubstanzen, ferner die Beruhigung, das Ausgleichen, so steht mit zunehmendem Altern die Substitution vor allem von Grundstoffen, verbunden mit einem Anregen, Beleben, eventuell sogar leichten Stimulieren der physiologischen Hautprozesse im Vordergrund der Behandlung. Wenn man das ganze Spektrum der rhythmischen Vorgänge im Menschen betrachtet, so muss man erkennen, dass die Rhythmen mit zunehmender Periodendauer komplexer werden, da immer mehr Teilfunktionen zu gemeinsamer Aktion zusammengefasst werden.

       Homöodynamik

      Es ist erkennbar, dass alle Lebensvorgänge gesetzmäßig spontanen Schwankungen unterliegen. Man spricht daher in der Rhythmusforschung von einer Homöodynamik als einem integrativ verbundenen und geordneten Zusammenspiel aller rhythmischen Vorgänge des Lebens und des Lebendigen. Die Bedeutung der Erkenntnisse der Lebensrhythmen für die Bio-Kosmetik und selbstverständlich für jede naturverbundene Auffassung einer Behandlung oder Therapie besteht darin, zu versuchen:

      1 Die rhythmischen Abläufe im Organismus als lebensgesetzliche, unabdingbare Prozesse zu erkennen, sie anzuerkennen und, wenn möglich, in das diagnostische Urteil einzubeziehen.

      2 Sie bei der Behandlung zu berücksichtigen. Das setzt eine dem Ästhetischen, dem Schönen, dem Harmonischen und damit dem Gesunden sich verpflichtende Lebensauffassung und Lebenseinstellung voraus.

       Krankheit

      Die Symptome sind in unüblichen Lebensabschnitten diagnostische Hinweise. Denken wir zum Beispiel an die 40-jährige Akne-Klientin. Sie ist bestimmt ein medizinisches Problem, kein kosmetisches mehr. Oder die atrophisch aussehende Haut einer 20-jährigen Kranken. Dies sind Diskrepanzen zwischen Erscheinungsbild und Lebensperiode, die nach tieferen, meist krankhaften Ursachen und Gründen fragen lassen.

       Biorhythmisches Kraftfeld

      Diese Ausführungen legen nahe, dass die verschiedensten Rhythmen sich im Menschen als ihrem gemeinsamen Kraftfeld vereinen, einander überlagern, sich integrieren, gegenseitig beeinflussen, so dass es schwierig ist, sie im Einzelnen zu erfassen und zu registrieren. Für ein Gesamtbild sind vor allem zu viele verschiedene individuelle Faktoren (Imponderabilien) der persönlichen Sensibilität und Reagibilität maßgebend, als dass man eine eindeutig klare und exakte mathematisch darstellbare Formulierung oder Ausdrucksform finden könnte. Die Imponderabilien sind zu groß und nur ganz individuell zu entscheiden. Diese Tatsache scheint mir der Grund dafür zu sein, dass die Biorhythmik, ebenso wie die Bioklimatik, nur zögernd Eingang in die heutige überwiegend mathematisch und chemisch-physikalisch orientierte Schulwissenschaft gefunden haben. Dessen ungeachtet sind ihre Auswirkungen auf das menschliche, pflanzliche und tierische Leben so eindeutige Tatsachen der Erfahrung, dass man sie auf keinen Fall negieren darf. Das Leben und die Lehre vom Leben (Biologie und Bionomie) haben umfassendere Gesetze und Gesetzmäßigkeiten eigener, höherer Sphäre als die so genannten exakten Wissenschaften der Mathematik, der Chemie und der Physik. Bios – das Leben – ist eine eigene Seins-Kategorie voller eigener Gesetzmäßigkeiten, und dazu gehört ganz eindeutig die Biorhythmik.

       Schlussbetrachtungen

      Häufig lehnt man diesen gesetzmäßigen Kräfterhythmus mit der Begründung ab, man wolle von diesen Momenten in seiner freien Entscheidung nicht abhängig sein. Andererseits hängt jeder Mensch von seiner ganz persönlichen Rhythmik ab, ob er sie bejaht oder verneint, ob er sich dessen bewusst ist oder ob er es ins Unbewusste verdrängt. Wer um das sich Anbahnende, noch Unsichtbare weiß, was ihm möglicherweise von seiner inneren Rhythmik bevorsteht, der kann die kommenden Ereignisse lenken, leiten und führen. Sind die Ereignisse jedoch eingetreten, macht sie nichts mehr ungeschehen. Deshalb ist es für jeden Menschen in Wirklichkeit das Beste, die jeweiligen Vorteile jeder Rhythmusphase in ihrer Tendenz und Disposition einzuschätzen und sich entsprechend zu verhalten. Denn in den Zyklen liegen Chancen, Möglichkeiten zu einer bewussten Lebensführung und Lebenshaltung der optimalen Aktivität und der für den Organismus vorteilhaften Passivität zur inneren Regeneration, die es jeweils zu berücksichtigen gilt.

      Aus der Erfahrung eigener Beobachtungen ist festzustellen, dass die persönliche geistige Einstellung sowohl alle positiven Tendenzen der M- und W-Rhythmen zu beeinflussen und zu führen vermag, wie auch Depressionen durch eine Haltung zuversichtlicher Hoffnung und Hochstimmung frohgemuter Beherrschtheit zu lindern sind. Höchstleistungen körperlicher und geistiger Art sind daher nur durch bewusste Anpassung des Arbeits- und Erholungsprogramms an den eigenen, individuell geregelten Kräfteablauf zu erzielen. Die zeitlich richtig angesetzte Regenerationsphase und die schöpferische Pause ermöglichen sogar einen beständigen Zusatz an Lebenskraft, sowie geistig eine intensiv schöpferische Phase. Damit kann ein vorübergehendes Tief an Passivität in der danach beginnenden aufsteigenden Phase eine Fülle an Gedanken, Ideen und schöpferischen Einfällen schenken. Mit der Wahrnehmung und Fühlung der eigenen, inneren schöpferischen Kräfte und des eigenen psychosomatischen Zustandes ist es möglich, den eigenen Rhythmus und die eigenen inneren Kräfte höher zu schätzen als die äußeren uns umgebenden Umstände. Dadurch erst wird der Mensch wahrhaft innerlich frei und unabhängig, da er es wagt, sein eigenes Selbst körperlich, seelisch und geistig darzuleben, sein Leben aus dem eigenen Inneren heraus – aus der eigenen Seinsmitte – zu gestalten und zu entfalten. Darin liegt vor allem die Chance der Biorhythmik als einer der möglichen Wege zur Selbstverwirklichung, auch im Rahmen der BioKosmetik.

      Bioklimatik und BioKosmetik

       Wetter und Klima

      Wetter und Klima beeinflussen den Menschen in seinem Gesundheitszustand, seiner seelischen Verfassung und seiner Leistungsfähigkeit. Dabei verstehen wir unter Wetter einen momentanen Zustand der Atmosphäre an einem Ort und zu einem Zeitpunkt, der dem Wechsel und der Veränderung unterworfen ist. Klima können wir definieren als den für eine Gegend typischen Gesamtcharakter der geographisch bestimmten Wetterlage und deren sich im Prinzip ähnlich bleibenden Veränderungen und Wandlungen.

       Bioklimatik

      Bioklimatik nach Curry befasst sich mit den Wirkungen und Einflüssen des Wetters und des Klimas auf den lebendigen Organismus bei Pflanzen, Tieren und vor allem beim Menschen. Wetter und Klima, insbesondere deren Wandlungen, wirken auf die einzelnen Menschen verschieden, sowohl in der individuell empfundenen Intensität als auch in der Art und Weise der Reaktion. Besonders als junger Mensch meint man überhaupt nicht wetterempfindlich oder wetterfühlig zu sein. Das trifft jedoch nicht zu. Wir modernen Menschen haben nur die ursprüngliche Naturempfindung für die bewusste Beziehung zur Witterung und ihren Einflüssen mehr oder minder verloren.

       Wetterwirkungen

      Betrachten wir einige Beispiele: Wir sind müde und apathisch, niedergeschlagen, schlechter Stimmung, ohne sagen zu können warum. Wir haben Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, ohne krank zu sein. Wir sind schwer eingeschlafen, sind nachts mehrfach aufgewacht, hatten quälende Träume und haben keine richtige Erklärung


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