Sea and Fall. Svea Dunnabey

Sea and Fall - Svea Dunnabey


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macht.<<

      >> Das macht er, danke.<<

      >> Ich hätte nie gedacht, dass er noch mal die Kurve bekommt und eine Frau kennenlernt.<<

      >> War wohl ein riesiger Schritt für ihn.<<

      >> Oh ja, das war es. Aber ihr seht super zusammen aus und du bist ihm wirklich wichtig und tust ihm gut.<<

      Er setzte sich neben mich und nahm seine Tasse vom Schreibtisch, aus der er kurz einen Schluck trank.

      >> Wie geht’s dir denn seit dem Absturz, vor allem wo Ethan gerade in Chile ist.<<

      >> Naja, sieht man doch, oder? Aber ich gebe mein Bestes.<<

      Er musterte mich scharf und nickte wissend. Es war auch wirklich nicht zu übersehen, was für ein Wrack ich war.

      >> Weiß er, wie es dir geht?<<

      >> Nein, dann würde er sofort zurückfliegen, aber das soll er nicht. Er muss arbeiten und das da regeln. Ich möchte ihm da nicht im Weg stehen.<<

      >> Aber du bist seine Frau und wichtiger als seine Arbeit.<<

      >> Greg, nimm es mir bitte nicht Übel, aber ich möchte darüber eigentlich nicht sprechen. Ich bin in Behandlung und verarbeite das gerade alles und Ethan kommt nächste Woche wieder zurück, das halte ich aus. Zudem kommt übermorgen mein bester Freund zurück aus dem Urlaub, sodass er für mich da sein wird. Also ist alles geregelt. Bitte sag Ethan nichts.<<

      >> Ich finde es zwar nicht gut, was du machst, aber in Ordnung. Was wolltest du denn eigentlich von mir?<<

      Ich hoffte wirklich, dass er Ethan nichts sagte, aber mehr als hoffen konnte ich nicht. Sie waren Brüder, telefonierten öfter miteinander, sodass er es vielleicht nebenbei erwähnen würde, doch das konnte ich nicht kontrollieren oder unterbinden.

      >> Die Kinder wollen ein Theaterstück mit mir einstudieren und vor Weihnachten ihren Eltern vorführen. Wäre das in Ordnung für dich? Also aus medizinischer Sicht.<<

      >> So lange alle stabil sind und keine Bettruhe haben, natürlich.<<

      >> Gut. Was ist mit Dora?<<

      Sie war neun Jahre alt und zu schwach, um aufzustehen, da sie die Chemotherapie nicht so gut vertrug, weshalb sie entweder im Rollstuhl saß oder im Bett lag. Trotzdem wollte ich sie mit einbeziehen.

      >> Du weißt, wie schlapp sie ist.<<

      >> Und wenn sie nur im Rollstuhl sitzt dabei? Oder eine Rolle hat, in der sie im Bett liegt?<<

      >> Das ginge, aber ich weiß nicht, wie es ihr in sechs Wochen geht.<<

      >> Das weiß niemand.<<

      >> Wenn es so ist wie jetzt, kannst du es machen, also von mir aus jedenfalls.<<

      >> In Ordnung, danke. Das war es auch schon.<<

      Ich stand auf, weil ich nichts mehr hatte, was ich mit ihm besprechen musste und ich ihn nicht weiter stören wollte, doch er zog mich zurück auf den Stuhl.

      >> Kann ich kurz über etwas anderes mit dir reden, oder musst du weiter?<<

      Ich sah auf die Uhr und dachte an die Verabredung mit den Doyles, ebenso wie an den Termin mit Dr. Anderson.

      >> Fünf Minuten hätte ich noch, aber dann muss ich los.<<

      Er nickte und machte es sich wieder bequemer, wobei er nach den richtigen Worten suchte.

      >> Unsere Mutter war ein wenig, naja sagen wir mal überrascht von eurer Hochzeit.<<

      >> Greg, ich...<<

      >> Nein, nein warte. Sie hat verstanden, dass du für Ethan nicht nur irgendeine Frau bist, sondern die Frau fürs Leben. Natürlich war sie darüber enttäuscht, dass sie nicht dabei war, als ihr geheiratet habt, so wie Charly und ich selbstverständlich auch. Immerhin ist er ihr Sohn und unser Bruder. Sie möchte sich jedenfalls bei dir entschuldigen und noch einmal von vorne anfangen. Vielleicht gibst du ihr ja mal eine Chance und kommst mit Ethan zum Essen vorbei.<<

      >> Das hatten wir auch vor, aber dann kam der Absturz, das Krankenhaus und jetzt seine Reise nach Chile dazwischen.<<

      >> Gut, ich möchte ja auch nur, dass du offen zu ihr bist, denn eigentlich kann sie ganz nett sein.<<

      >> Nur weiß ich nicht, wie Ethan das Ganze sieht. Er hat sie beim letzten Mal ziemlich heruntergeputzt.<<

      >> Ich werde auch noch mal mit ihm darüber sprechen.<<

      Ich nickte und stand auf, weil ich nicht zu spät kommen wollte und verabschiedete mich von Greg.

      Anschließend ging ich in den kleinen Park neben dem Krankenhaus, bis ich bei der Statue zweier kämpfender Stiere ankam und mich umsah. Ich wusste nicht wie die Doyles aussahen, weshalb ich mich einfach auf eine Bank setzte. Es dauerte keine zwei Minuten, als fünf Personen auf mich zukamen.

      >> Mrs Thatcher?<<

      >> Ja, Mrs Doyle?<<

      >> Richtig. Das ist mein Mann Theodore und unsere anderen Töchter Amber und Vivianne und das ist Heathers Verlobter Jack.<<

      Ich begrüßte alle, als wir uns schließlich an einen Tisch im nahegelegenen Café setzten, der groß genug war.

      >> Sie haben Heather also noch gesehen bevor das Flugzeug unterging?<< fragte Theodore mich um Fassung bemüht, doch ich sah den Kummer, den sie in den letzten Tagen durchgemacht hatten und der immer noch in jedem von ihnen wohnte.

      >> Richtig. Wie ich auch schon im Interview sagte. Ich war nach dem Aufprall bewusstlos geworden und sie hat mich dann wieder aufgeweckt.<<

      >> Wie war sie da? Ruhig oder eher panisch, ängstlich?<<

      >> Sie war vollkommen ruhig und professionell. Als ob sie einen gewissen Plan abarbeitete und sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ.<<

      >> So war sie immer. Als ob sie eine Liste im Kopf hatte und wehe jemand lief aus der Reihe.<< schmunzelte ihr Verlobter bedrückt, während er in Gedanken bei schönen Erinnerungen zu sein schien.

      >> Sie war also nicht ängstlich?<<

      >> Nein, wenn doch, hat sie es nicht gezeigt, aber meiner Meinung nach hatte sie keine Angst.<<

      >> Das ist beruhigend.<< seufzte Theodore, bevor seine Frau die nächste Frage stellte.

      >> Was passierte dann?<<

      >> Sie zeigte mir den Ausweg, also das Wasser in das ich reinspringen und worin ich den Ausgang suchen musste. Ich fragte sie, ob sie nicht mit mir käme, doch sie meinte, sie müsste noch nach weiteren Passagieren sehen. Meine Hilfe lehnte sie ab. Verdammt, ich hätte ihr einfach helfen sollen.<<

      >> Dann hätten Sie es auch nicht geschafft.<< gab Mrs Doyle mir zu bedenken.

      >> Vielleicht wäre es dann schneller gegangen und wir hätten es alle geschafft.<<

      >> Sie haben selber gesagt, dass Sie mehrere Anläufe brauchten, bis Sie draußen waren und das Flugzeug da schon fast untergegangen war. Sie hätten es niemals geschafft.<<

      >> Keine Ahnung. Trotzdem fühle ich mich schuldig.<< sagte ich mit brüchiger Stimme, als ich mir eine Träne wegwischte.

      >> Das müssen Sie nicht.<<

      Es war Jack, der dies sagte, mich mitfühlend ansah und mir ein Taschentuch reichte, damit ich meine Tränen wegwischen konnte.

      >> Aber sie hat noch etwas zu Ihnen gesagt?<< hakte eine der Schwestern nach,


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