SexLust | Erotischer Roman | Band 1. Denise Harris
Mit Ron war ich vor unserer Heirat, und auch später, in Swingerclubs gewesen. Aber nie hatte ich mich zu einem anderen Mann außer Ron so hingezogen gefühlt, dass ich an nichts anderes mehr denken mochte. Seinen Geruch, seinen Körper, seinen Penis. Ich spürte eine Sehnsucht nach Steven, die ich nicht in Worte fassen konnte. Und mir war klar, ich musste ihn wiedersehen.
Eine Woche nach unserem heißen Date rief ich ihn an – und hörte eine Frau im Hintergrund kichern. Da wusste ich Bescheid. Ich hätte ausrasten können.
Von Ron erfuhr ich, dass er seine Partnerinnen wechselte wie andere Leute ihre Hemden. Dass er gegen Ende der Saison immer mit einer neuen Frau an seiner Seite zu den Spielen aufkreuzte, machte von da an auf einmal einen Sinn. Am liebsten hätte ich ihn mit seinem Eishockeyschläger erschlagen. Ich hasste diesen verdammten Mistkerl! Sein verdammter Schwanz sollte ihm abfaulen!
Aber was hatte ich denn von ihm erwartet? Eine Affäre? Dass er mein Liebhaber wurde? Ron wäre damit sicher nicht einverstanden gewesen – so offen unsere Beziehung auch war. Natürlich hatte ich meinem Mann nichts von unserem kleinen Stelldichein in Pendleton erzählt. Steven war schließlich sein bester Freund und Jungs pflegten im Umgang miteinander einen gewissen Ehrenkodex. Einen Ehrenkodex, den ich nie auch nur ansatzweise durchschauen würde – geschweige denn verstehen. Außerdem wirkte Ron von Mal zu Mal angespannter. Da wusste ich noch nichts von den großen finanziellen Problemen, die uns bevorstanden.
***
Etwa drei Monate nach unserem heißen Flirt im »M1A1«, der Sommer neigte sich dem Ende, fiel mir auf dem Heimweg dieser Polizeiwagen auf, der mir folgte. Unter der mächtigen St. John’s Brücke, dort war es dunkel und menschenleer, blinkten die Blaulichter auf und die Sirene ertönte.
Nervös fuhr ich rechts ran. An den Wochenenden fand hier unter der Brücke immer ein Straßenverkaufsmarkt statt. Doch jetzt, vormittags, unter der Woche, war niemand hier.
Der Cop kam selbstsicher auf mich zu, nahm die Sonnenbrille ab und steckte sie in die Brusttasche seines Hemds. Im Seitenspiegel erkannte ich, dass es Steven war. Und er wusste, dass ich es war, denn er kannte meinen Citroën SUV.
Atemlos betätigte ich den elektrischen Fensterheber.
»Guten Tag, Officer. Ist etwas nicht Ordnung?« Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er sah verboten gut aus in der tiefblauen Polizeiuniform – wie immer.
»Stellen Sie den Motor ab, Ma’am, und steigen Sie ganz langsam aus. Halten Sie Ihre Hände so, dass ich sie sehen kann.«
»Steven«, entfuhr es mir. »Was …«
»Steigen Sie aus!« Da war ein Glanz in seinen Augen, der an Wildheit kaum noch zu übertreffen war. Wie ein Leopard kurz vor dem Sprung. Ich glaubte schon, den tödlichen Biss der Raubkatze an meiner Halsschlagader zu spüren.
»Du machst mir Angst, Steven. Kannst du mir bitte sagen, was los ist?«
»Aussteigen!«
Ich schluckte, schnallte mich ab und öffnete die Wagentür. Meine schwarzen Stöckelschuhe berührten den Boden. Er starrte mir auf die langen, glatten Beine. Würde er mich jetzt verhaften?
»Schließen Sie die Tür. Hände auf das Wagendach! Treten Sie zwei Schritte zurück!«
»Steven, meinst du nicht, das ist ein wenig lächerlich? Wenn ich zu schnell gefahren bin, sag’s einfach und ich bezahle.« Ich folgte seinen Anweisungen.
»Spreizen Sie die Beine!«
»Ich …«
Er tastete mich ab.
»Was suchst du? Eine Kanone?«
Seine Hände fuhren mein Gesäß entlang. Er schob meinen Jeansminirock hoch und streichelte meine runden Pobacken.
»Gott, Denise, ich habe deinen süßen Arsch so vermisst.« Er schmiegte sich von hinten an mich.
»Was?«, kroch es mir über die Lippen. Ich wirbelte zu ihm herum. »Was??? Deswegen zwingst du mich, rechts ranzufahren und behandelst mich wie eine … wie eine Kriminelle?«
Er lächelte und mir wurde flau im Magen. Wieso konnte ich dem verdammten Mistkerl nicht einfach eine runterhauen? Wütend strich ich meinen Minirock glatt.
»Du …«
»Ich muss dich leider verhaften.«
Sprachlos starrte ich ihn an. »Bitte … wieso??? Wegen Zuschnellfahrens???«
»Wegen zu guten Aussehens im Straßenverkehr. Du beeinträchtigst die Konzentrationsfähigkeit der anderen Verkehrsteilnehmer. Daher ist es meine Pflicht, dich sofort aus dem Verkehr zu ziehen.«
»Verkehr?«, brüllte ich. »Ich werde dir gleich einen Verkehr geben! Die Spende für den nächsten Ball kann sich dein korrupter Polizei-Verein abschminken!«
Er zog mich fest an sich ran und küsste mich hart. Ich wehrte mich, aber mein Körper verriet, was ich wirklich von ihm wollte. Ich verwandelte mich in Wachs in seinen Händen.
»Du verdammter Scheißkerl«, brachte ich hervor und öffnete meinen Mund noch mehr, um ihn tief in mich aufzunehmen. Mein Becken drängte sich in kreisenden Bewegungen an ihn.
»Schließ deinen Wagen ab«, hauchte er.
»Wozu?«, flüsterte ich.
»Deswegen.« Die Handschellen klickten und meine Hände waren hinter meinem Rücken aneinander gefesselt.
»Was hast du vor, du verfluchter Mistkerl?«
»Ron hat mir gesagt, dass er ein paar Tage geschäftlich in Seattle zu tun hat und der Kleine mit deinen Eltern nach Six Flags Magic Mountain gefahren ist – was ich, nebenbei bemerkt, ziemlich cool finde. Er hat mich gebeten, ein Auge auf dich zu haben.«
»Hat er nicht.«
Steven wusste, dass er nur zu lächeln brauchte, um von mir zu bekommen, was er wollte.
»Doch, das ist sogar wahr. Wir nennen das Schutzhaft, Kleines. Somit hast du jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder ich bringe dich auf das Revier und wir nehmen die Anzeige auf, oder ...«
»Anzeige? Welche Anzeige? Die wegen zu guten Aussehens im Straßenverkehr?«
»Beamtenbeleidigung bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle. Du hast mich einen ›verfluchten Scheißkerl‹ sowie einen ›verdammten Mistkerl‹ genannt. Außerdem hast du das Portland Police Bureau als korrupt bezeichnet.«
»Aber das ... das ...« Hatte ich das wirklich gesagt? Wieso musste der Mann ein so gutes Gedächtnis haben?
»Ich muss dich leider zum Revier bringen. Dort schießen wir ein schönes erkennungsdienstliches Foto von dir – mit einer hübschen Nummer für die Verbrecherkartei. Und um eine Geldstrafe werden wir nicht herumkommen.« Er küsste meinen Hals. Ich schmolz dahin.
»Du mieser …«
»Na, na, na, Sie reiten sich immer tiefer rein, Mrs Harris.«
»Und was ist die zweite Möglichkeit?« Ich gab mich geschlagen.
»Mhm?«
»Du sagtest, entweder ich folge dir auf das Revier und all den Kram oder …«
»Oder«, er grinste, »du begleitest mich zum Polizeischießplatz, wir jagen ein paar Kugeln aus dem Lauf und genehmigen uns anschließend ein hervorragendes Essen. Bevor oder nachdem wir es in meinem Dienstwagen machen.«
»Ich hüpf nicht mehr mit dir in die Kiste«, behauptete ich.
»Du darfst auch mit meinem Schlagstock spielen.«
»Ich bin keine deiner ... deiner Irinas, Vanessas oder Jennifers.« Ich wollte nicht eine dieser austauschbaren Frauen für ihn sein. Und überhaupt, wieso mussten die Namen seiner Frauen immer verdächtig nach Porno-Starlets klingen?
Seine Hände wanderten über meinen Körper und