Schattenkriege. H.L. Thomas
Sie bot Fotos an, es war nur eine Frage der Zeit, wann diese Bilder in der New York Times oder der Washington Post veröffentlicht würden.
Glücklicherweise hielten seine Leute überall die Augen offen. Es gab schnelle und einfache Lösungen. Niemand würde sie vermissen, außer vielleicht dem MP, mit dem sie öfter zusammenhing. Aber es gab über sie eine Akte mit Geheimhaltungsstufe. Wer weiß, wem er auf die Füße treten würde, wenn er Summers Order ausführte. Jenkins drehte unschlüssig das Whiskyglas in seiner Hand. Es war auf jeden Fall ratsam, sie unter Kontrolle zu haben. Er griff zum Hörer.
„Mr Newmann, bitte.“
***
Dave Newmann war wütend. Was mischten sich diese Arschlöcher in seinen Job ein? Jane Mulwray einstellen! Okay, ihm blieb keine Wahl. Dann wollte er doch mal sehen, ob die liebe Miss Mulwray die Schnauze nicht bald voll hatte. Dave plante, ein Kamerateam Richtung 17. Breitengrad zu schicken. Dort sickerten immer mehr Vietcong ein. Das Team sollte mit einer Truppe Tunnelratten losziehen. Das würde die Kleine schon kurieren.
Als Jane am nächsten Morgen zur Rezeption kam, lächelte sie der Portier freundlich an.
„Miss Jane, ich habe eine Nachricht für Sie.“
Sie riss den Umschlag auf.
Wenn Sie den Job noch wollen, melden Sie sich. Noch heute fliegt ein Team nach Da Nang.
Dave Newman.
Na bitte, das war ihre Chance.
***
Jane konnte ihr Glück kaum fassen. Das Treffen mit Dave Newman war hervorragend gelaufen. Er hatte sich die Bilder angeschaut. Sie waren brillant. Er entschied dennoch, sie nicht zu veröffentlichen.
„Miss Mulwray, diese Bilder zeigen lediglich Transportkisten, keinen Inhalt. Bei den Ballen: kein Inhalt. Es liegen keine genauen Daten über den Ort vor. Ihr Zeuge ist nicht glaubwürdig. Damit nehmen die uns auseinander.“ Jane sank der Mut. Ja, vermutlich hatte der erfahrene Redakteur recht. Dave sah sie an. „Miss Mulwray, Jane! Sie machen extrem gute Bilder. Sie verstehen Ihr Handwerk und ich möchte Ihnen eine Chance geben. Wir nehmen Sie in das Korrespondententeam. Sie gehen mit der Crew dahin, wo es interessant ist, machen die Reportage, wenn möglich live. – Eine Sache noch! Vor der Kamera berichten Sie nur Dinge, die hieb- und stichfest sind, verstanden? Und die Richtung ist auch klar: Zu Hause wollen sie Helden sehen! Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Jane nickte. Wow, das war mehr, als sie sich je erträumt hätte. Sie verspürte Lust, die Welt zu umarmen und konnte sich geradeso beherrschen, nicht mit Dave Newman anzufangen.
„Danke, Mr Newman, ich werde Sie nicht enttäuschen!“
Nachdem Jane gegangen war, nahm Dave Newman einen großen Aschenbecher und steckte die Bilder samt Negativen hinein und zündete sie an. Die Kleine hatte in ein Wespennest gestochen, sonst hätte Jenkins nicht so prompt reagiert. Vermutlich gäbe das wirklich eine Riesenstory, wenn er sie darauf ansetzen würde. Nun ja, er tat es nicht. Seine Anweisungen waren klar und eindeutig. Der Sender unterstützte die amerikanische Sache. Schließlich kämpfte man hier als letztes Bollwerk gegen den Weltkommunismus. Dave sah zu, wie die Bilder sich kräuselten und langsam zu schwarzem Staub zerfielen.
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