Füße. Stefan Feiler

Füße - Stefan Feiler


Скачать книгу
Vordere Extensorengruppe (Ansicht von vorne)

image

      [10] Oberflächliche hintere Muskelgruppe (Ansicht von hinten mit geradem Fuß)

image

      [11] Tiefe hintere Muskelgruppe (Ansicht von hinten mit gebeugtem Fuß)

image

      [12] Äußere Wadenbeingruppe (Ansicht von außen seitlich)

      Fußgewölbe

      Bisher haben Sie sehr viel über die Knochen, Gelenke, Bänder und Muskeln erfahren. Nun ist es an der Zeit, mit zwei Mythen aufzuräumen, die noch durch altehrwürdige Orthopädie- und Anatomielehrbücher geistern und leider auch heute noch hier und da falsch abgeschrieben werden.

      Quergewölbe

      Was das Quergewölbe des Fußballens betrifft, hält sich erstens hartnäckig die Auffassung, der Fuß werde eigentlich nach dem Dreipunktprinzip belastet – also an der Ferse sowie am Kleinzehen- und Großzehenballen. Zweitens ist noch oft zu lesen, dass es sich um einen „durchgetretenen Fuß handele, wenn alle Mittelfußköpfchen der Ballenreihe Bodenkontakt haben. Das ist falsch!

      Schweizer Wissenschaftler haben schon lange anhand von Fußdruckmessungen nachgewiesen, dass es ganz normal ist, dass alle Mittelfußköpfchen nebeneinander auf dem Boden aufliegen und auch belastet werden.

      Die eigentliche Querwölbung des Fußes liegt aber ein Stück weiter hinten. Sie wird durch den oben beschriebenen „Steigbügel“ im Bereich der Keilbeine und der Basis der Mittelfußknochen verspannt, aber eben nicht im Bereich der Mittelfußköpfchen.

      Längsgewölbe

      Das Längsgewölbe flacht vom Fußinnenrand zum Außenrand hin ab, so dass eine Art „Halbkuppel“ entsteht. Muskulär wird es vorrangig vom hinteren Schienbeinmuskel (Musculus tibialis posterior) getragen. Zusätzlich ist das Längsgewölbe an der Fußsohle auf drei Etagen durch kräftige Bindegewebsstränge verspannt. Zwischen der Sohlenhaut und den Fußsohlenmuskeln spannt sich die Plantarfaszie. Das ist eine derbe Kollagenfaserschicht, die sich ausgehend vom Fersenknochen flach in Richtung der Gelenkkapseln der Zehengrundgelenke aufspreizt.

image image

      [13] Fußsohlenmuskeln oberflächlich (Ansicht von unten)

image

      [14] Fußsohlenmuskeln tief (Ansicht von unten)

image

      [15] Fußsohle Groß- und Kleinzehenballen (Ansicht von unten)

image

      [16] Fußrückenmuskulatur (Ansicht von oben)

image

      [17] In Höhe der Mittelfußköpfchen (Fußballen) gibt es keine Wölbung

image

      [18] Das Quergewölbe des Fußes im Bereich der Keilbein-Würfelbein-Ebene (mit Verspannung durch den „Steigbügel“) und der Mittelfußbasis-Ebene

image

      [19] Verspannung des Längsgewölbes auf drei Ebenen

      1 Plantarfaszie

      2 Langes Fußsohlenband

      3 Pfannenband

      Zwischen den Muskeln der Fußsohle und den Knochen hält das lange Fußsohlenband das Längsgewölbe auf Spannung. Und schließlich verhindert auch das Pfannenband zwischen Fersenbein und Kahnbein (

unteres Sprunggelenk) das Einsinken der Längswölbung.

      Diese beiden durch Muskeln und Bänder verspannten Gewölbe wirken wie Blattfedern, die den Körper bei jeder Landung elastisch abdämpfen.

      Nerven

      Die Nerven stellen vereinfacht ausgedrückt den „Kabelsatz“ unseres Körpers dar. Sie sind Übermittler von Anweisungen der Schaltzentrale Gehirn an die Muskulatur. Außerdem dienen sie vom Fuß zurück zum Gehirn ziehend auch als Sensoren. Die Nerven übermitteln als Fühler viele Umweltinformationen an das zentrale Nervensystem.

      

Ist der Fußboden heiß oder kalt?

      

Ist der Boden unter den Füßen glatt oder rauh?

      

Ist es nass und glitschig oder trocken und griffig?

      In ihrer Funktion als Schmerzantennen warnen uns die Nerven vor Verletzungsgefahren. Andere Sensoren wiederum vermitteln unserem Unterbewusstsein die exakte Gelenksstellung im dreidimensionalen Raum, ohne dass wir das mit den Augen kontrollieren müssen, und geben Meldung über Druck- und Zugbelastungen.

      

Geht es bergauf oder bergab?

      

Neigt sich der Weg nach links oder nach rechts?

      

Ist der Untergrund fest oder beweglich?

      

Drückt mich etwas im Schuh?

      

Wie stark wird meine Wade gedehnt?

      

Und mit welcher Geschwindigkeit findet diese Dehnung statt?

image

      [20 a–b] Nervenverlauf auf der Innenseite (medial) und an der Fußsohle (plantar)

image

      [21 a–b] Nervenverlauf an der Außenseite (lateral) und am Fußrücken (dorsal)


Скачать книгу
Librs.Net
DIE NERVEN AN FUSS UND SPRUNGGELENK
1 Saphenusnerv