Der magische Adventskalender & Das Licht der Weihnacht. Manuel Neff

Der magische Adventskalender & Das Licht der Weihnacht - Manuel Neff


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und des Adventskalenders. Ich weiß wie mächtig die beiden Dinger sind und ich will immer noch nicht, dass ihr die Erde ohne uns verlasst. Das hört sich so seltsam an«, sagt ihr Vater und kratzt sich am Kopf. »Ihr findet heraus, wo das Werkzeug ist und das Besteck, warum sich die Leute streiten und was es mit dem Wetterchaos auf sich hat. Danach gebt ihr sie wieder zurück. Einverstanden?«

      »Wir müssen ganz schön viel herausfinden. Trotzdem ist das ein guter Deal«, lächelt Paolo.

      »Ich bin auch einverstanden«, freut sich Lara.

      »Gut«, grunzt Thomas.

      »Wurde ja auch endlich Zeit«, bemerkt Lanzelot.

      Ihr Vater verschwindet im Keller und kommt mit einem Beutel voller Kraftgegenstände zurück in die Küche. Dort kippt er den Inhalt auf den Küchentisch.

      Paolo nimmt sich das Schutzamulett und seine geliebte Luminova-Aufspürbrille. Lara legt sich ihre Lavahalskette um den Hals, legt die Übersetzerohrringe wieder an und nimmt auch das halbfertige Unsichtbarkeitswasser an sich.

      Eine halbe Stunde später sitzen Lara und Paolo auf der Matratze und schmieden Pläne.

      »Immerhin haben wir jetzt unsere Kraftgegenstände zurück, das ist doch ein guter Anfang«, meint Paolo.

      »Womit starten wir?«

      »Wie wäre es, wenn wir uns erst einmal um das Besteck kümmern?«

      »Einverstanden.«

      »Dabei wird uns das hier sicher helfen«, lächelt Lara und zeigt Paolo das Fläschchen mit dem halbfertigen Unsichtbarkeitswasser. »Es ist bestimmt sicherer, wenn wir uns unsichtbar auf die Lauer legen. Man kann ja nie wissen.«

      Nach der Schule stimmen Lara und Paolo die Einzelheiten ab, um herauszufinden, wo sich das Besteck befindet. Ihr Plan ist denkbar einfach und erinnert Paolo an vergangene Weihnachten. Sie wollen sich einfach in der kommenden Nacht in der Küche auf die Lauer legen und beobachten, was dort vor sich geht.

      4. Kapitel - fliegendes Besteck

      Mitten in der Nacht liegen vier, bis zur Hälfte unsichtbare Gestalten unter dem Küchentisch. Aufgrund der Nebenwirkungen des halbfertigen Unsichtbarkeitswassers ist Lanzelot nicht vollständig unsichtbar geworden. Seine Hasenläufe sind leider noch zu sehen. Bei Thomas sind die Augen sichtbar geblieben. Bei Paolo die Hände und bei Lara sieht man noch die Haare. Wenn die vier hintereinander herlaufen, sehen sie zusammen wie eine echte Gruselgestalt aus.

      »Ich halte zuerst Wache«, sagt Lanzelot.

      Paolo schaut auf die Hasenläufe.

      »Ich weiß nicht. Du schläfst doch immer ein.«

      »Ich schlafe nicht ein. Niemals!«, beschwert sich Lanzelot.

      »Gib ihm eine Chance«, bittet Lara ihren Bruder.

      »Na gut, einverstanden«, stimmt Paolo brummig zu. Sie haben sich noch ein paar Decken geholt, damit es unter dem Küchentisch einigermaßen bequem ist.

      »Um Mitternacht weckst du mich auf jeden Fall auf. Ich übernehme die zweite Schicht«, erklärt Paolo dem Hasen.

      »Warum du?«

      »Wieso denn nicht?«

      »Keine Ahnung.«

      »Tu einfach, was Paolo sagt«, mischt sich die fast unsichtbare Lara in die Diskussion ein und ihre Haare wippen dabei lustig auf und ab.

      »Nur wenn du es mir befiehlst«, sagt Lanzelot aufmüpfig.

      »Also gut. Das ist ein Befehl!«, kichert Lara.

      »Okay Paolo, ich wecke dich um Mitternacht auf. Moment, wie weiß ich denn, wann Mitternacht ist?«, fragt Lanzelot und kratzt sich zwischen den Ohren, was natürlich keiner sehen kann.

      »Siehst du die Küchenuhr da oben?«

      »Klar, sehe ich die. Ah, gut, ich habe verstanden. Kann also losgehen. Sobald die Diebe auftauchen, schlage ich Alarm!«

      »Nein, du sollst uns einfach nur leise aufwecken und keinen Alarm schlagen«, erklärt ihm Paolo eindringlich. Er hat ihm schon zum gefühlt hundertsten Mal erklärt, wie das Ganze ablaufen soll, aber Lanzelot will es einfach nicht verstehen.

      »Habs kapiert. Wenn das Besteck sich vom Acker machen will, dann kracht es gewaltig«, sagt Lanzelot. Paolo verdreht die Augen. Er ist sich absolut sicher, dass der kleine Hase überhaupt nicht verstanden hat, worum es eigentlich geht. Tatsächlich rechnet er damit, dass Lanzelot mitten in der Nacht das ganze Haus zusammentrommeln wird. Mit einem komischen Gefühl im Magen legt sich Paolo aufs Ohr.

      Paolo kann eine ganze Weile nicht einschlafen. Zu viele Gedanken spuken in seinem Kopf herum. Gibt es tatsächlich Besteckdiebe? Und werden sie heute Nacht wieder kommen, um das Besteck zu stehlen? Alles ist fast genauso wie vor einem Jahr, nur dass es dieses Mal wahrscheinlich keine Pauwdiejagd ist, sondern sich hundertmal gefährlicher anfühlt. Die Luminova-Aufspürbrille liegt griffbereit neben ihm und er hat sich vorgenommen, Lanzelot nicht aus den Augen zu lassen. Er traut dem Hasen nicht. Lanzelot wollte schon auf Ganesha immer Wache halten und ist jedes Mal eingeschlafen. Paolo will durchhalten aber schließlich, eine Stunde vor Mitternacht fallen ihm dann doch die Augen zu.

      Ein Geräusch lässt Paolo aufschrecken. Es ist Lanzelot, aber er schlägt keinen Alarm, sondern schnarcht wie ein kleines Murmeltier.

      »Oh nein, ich habe es gewusst«, wettert Paolo in Gedanken mit sich selbst. Er stupst in Richtung des Geräuschs und Lanzelot verstummt. Der Hase rollt sich auf die Seite und schläft mit schweren Atemgeräuschen einfach weiter.

      »Na prima!«

      Paolo tastet nach der Aufspürbrille, streift sie sich über und schaut hoch zur Küchenuhr. Es ist kurz nach halb Drei! Die Aufspürbrille fühlt sich ungewöhnlich kalt an und Paolo muss an Laras Lavahalskette denken, die auf dem Küchenboden festgefroren war. Hoffentlich friert die Brille nicht in seinem Gesicht fest! Die Kälte scheint nicht nur die Stadt fest in ihrem Griff zu haben, sondern weitet sich auch auf die Kraftgegenstände aus.

      Paolo schwört sich, dass er Lanzelot nie wieder Wache schieben lässt, dann bekommt er mit, wie sich plötzlich die Kühlschranktür öffnet. Paolo verhält sich mucksmäuschenstill und rührt sich keinen Millimeter vom Fleck. Mit Hilfe der Aufspürbrille versucht er, etwas zu erkennen. Leider ist das eine Fehlanzeige. Er sieht überhaupt nichts. Die Kühlschranktür steht sperrangelweit offen und Paolo traut sich nicht, sich zu bewegen. Zu groß ist seine Angst. Zum Glück ist er bis auf seine Hände unsichtbar und kann so fast nicht entdeckt werden. Er beobachtet wie ein Stück Käse aus dem Kühlschrank heraus schwebt und blitzschnell aus der Küche hinausfliegt.

      Hat der Käse etwa einen Raketenantrieb? Paolo schaut sich um, kann aber nichts weiter entdecken. Plötzlich geht eine Schublade des Küchenschranks auf. Eine der neuen Gabeln schwebt heraus und fliegt auch in einem Höllentempo aus der Küche hinaus. So geht das noch eine ganze Weile. Messer, Gabeln und ab und zu auch etwas aus dem Kühlschrank.

      »Es gibt gar keinen Dieb, sondern das Besteck haut in der Tat einfach von alleine ab«, zieht Paolo seine Schlüsse in Gedanken.

      Was soll er tun? Aus seinem Versteck herausspringen, um das Besteck aufzuhalten? Nein, das traut er sich nicht. Das hier ist schon etwas anderes als die Geschichte mit den kleinen Kartoffelwesen. Was ist, wenn eins der Messer auf ihn losgeht? Als Nächstes schwebt die Schere aus der Schublade und schwirrt davon. Paolo muss dringend etwas unternehmen. Das ist doch der Grund, warum sie hier sind. Er wird Lara aufwecken. Vielleicht weiß sie, was zu tun ist. Paolo wendet langsam den Kopf und achtet darauf, kein Geräusch zu verursachen. Lara schläft tief und fest neben ihm. Paolo bekommt einen riesen Schreck, als er bemerkt, dass Lara nicht mehr unsichtbar ist. Das halbfertige Unsichtbarkeitswasser hat bei ihr schon seine ganze Wirkung verloren. Würde ein Löffel oder eine Gabel


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