Sea and Fall. Svea Dunnabey

Sea and Fall - Svea Dunnabey


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die ich Ihnen gegeben habe?<<

      >> Ich traue mich nicht sie zu nehmen. Ich will es nicht unterdrücken, ich will es verarbeiten, darüber hinwegkommen.<<

      >> Aber Sie brauchen dringend Schlaf, vor allem wenn Sie sich tagsüber so viel zumuten. Wie viele Kilometer joggen Sie?<<

      >> So um die 20, gestern insgesamt 35.<<

      >> Sehen Sie. Ihr Körper kann nicht mehr. Er ist an seiner Belastungsgrenze, was deutlich zu sehen ist, dadurch bekommen Sie nur noch mehr Albträume, weil Sie überhaupt nicht mehr abschalten können. Nehmen Sie heute Abend bitte eine Tablette.<<

      >> Ich werde sie nicht nehmen, weil ich Angst habe davon abhängig werden zu können.<<

      >> Wenn Sie sie vorsichtig dosieren, wird das kein Problem sein.<<

      >> So war das beim Alkohol auch, bis meine Mutter irgendwann abhängig war.<<

      >> Aber das können Sie nicht vergleichen.<<

      Ich schwieg und schaute auf den Brunnen in seinem Zimmer, der leise vor sich hinplätscherte und einen wohl beruhigen sollte. Bei mir bewirkte das Ding jedoch das Gegenteil. Dieses Plätschern kam mir so laut vor, dass ich ihn am liebsten abschalten wollte, da ich nicht klar denken konnte, wenn das Ding so viel Lärm machte.

      >> Ich sehe schon, Sie werden sie nicht nehmen und wahrscheinlich auch keine anderen Medikamente.<<

      >> Nein.<<

      >> In Ordnung. Dann würde ich gerne eine Hypnosetherapie vorschlagen. Ein Kollege von mir würde Sie hypnotisieren und zurück an den Ort des Unglücks und der schmerzhaften Erinnerungen bringen, um diese dann neu zu strukturieren.<<

      >> Inwiefern neu strukturieren?<<

      >> So, dass es nur noch Erinnerungen sind, ohne negative Empfindungen oder körperliche Symptome.<<

      >> Und wann können wir das machen?<<

      >> Das würde ich, in Anbetracht ihrer derzeitigen Verfassung, gern morgen machen, damit Sie endlich wieder zur Ruhe kommen.<<

      >> Wann genau?<<

      >> Haben Sie abends schon etwas vor, sagen wir gegen acht Uhr?<<

      >> Nein.<<

      >> Ist ihr Mann dann schon wieder zurück?<<

      >> Nein, er wird noch eine Woche da bleiben müssen.<<

      >> Es sollte Sie aber jemand begleiten, damit er oder sie Sie dann nach Hause bringen kann.<<

      >> Ist gut.<<

      Ich verabschiedete mich von ihm und fuhr nach Hause. Inzwischen hatte ich mich in meiner Wohnung wieder recht gut eingelebt, wobei ich Ethan schrecklich vermisste. Wir telefonierten nicht viel miteinander. Wenn es hochkam gute fünf Minuten am Tag und auch Nachrichten waren eine Seltenheit. Ich log ihn die ganze Zeit über an, dass es mir gut ginge und es jeden Tag besser werden würde, während er immer im Stress war und ich zig Stimmen im Hintergrund hörte, die alle etwas von ihm wollten.

      Heute hatten wir noch überhaupt nicht miteinander gesprochen oder geschrieben, sodass ich ihm kurz eine Nachricht schickte und ihm von der Hypnose berichtete.

      Zu Hause angekommen zog ich wieder meine Joggingsachen an und rannte los, obwohl es schon neun Uhr abends war. Die Reporter ließen mich langsam aber sicher in Ruhe, da die Story über Mick und mich wohl langsam uninteressant war und er auch nichts mehr zum Besten gegeben hatte. Auch die Tatsache, dass Ethan und ich geheiratet hatten, war nach wenigen Tagen nicht mehr interessant genug gewesen, was mich innerlich freute. Somit konnte ich in Ruhe laufen gehen, bis mein Telefon klingelte und ich Ethans Anruf entgegennahm.

      >> Ja.<<

      Ich wurde langsamer, bis ich anhielt und mich nun dehnte, damit ich mit ihm reden konnte.

      >> Wo bist du?<<

      >> Joggen, wieso?<<

      >> So spät? Es ist doch schon zehn Uhr bei euch.<<

      >> Ich kann morgen ausschlafen.<<

      >> Sarah! Geht es dir wirklich gut und was ist mit der Hypnose?<<

      >> Es ist alles in Ordnung. Dr. Anderson war nur am verzweifeln, weil ich die Tabletten nicht nehmen möchte und deshalb möchte er es mit Hypnose versuchen, die ich dann morgen Abend habe.<<

      >> Soll ich zurückkommen?<<

      >> Nein. Du musst das klären und am Sonntag sind Jacob und Paul auch wieder da. Also mach dir keinen Kopf.<<

      Es entstand eine kurze Pause, weshalb ich kurz nachsah, ob ich eventuell keinen Empfang mehr hatte, doch das war nicht der Fall.

      >> Ich vermisse dich Sarah. Ich drehe durch, weil ich dich brauche und du nicht hier bist und wenn ich daran denke, dass ich noch bis nächsten Freitag hier bleiben muss...<<

      >> Mir geht es genauso, aber es ist wichtig Ethan. Die sieben Tage schaffen wir jetzt auch noch und dann bist du fällig.<<

      >> Mhm. Das klingt gut. Hart oder zärtlich?<<

      >> Definitiv hart. Nach so langer Zeit geht das gar nicht anders.<<

      >> Allein der Gedanke macht mich wieder geil.<<

      >> Wieder?<< fragte ich amüsiert nach, während ich mein rechtes Bein dehnte.

      >> Immer wenn ich an dich denke und das ist ziemlich oft, weil du nicht hier bist.<<

      >> Dann denk an mich und mach es dir selbst, stell dir vor es wäre meine Hand, die dich zum Höhepunkt bringen würde.<<

      >> Das ist nicht das gleiche. Hast du dich etwa schon selbstbefriedigt?<<

      >> Nein. Mein Körper verlangt nur nach dir.<<

      In Wahrheit war ich viel zu schlapp und ausgelaugt, um überhaupt auch nur daran zu denken.

      >> Das ist auch gut so.<<

      Jemand klopfte an seine Tür, woraufhin ich die beiden wieder Sätze austauschen hörte und wusste, dass er gleich auflegen musste. Es war immer das gleiche, weshalb ich wieder anfing zu joggen.

      >> Du musst los.<< sagte ich, als er die Hand vom Hörer gelöst hatte und es nicht mehr so dumpf klang.

      >> Es tut mir Leid, ja.<<

      >> Dann bis morgen.<<

      >> Ich liebe dich Sarah.<<

      >> Ich dich auch.<<

      Ich legte auf und lief im Rekordtempo nach Hause, wo ich direkt ein heißes Bad nahm und anschließend Fernsehen schaute, was so untypisch für mich war. Wieder einmal hielt ich mich extra lange wach, da ich Angst hatte einzuschlafen. Gegen Mitternacht bekam ich schließlich noch eine Nachricht von Ethan.

      „Bonne nuit ma cherié. Wie gern ich jetzt bei dir wäre und deinen Duft einatmen, dich schmecken und spüren würde.“

      „ Wenn du hier wärst, würdest du das ganz sicher alles bekommen. Wüsste auch schon wo und wie.“

      „ Erzähl es mir!“

       „ Ich würde dir einen blasen, vermisse es schon mich mal wieder voll und ganz um deinen prächtigen Schwanz zu kümmern, ohne das ich im Mittelpunkt stehe und zwar während einer deiner Telefonkonferenzen, wo du dir nichts anmerken lassen darfst.“

      Bei dem Gedanken wurde ich selbst schon wieder ganz feucht, sodass ich meine Hand nach unten wandern ließ und meine Klit umkreiste. Prompt kam eine Nachricht von Ethan zurück.


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