SexLust | Erotischer Roman | Band 1. Denise Harris
stieß eine Verwünschung aus. »Und alles nur, weil du deine Schlüssel nicht zusammenhalten kannst.«
»Ich kauf dir ein neues Höschen ...«
Ich griff nach seinem wundervollen Schwanz. Ich musste einfach. Und nicht nur, weil es das flaue Gefühl in meinem Magen beruhigte.
Mein Handy klingelte. Es war Ron. Auch das noch!
»Willst du nicht rangehen?«
»Genau, Steven«, provozierte ich ihn. »Ich sitze mit blanker Möse auf deinem Schoß, deinen halb schlaffen Schwanz in meiner Hand – festgekettet in einem Streifenwagen – und werde mit meinem Mann telefonieren! Achte gefälligst auf die Straße!«
In letzter Zeit war Ron ständig genervt. Außerdem hatte er kaum noch Zeit für mich.
***
Fünfzehn Minuten später fuhren wir auf den schattigen Parkplatz vor dem Polizeigebäude, genau zwischen Bank, Bezirksamt und Post. Steven hielt unter einem Baum. Bis auf drei Grundschüler mit Scootern war niemand zu sehen. Nervös blickte ich nach draußen und rutschte ohne Aufforderung auf den Nebensitz. Ich versuchte, meinen Mini weiter nach unten zu ziehen und presste die Oberschenkel zusammen.
Steven schloss seine Hose, wählte die Nummer und zwinkerte mir zu. Flüssigkeit tropfte mir aus der Scheide und machte den Sitz nass.
»Rick? Wir sind jetzt da. Ich muss dich um einen Gefallen bitten ...«, hörte ich ihn sagen.
Sein glatzköpfiger Kollege, der das Klischee des doughnutessenden Polizeibeamten bis ins letzte Detail erfüllte, sah zum Fenster heraus und nickte flüchtig. Eine Minute später stand er fassungslos vor der Autotür – in der Hand einen gekringelten Schoko-Doughnut. Ich grüßte kurz angebunden.
»Wieder mal eine Verdächtige festgenommen, Steven?« Er stützte sich lässig auf seine Dienstwaffe am Gürtel – mit einem öligen Grinsen im Gesicht – und starrte auf meine Oberschenkel. »Ich frage jetzt gar nicht, wie ihr das geschafft habt. Da, der Schlüssel. Dafür schuldest du mir einen Wochenenddienst und dann noch einmal drei, damit ich dem Chief nichts sage.«
Er grinste selbstzufrieden und biss genussvoll in den Doughnut mit Schokoladestreuseln.
»Erpresser«, grummelte Steven und schloss die Handschellen auf.
»Ja. Genau so ist es.« Gut gelaunt schritt Rick von dannen. Abgesehen von den nicht vorhandenen Haaren, sah er Schwabbelbauch-Herbie, dem Mann meiner Freundin Mel, nicht unähnlich.
»Wie sieht es jetzt aus, Steven?«, wollte ich wissen und rieb mein Handgelenk, das von der Handfessel ganz taub geworden war.
»Was meinst du?«
»Na, du hast versprochen, mich zum Essen auszuführen.«
Er lachte. »Bevor oder nachdem wir dein Höschen holen?«
***
Zwei Doppel Whopper Menüs später – natürlich Drive-in, denn ich hatte ja kein Höschen an – parkten wir in der Tiefgarage unseres Apartmenthauses. Steven hatte den Streifenwagen abgegeben, sich umgezogen und da saßen wir nun in seiner Singleschleuder, einem Nissan 300 ZX.
Ich wollte nicht von ihm fort. Ich wollte bei ihm bleiben. Aber das führte zu nichts. Es durfte zu nichts führen.
»Ich dachte, du und Ron wolltet euch ein Haus kaufen.«
»Das haben wir«, bestätigte ich. »Aber im Moment finden dort noch Umbauarbeiten statt.«
»Wie viel hat euch das Haus noch mal gekostet?«
»Siebenhundertfünfzigtausend Dollar.«
»Wow«, machte er. Etwas schien ihn zu bedrücken.
Ich räusperte mich und versuchte zu lächeln. »Danke für den ereignisreichen Tag, Steven. Den werde ich so schnell nicht vergessen.« Oh, wie gern hätte ich mit ihm geschlafen. Aber es durfte nicht sein. »Ich werde Lauren anrufen, dass sie mit mir den SUV abholt.«
Er fischte aus meiner Handtasche meinen Wohnungsschlüssel und stieg aus.
»Hey, wohin denkst du, dass du gehst?«, rief ich ihm nach. Erhitzt verfolgte ich ihn bis zur Lifttür. Mir wurde bewusst, dass ich noch immer nichts drunter anhatte.
»Du kannst nicht mit hinauf …«
Er schubste mich in die enge Aufzugskabine, zog mich an sich und küsste mich hart. Die ganze Zeit, bis wir endlich in unserem Stockwerk angelangt waren.
»Ich will nicht, dass du mit hinaufkommst«, protestierte ich schwach.
»Pack alle Sachen zusammen, die du für ein Wochenende brauchst. Zahnputzzeug, Seife, Handtuch. Unterwäsche und so’n Zeug.«
Der Fahrstuhl stoppte und die Türen glitten auf. Benommen vom Kuss sah ich hinaus. Hoffentlich war Ellen nicht da. Ich wollte nicht, dass unsere Nachbarin mich zusammen mit Steven sah. Er drängte sich an mir vorbei. Er kannte leider den Weg. Nach dem Eishockey-Training war er öfters bei uns zu Gast auf ein Glas Bier gewesen.
»Wie kommst du auf die Idee, dass ich dich in meine Wohnung mitnehme?«, flüsterte ich.
»Warum flüstern wir?«, kam es gedämpft zurück. Er sperrte meine Wohnungstür auf. »Aber wenn du willst«, seine Stimme dröhnte durch den Flur, »kann ich auch hier vor deiner Tür warten.«
Ich konnte hören, wie jemand in Ellens Wohnung die Kette entfernte und den Schlüssel herumdrehte. Die Eingangstür zu ihrer Wohnung schwang auf.
Ich stieß Steven in unser Apartment und warf die Tür hinter mir zu. Mein Herz hämmerte gegen meine Rippen. Ellen musste von Steven nichts wissen. Es reichte schon, wenn er dämlich wie ein Schaukelpferdchen grinste.
»Wisch dir dein verlogenes Grinsen aus dem Gesicht«, schnappte ich. »Steven, was willst du eigentlich von mir?«
»Sagte ich dir doch schon alles«, kam es locker zurück. »Schießplatz und Essen gehen, haben wir gemacht ... Jetzt entführe ich dich an einen ganz besonderen Ort.«
Einen ganz besonderen Ort? Ein angenehmer Schauer jagte mein Rückgrat hinunter.
»Nein, Steven, was willst du von mir? Von mir?« Ich griff mir an die Brust.
»Ich will dich.« Er nahm mich bei den Händen und küsste mich.
»Du willst mich«, stieß ich hervor. »Du willst mich bumsen – meintest du wohl?«
»Kommt doch aufs selbe raus.« Er grinste unwiderstehlich.
»Wenigstens bist du ehrlich«, erwiderte ich bitterer als beabsichtigt und biss mir auf die Unterlippe. Und so sehr ich es auch leugnete – ich wollte ihn auch. Ich wollte ihn spüren. Selbst wenn es nur für eine einzige Nacht sein sollte.
»Vergiss deine Schwimmsachen nicht, Denise.«
»Schießplatz fahren, Essen gehen, besondere Orte ... Das kann ich auch alles mit Ron haben – meinem Ehemann«, fügte ich bedeutungsvoll hinzu.
»Ich habe nicht vergessen, dass du mit meinem besten Freund verheiratet bist«, lächelte er. Mir entging nicht, dass wir vom Flur in mein Schlafzimmer gewechselt waren.
»Gut. Sehr gut sogar. Dann weißt du auch ... dann weißt du ... Sag mal, was tust du da?«
Bevor ich es verhindern konnte, hatte er die Schranktür meines Schlafzimmers geöffnet. Er suchte eine beige Cargohose und zwei, drei T-Shirts heraus und warf alles aufs Bett. »Hast du auch Wanderstiefel, Denise?«
»Steven, mach es uns doch nicht so schwer. Verlass jetzt bitte meine Wohnung.« Sogar ich hörte meiner Stimme diesen kümmerlichen Protest an. Die Hoffnung, dass er genau das Gegenteil von dem tat, was ich verlangte.
Seine Finger stolperten über ein Paar plüschüberzogene Liebeshandschellen mit Leopardenprint. Diese passten so herrlich zu den High Heels, die ich in Pendleton getragen hatte. Er hob die Augenbrauen.
»Gut,