Eigenständige Kinder – Entspannte Eltern. Damon Korb

Eigenständige Kinder – Entspannte Eltern - Damon Korb


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einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben.

       Erkennen von zeitlicher Ordnung

      Ein aufmerksamer Elternteil erkennt Symptome sequenzieller Unordnung schon im frühen Kindesalter. Ein sequenziell unorganisiertes Kind erkennt nicht, dass es auch eine Zeitkomponente gibt, wie bei der Reihenfolge alltäglicher Routinen. Kindergartenkinder, die für das Erlernen alltäglicher Routinen (z. B. Anziehen, Schlafengehen) länger brauchen, haben häufig Defizite in der sequenziellen Verarbeitung. Diese Defizite sind dann aber erst in der Schulzeit richtig gravierend. Für diese Schüler sind die Menge an Alltagsaufgaben wie rechtzeitig fertig sein, Arbeitsaufträge befolgen, Bewegungen koordinieren und Hausaufgaben erledigen überwältigend. Das Lehren „erster Weisheiten“ beginnt schon im Säuglingsalter, indem Eltern stetig auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Der erste sequenzielle Gedanke ist das Prinzip von Ursache (Schreien) und Wirkung (Resonanz). Bevor Kinder beginnen zu krabbeln, finden sie heraus, dass eine Glocke ein Geräusch von sich gibt, dass ein süßer Laut ein Lächeln der Eltern bewirkt. Großartige Eltern bringen ihren Klein- und Kindergartenkindern das Konzept von Zeit und Ordnung nahe. Sie bringen ihren Kindergartenkindern bei, jegliche Aktivitäten mit dem Aufräumen zu beenden. Wenn Kinder eingeschult werden, sollten sie verstehen, dass alle Handlungen dreiteilig aufgebaut sind – Anfang, Mitte, Ende. Schüler lernen, laut vorzulesen. Hierbei wird das sequenzielle Verarbeiten nochmal besonders trainiert und gefordert. Denn während man ein Wort spricht, muss das nächste schon gelesen werden. Mit zunehmendem Alter werden Kinder immer mehr an der Planung beteiligt, sodass sie ihre Hausaufgaben selbst regeln können. Von Teenagern wird langfristiges Planen erwartet.

       Zeit verstehen

      Zeit ist eine Sequenz von Ereignissen; und ein Schüler muss lernen, seine Zeit selbst zu regeln: pünktlich im Unterricht erscheinen, Aufgaben rechtzeitig erledigen. Schüler müssen auch lernen, große Arbeitsaufträge in kleine Schritte aufzuteilen. So kann die vermeintlich schwierige Aufgabe Schritt für Schritt leichter gelöst werden. Jüngere Kinder werden bereits mit den Wörtern für Zeit konfrontiert (z. B. später, morgen, gestern, bald). Ältere Kinder lernen die Zeiteinheiten (z. B. Minuten, Stunden, Tage, Jahre) kennen. Und von jungen Schülern wird Zeitgefühl erwartet, von älteren eigenständige Zeitverwaltung. Folglich steigen die Erwartungen mit zunehmendem Alter. Schüler, die das Prinzip von Zeit verstehen und anwenden, werden als besonders verantwortungsvoll betrachtet.

      Die folgenden Kapitel bieten Leitlinien für altersgerechte Erwartungen sowie Strategien, um die Entwicklung der organisatorischen Fähigkeiten herauszufordern und zu fördern. Denken Sie daran, dass Kinder Prozessabläufe und Zeit-Management lernen, indem stetig Ordnung im Alltag eingeführt wird – und das schon im frühen Alter.

      Schritt 3: Teile allem einen Platz zu

      Andys Mutter nennt ihn „den unordentlichsten Neunjährigen auf dem Planeten“. Sie sagt, dass jedes Mal eine Bombe in Andys Zimmer hochgehen muss, wenn er nach der Schule nach Hause kommt. Andys Mutter muss ihm überallhin folgen, zur Schule, zum Fußballtraining, nach Hause, um dann seine ganzen Sachen aufzugreifen. Sie sagt, dass „er seine Sachen nicht beisammen halten könne“. Nach nur zwei Monaten in der Schule, hat Andy schon zwei Jacken und eine Brotdose verloren.

      Der dritte Schlüssel, um eigenständige Kinder großzuziehen, lautet: „Teile allem einen Platz zu.“ Das hilft Kindern vorbereitet zu sein, jedoch auf eine andere Art als in „Schritt 2: Führe Ordnung ein“. Sequenzielle Ordnung hat eine temporale (Zeit) Komponente, während die Platzierung von Dingen eine räumliche (Ort) hat. Der räumliche Arbeitsspeicher erlaubt es uns, große Brocken visueller Informationen zu erkennen, zu speichern und schließlich auf sie zurückzugreifen. Räumliche Organisation heißt, nicht hektisch auf den letzten Drücker Schuhe für die Schule zu suchen oder panisches Suchen nach dem Lieblingsspielzeug. Denken Sie stattdessen daran, dass ein Achtjähriger nach dem Spielen aufräumt, oder ein Zwölfjähriger sein Bett macht und sein Zimmer selbstständig aufräumt. Räumliche Organisation heißt, keine Anrufe des Kindes wie „Ich habe meine Sportsachen vergessen“ zu erhalten.

       Ort

      Vorausschauende Eltern beginnen das Konzept von räumlicher Organisation schon in der frühen Kindheit zu vermitteln, indem sie allem einen Platz zuteilen. Das geschieht anfangs dadurch, dass Säuglinge in vertrauter Umgebung schlafen und gefüttert werden. Für etwas ältere Kinder werden Spielsachen an bestimmten Plätzen aufbewahrt. Eltern sollten ihre Erwartungen an räumliche Organisation mit dem Alter und den bereits erlernten Fähigkeiten des Kindes Schritt für Schritt anheben. Kindergartenkinder brauchen meistens noch Unterstützung beim Aufräumen. Schließlich wird ein räumlich gut organisiertes Kind in der Lage sein, die eigenen Sachen aufgeräumt zu halten.

       Räumliche Sprache

      Viele räumliche Begriffe sind sehr theoretisch gehalten und eher schwierig zu erlernen. Dennoch hilft das Lehren von Sprache, räumliche Organisation zu stärken. Räumliche Wörter erklären die Größe und Form von Objekten. Präpositionen (z. B. hinter, unter, zwischen) werden benutzt, um die Position in Relation zu einem anderen Objekt zu beschreiben. Sie verleihen Kindergartenkindern ein Gefühl von Organisation in dieser verwirrenden Welt. Schüler lernen, Richtungsanweisungen zu folgen und zu erstellen. Dieses Wissen hilft ihnen später dabei, Funktionsgraphen und Landkarten zu verstehen.

       Visuelle Informationen bündeln

      Räumliche Verarbeitung ist eine effiziente Strategie, Informationen im Gehirn zu „bündeln“. Denn viele Informationen können in ein isoliertes, geistiges Bild zusammengetragen werden. Ein einziges Bild kann Informationen beinhalten, die sich nur durch viele Worte beschreiben ließen. Statt sich Merkmale sequenziell einzuprägen (also Stück für Stück in einer Reihenfolge), können bestimmte Informationen daher besser räumlich, als geistiges Bild, gespeichert werden. Zum Beispiel ist ein Kind am ersten Tag im Klassenzimmer extrem vielen neuen Informationen ausgesetzt. Es sieht die ordentlich angeordneten Tische mit Namensschildern, zusammen mit vielen blauen Stühlen, die alle in Richtung Pult ausgerichtet sind. Es bemerkt, dass jede Wand mit einem anderen Thema dekoriert ist. An einer Wand hängen Briefe, an einer anderen Bilder von Ländern und so weiter. Es wäre jetzt unproduktiv und unrealistisch, sich jeden Tisch und jedes kleine Dekorationsdetail sequenziell, einzeln zu merken. Stattdessen prägt sich das Gehirn ein geistiges Bild, also gebündelte Informationen, automatisch ein; eine sehr effiziente Art, sich Dinge einzuprägen.

       Räumliche Organisation in der Schule

      Räumliche Verarbeitung wird für einen Schüler immer anspruchsvoller und wichtiger. Kinder, die Wörter visuell schnell erkennen (Stichwort-Lesen), lesen wesentlich schneller. Selbst die Verknüpfung bestimmter Buchstaben mit Lauten benötigt visuelle Verarbeitung. Die Visualisierung des Gelesenen hilft Schülern, Inhalte zu verstehen und zu merken. In Mathematik haben Schüler einen Vorteil, wenn sie Konzepte visualisieren und Funktionsgraphen verstehen können. Natürlich sind Athleten mit einer starken visuellen und räumlichen Verarbeitung meistens besser bei Ballspielen. Die neuronalen Systeme für die visuelle Verarbeitung in der Schule, bei der Musik und beim Sport sind sehr eng miteinander verbunden. Die Forschung vermutet, dass Übung in einem Gebiet auch die Fähigkeiten in den anderen verbessert. Räumliche Verarbeitung und Gedächtnis finden also in zahlreichen Gebieten wie Lesen, Mathematik und Sport Anwendung. Folglich ist die Rolle dieser Fähigkeit entscheidend für die Kindesentwicklung.

      Schritt 4: Übe vorausschauendes Denken

      Was ist mit „vorausschauendem Denken“ gemeint? Vorausschauendes Denken meint organisierte Gedanken über die Zukunft. Es ist wesentlich schwieriger, über morgen als über heute nachzudenken. Zum Beispiel kann man sich im Moment einfach für ein Essen entscheiden, es ist jedoch wesentlich schwieriger herauszufinden, wonach einem morgen für das Mittagessen sein wird. Genauso ist es einfach, eine Jacke anzuziehen, wenn einem kalt ist. Aber ein Wochenendausflug benötigt viel mehr Planung. Kinder unter vier Jahren haben Schwierigkeiten mit vorausschauendem Denken. Und auch Teenager sind Erwachsenen in der Hinsicht meistens unterlegen. Dennoch sind die ersten Anzeichen vorausschauenden Denkens bereits bei sehr jungen Kindern durchaus erkennbar.

      Meine


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