Rücken. Joachim Grifka
target="_blank" rel="nofollow" href="#litres_trial_promo">4.5Lendenwirbelsäulen(Lumbal)-Syndrome
4.6Der schleichende Verschleiß
4.7Entzündungen der Wirbelsäule
4.8Erkrankungen der Brustwirbelsäule
4.9Osteoporose – der vermeidbare Knochenschwund
4.10Wenn Schmerzen chronisch werden
5Therapie – schrittweise zum Erfolg
5.1Eigene Möglichkeiten und Grenzen
6Injektionstherapie – mit gezielten Spritzen den Schmerzzyklus durchbrechen
7Orthesen – zum Stützen und Formen
8Operationsverfahren – Kleinerer Schnitt, schonende OP-Technik: schnellere Rehabilitation
9Verhaltensmaßnahmen – sinnvoll schonen, wirkungsvoll vorbeugen
9.2Regeln der Halswirbelsäulenschule
9.3Bequem und richtig sitzen für Kinder
10Tägliche Übungen zum gezielten Muskeltraining
10.2Koordination – Training von Bewegungsabläufen
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Ein starker Rücken schützt vor Schmerzen
Die Wirbelkörper sind in verschiedene Richtungen beweglich. Eine gute Muskulatur stabilisiert die Wirbelsäule.
1Ein starker Rücken schützt vor Schmerzen
Mit der Aufrichtung aus dem Vierfüßlergang zum Stehen und Gehen auf zwei Beinen haben sich die Wahrnehmung der Welt und die Aktionsmöglichkeiten des Individuums geändert. Dies lässt sich auch heute noch bei der Entwicklung des Kleinkindes nachvollziehen, wenn es sich allmählich aufrichtet und seine Welt entdeckt. Die geistige Entwicklung wird mit der Aufrichtung vorangetrieben und die Bewegungsfreiheit von Händen und Armen auf spezielle Weise genutzt, um auf unsere Umwelt zu wirken und sie zu gestalten.
Mit der Aufrichtung gegen die Schwerkraft ändern sich Form und Gestalt der Wirbelsäule.
Bei Ermüdung der Muskulatur wird dieses labile System störanfällig. In ähnlicher Weise ist die Muskulatur bei monotonen Haltungen oder zusätzlichen Gewichtsbelastungen überfordert.
Wir sind es gewohnt, unserem Körper viel zuzumuten. Erst wenn Beschwerden auftreten, realisieren wir die Überforderung. Wir alle zahlen unseren Tribut an den aufrechten Gang. Die Wirbelsäule ist aufgrund der steten Steh- und Gehbelastung, dem zusätzlichen Tragen von Gewichten und aufgrund von Verdrehbewegungen vermehrt belastet. Es gibt Wetterwinkel, die besonders anfällig sind und bei denen der Verschleiß zu Beschwerden führt.
Die Übungen der Rückenschule dienen dem schonenden Muskeltraining.
Eine Vielzahl von Analysen hat gezeigt, dass wir eine gezielte Aktivierung der Muskeln brauchen. Ein „starker Rücken“ hat keine Schmerzen. Deswegen dürfen wir den Begriff Schonung nicht falsch verstehen. Es hilft nicht, jegliche Belastung zu vermeiden oder sich gar völlig adynam ruhig zu halten. Dann würde das Gegenteil eintreten: Die noch schwächere Muskulatur bietet keinen Halt mehr und die Beschwerden nehmen zu. Ohne eine Aktivierung der Muskeln ist eine Linderung der Symptome nicht zu erwarten!
Die Rückenschule setzt diese Erkenntnis in wirbelsäulenfreundliche Übungen um. Die Muskulatur wird in einer Entlastungshaltung der Wirbelsäule trainiert.
Durch Verhaltensmaßnahmen werden Überlastungen vermieden.
Für den Trainingseffekt brauchen wir die Anstrengung. Nur bei vermehrter Aktivierung der Muskulatur findet auch eine Anpassung statt. Wir müssen uns also in einem Bereich zwischen Überlastung, wie sie vor allem bei schwacher Muskulatur auftritt, und falsch verstandener Schonung mit mangelnder Aktivität bewegen.
In Deutschland leiden 8 Mio. Menschen ständig unter Schmerzen. Die Liste der dauerhaften Schmerzen wird angeführt von Rücken-, Nacken-