Wyatt Earp Staffel 5 – Western. William Mark D.

Wyatt Earp Staffel 5 – Western - William Mark D.


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Hell and tousand devils! Wyatt Earp?«

      »Yeah!«

      Der Posten warf sich herum und stürmte auf das Haus zu, aus dem Kid gekommen war und in dem die anderen Männer sich aufhielten. »Kid! Joe, Bunch! Wyatt Earp ist im Camp! Wyatt Earp…«

      Vielleicht wäre es dem Marshal jetzt noch möglich gewesen, zu fliehen.

      Statt dessen überquerte er den Hofplatz und ging auf den Hund zu.

      Drüben kamen jetzt mehrere Männer um die Hausecke.

      Wyatt sah sofort, daß sie Gewehre in den Händen hatten.

      Der Hund wich zurück, sein Gekläff und wütendes Gebell überschlug sich.

      »Nehmen Sie den Köter endlich fest, Bunch!« rief der Missourier metallisch.

      »Das könnte Ihnen so passen, Mann!« kam eine röhrende Stimme zurück.

      »Well, dann haben Sie es sich selbst zuzuschreiben, wenn ich auch ihn aufs Eis lege!«

      Wyatt ging vorwärts.

      Der Hund wich nur schrittweise unter fürchterlichem Gebell zurück.

      Da griff ein bulliger Mann zu, packte das widerstrebende Tier an der Halskette und zerrte es zu sich heran. »Ruhig, Jitt! Es ist nur ein einzelner Bursche!«

      Der Posten grölte dazwischen: »Es ist Wyatt Earp! Vorsicht, Bunch!«

      Der Missourier kam näher.

      Das veranlaßte den Hund, einen Tobsuchtsanfall zu bekommen.

      Bunch zerrte das Tier zurück und versetzte ihm einen Fußtritt.

      »He, Mister, zu solchen Mitteln habe ich nicht einmal gegriffen«, sagte Wyatt, der es haßte, wenn ein Tier gequält wurde.

      Er stand jetzt etwa sieben Yards von den Männern entfernt. Wie eine düstere Mauer hielten sie ihm gegenüber. Ihre Zahl war inzwischen auf zehn angewachsen.

      Als der Hund von einem anderen Mann weggeschafft worden war, trat Bunch, der hier anscheinend eine Art Camp-Boß war, gestärkt durch die Zahl und die Gewehre seiner Leute, drei Schritte vor.

      »Pech gehabt, Boy! Komm, mach keine Faxen, nimm die Arme hoch, sonst sägen meine Boys dich auseinander!«

      Gelassen blieb der Missourier stehen. »Sie sind der Lager-Boß?«

      »Du hast hier keine Fragen zu stellen!« schnarrte Bunch. »Los, Jungens, nehmt ihm die Waffen weg, und dann ins Haus mit ihm, damit wir uns den Vogel da näher ansehen können, ehe wir ihn zu Kleinholz verarbeiten.«

      »Sie nehmen den Mund reichlich voll, Bunch!«

      Der vierschrötige Mann legte den Kopf in einer seltsamen Manier auf die Seite. »He, er kennt mich! Möchte wissen, woher der Halunke meinen Namen weiß! – Vorwärts, Jungens! Macht’s kurz, es ist höllisch kalt hier, ich hab’ meine Jacke im Haus gelassen.«

      Nicht ganz fünf Yards lagen zwischen dem Marshal und dem Lager-Boß.

      Wyatt ließ sich plötzlich nach vorn fallen und hechtete geduckt vorwärts.

      Er erreichte Bunch, ehe der zu einer Gegenreaktion kommen konnte.

      Mit einem Griff hatte er ihn am rechten Arm gepackt und riß ihn herum.

      Der nächste Griff beförderte das Gewehr aus Bunchs Händen. Wyatt preßte dem Mann die Hände auf den Rücken und hatte ihn jetzt vor sich stehen, mit dem Gesicht zu seinen Leuten.

      »So, Freund, ich glaube, so redet sich’s anders. Nun sagen Sie Ihren Männern, daß sie die Flinten wieder herunternehmen können. Es kann sonst allzuleicht passieren, daß mir der Revolver losgeht, den Sie in Ihrer Seite spüren!«

      Erst jetzt wich die Erstarrung von Bunch. Er keuchte, suchte sich zu befreien, merkte aber schnell, daß bei jeder Bewegung seine Arme fürchterlich schmerzten. Mit eisernem Griff hielt die blutende Rechte des Marshals seine Gelenke hinten fest.

      Es entging den Augen des Missouriers nicht, daß sich ein kleiner Bursche drüben aus der Reihe der Männer zurückzog, um an der düsteren Flanke des Mannschaftshauses entlang zu verschwinden.

      Der Hahn des Buntline Colts knackte.

      »Bleib stehen, Kurzer, sonst liegst du! Du kannst es dir aussuchen!«

      Der Mann blieb stehen.

      Bunch zeterte: »Das werden Sie bitter bereuen, Mann! Sie bilden sich doch nicht ein, daß das gutgeht! Ich werde meine Männer auf Sie hetzen! Und dann…«

      Wyatt unterbrach ihn: »Sie haben eine merkwürdige Stimme, Bunch! Ich vergesse keine Stimme, die ich einmal gehört habe. Und die Ihre habe ich schon einmal gehört. Bei Gelegenheit werde ich Ihnen auch sagen, wo!«

      Wyatt konnte den Schatten nicht sehen, der sich hinter ihm auf dem Vorbau bewegte. Lautlos wie eine Raubkatze schlich sich ein Mann vorwärts.

      Und dann machten die Burschen vor Bunch plötzlich einen Höllenlärm.

      Wyatt schöpfte sofort Verdacht, stieß Bunch von sich und wirbelte herum.

      Der Mann, der ihn angeschlichen hatte, war nur noch zwei Yards entfernt; der Lärm seiner Kameraden hatte es ihm ermöglicht, sich dem Marshal unbemerkt so weit zu nähern.

      In seiner hochgeschwungenen Rechten blinkte ein Messer.

      Krachend fuhr die Faust des Missouriers in die rechte Achselhöhle des Angreifers.

      Die Linke hieb den Lauf des Colts an den Schädel des Mannes.

      Der Angreifer war in einer Blitzreak­tion erledigt worden.

      Aber da war auch schon Bunch heran und warf sich seitlich gegen den herumfahrenden Gegner.

      Wyatt hieb ihm den Colt auf den Schädel.

      Aber der Lager-Boß mußte den Kampfnerv eines Höhlenbewohners haben. Erneut rammte er den Gegner.

      Und jetzt stürmten auch die anderen heran.

      Wyatt federte zur Seite.

      Er hätte schießen können.

      Aber es widerstrebte ihm, aus dieser Distanz auf Menschen zu feuern.

      Der Mann aus Missouri verwandelte sich in ein Kampf-Phantom.

      Der zweite Gegner sank sofort um von einem Uppercut, den dritten traf wieder der Colt am Schädel, den vierten fällte ein Jochbeinhaken. Doch endlich hatten sie ihn eingeklemmt. Aber sie vermochten den bärenstarken Mann nicht niederzureißen.

      Sie hingen ihm am Hals, an den Armen, am Leib, lähmten seine Beine.

      Der ungleiche Kampf war entschieden.

      Viele Hunde bedeuten auch den Tod des besten Hasen.

      Grölend schleppten sie ihn ins Mannschaftshaus.

      An der Hauswand lehnte ein Mann, der sich nicht an dem wüsten Handgemenge beteiligt hatte. Er hatte die Arme über der Brust verschränkt und sah jetzt zu, wie sie ihn ins Haus schleiften.

      Fünf Minuten später war der Marshal entwaffnet und an Händen und Füßen mit Holzfällerstricken gebunden, als gelte es einen Löwen festzuhalten.

      Schwankend und mit demolierten Gesichtern kamen die Männer herein, die das Pech hatten, in »vorderster Linie« gegen den so schwer zu schlagenden Mann gestanden zu haben.

      Einer der letzten war der vierschrötige Bunch. Er hielt sich noch am Türpfosten fest und stierte den Gefangenen aus blutunterlaufenen Augen an.

      »He!« lallte er. »Das kann nicht wahr sein, daß wir zehn Minuten gebraucht haben, um diesen Büffel zu stoppen!«

      »Neun!« kam es da von der Tür zum Nebenraum her.

      Es war der Mann, der vorhin abseits gestanden hatte und dem Kampfgetümmel ferngeblieben war. Es war ein


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