Troubled Waters. H.J. Welch
Mund, um ihn tief zu küssen. Dann wimmerte er, drehte sich wieder zu der Glasscheibe um und lehnte sich mit der Stirn dagegen. »Ja, so. Fick mich. Ich will dich überall spüren.«
Scout grunzte, zog ihm die Arschbacken auseinander und stieß tiefer in das enge, heiße Loch. »Verdammt, du fühlst dich so gut an.« Scout hielt einen Moment inne. Sie keuchten. Schweiß lief ihnen über den Rücken. Scout fasste mit zitternder Hand nach dem Schwanz des Mannes und drückte zu. Ja, er war noch steif und hart. »Soll ich dir jetzt deinen süßen Arsch ficken, mein Schöner? Willst du das?«
»Mein Gott, was hast du für ein Ego.« Der Mann rollte mit den Augen. »Mach schon, bevor ich es selbst tun muss.«
Scout biss ihm ins Ohrläppchen und packte ihn an den Hüften. »Ich sollte dich einfach vergessen. Dich mit meinem Saft füllen und hier stehen lassen. Aber du hast Glück. Ich will dich schreien hören.«
Von draußen vor der Kabine war ein Stöhnen zu hören. »Ja, nimm dir seinen Arsch vor.« Scout hätte schwören können, aus der Nachbarkabine einen anderen Mann knurren zu hören: »Ja, so. Fester.« Er lachte. Offensichtlich hatten sie eine Orgie angezettelt.
So sehr Scout ihr Spiel auch genoss, er wollte seinen kleinen Schlingel nicht verletzen. Vorsichtig zog er den Schwanz raus, bevor er ihn wieder in dem engen, perfekten Loch versenkte und einen Rhythmus aufnahm. Der junge Mann ließ im Takt die Hüften kreisen und kam ihm Stoß um Stoß entgegen. Scout drückte und rieb ihm den Schwanz und… Verdammt, lange konnte das nicht mehr dauern.
»Ja, ja, ja«, wisperte der Schlingel. »Oh Mann, ich komme gleich. Nicht aufhören, nicht aufhören…«
Die Kabinenwand wackelte und die schweißgebadeten Hände des Mannes quietschten, als sie über die Glasscheibe des Aquariums rutschten. Ihr Stöhnen und Keuchen lag in der Luft, die intensiv nach Mann und Schweiß roch. Scout rammte sich in den Arsch des Mannes und wichste ihm den harten Schwanz.
Ohne jede Vorwarnung spritzte der Schlingel an die Glasscheibe. Die Fische, die wieder zurückgekommen waren, stoben erneut erschrocken davon. Der kleine Kerl schrie auf und biss die Zähne zusammen. Seine Hüften schnappten nach hinten und er spießte sich mit aller Macht auf Scouts Schwanz auf, während er am ganzen Leib zuckte und bebte.
Scout stieß noch einige Male zu, dann blieb ihm die Luft weg und er ergoss sich tief im Arsch seines Partners in das Kondom. Für einen kurzen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Dann legte er die Arme um den Mann und atmete tief durch. Es roch nach Ananas und Sperma und Schweiß – süß und bitter zugleich.
Scout küsste den Mann in den Nacken und streichelte ihm über Brust und Arme. »Danke«, sagte der Schlingel und summte leise vor sich hin. Als er den Kopf umdrehte, konnte Scout das zufriedene Grinsen erkennen, das auf seinen vollen Lippen lag, obwohl sein Blick mehr auf Scouts Bauch als sein Gesicht gerichtet war.
Der Schlingel zog sich behutsam von Scouts erschlaffendem Schwanz. Scout entfernte das Kondom, knotete es zusammen und warf es in den Mülleimer. Als er fertig war, hatte der Mann sich schon mit zusammengeknülltem Toilettenpapier abgewischt und die Shorts wieder hochgezogen. Er ließ Scout keine Chance mehr zu reagieren, stellte sich auf die Zehenspitzen, küsste Scout auf die Wange und schloss die Kabinentür auf.
»Einen schönen Abend noch, du Prachtkerl.«
Mit diesen Worten öffnete er die Tür und tänzelte davon. Scout hatte gerade noch Zeit, sich den Schwanz wieder in die Jeans zu packen.
Die Männer draußen empfingen den jungen Mann mit lautem Applaus, als er aus der Kabine stolziert kam. Scout sah, wie er den Männern, die an den Urinalen und Waschbecken standen, Handküsse zuwarf, während er sich seinen Weg zur Tür bahnte. Er öffnete sie, drehte sich noch einmal kurz um und machte sich auf den Weg zurück auf die Tanzfläche.
Scout blinzelte. Sein Herz schlug immer noch wie wild und er zitterte leicht, während er wieder von seinem High runterkam. Er hatte nicht damit gerechnet, so einfach stehen gelassen zu werden.
»Bist du endlich fertig?«, fragte der Mann, der vorne in der Schlange stand.
Scout warf einen Blick zurück in die Kabine. Sein Schlingel hatte sogar die Glasscheibe abgewischt und das Papier in den Mülleimer geworfen.
Es war, als wären sie nie hier gewesen.
»Äh, ja. Alles klar.« Eine Mischung aus wohlwollenden und eifersüchtigen Blicken empfing ihn. Er nickte lächelnd und wusch sich an einem der Waschbecken die Hände. Dann rieb er sich den Nacken mit kaltem Wasser, um sich wieder etwas abzukühlen.
Ihm war schwindelig und alles drehte sich in seinem Kopf. Scout hatte oft Sex gehabt, seit er sich geoutet hatte. Aber das heute? Gehörte eindeutig zum Besten, was ihm in dieser Beziehung jemals untergekommen war.
Und trotzdem – er hatte das Gefühl, als würde etwas fehlen. Scout wischte sich die feuchten Hände an der Hose ab und ging zur Tür. Die laute Musik schlug wie eine Welle über ihm zusammen, als er zurück zur Tanzfläche ging. Er schaute sich kurz um.
Der kleine Kerl war verschwunden.
Er war auch nicht im Hinterhof, wo die Lichterketten leuchteten und klirrende Windspiele in den Bäumen hingen. Und er war nicht auf dem Bürgersteig vor der Bar, wo sich die Raucher trafen.
Er war verschwunden.
Scout konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal in einer solchen Situation nach einer Telefonnummer gefragt hatte. Jetzt stellte er zu seinem eigenen Erstaunen fest, dass er in diesem Fall gerne eine Ausnahme gemacht hätte.
Mist. Er hätte sich sogar mit dem Namen des Mannes zufriedengegeben.
Er hatte keine Lust mehr, in der Bar rumzuhängen, und Tanzen war sowieso nicht seine Sache. Scout bestellte sich noch einen Whiskey als Absacker, um sich aufzuwärmen und die Euphorie nach dem Orgasmus nicht gleich wieder zu verlieren. Dann verließ er die Bar, verzichtete auf ein Taxi und ging zu Fuß durch die nächtlichen Straßen in sein Motel zurück.
Er wollte die Dunkelheit nutzen und über diese spektakuläre Begegnung nachdenken, solange sie ihm noch frisch im Gedächtnis war. Scout wusste, wenn er morgen aufwachte, wäre sie nur noch wie die Erinnerung an einen Traum. Je länger er durch die Straßen lief, umso mehr verzehrte ihn die Einsamkeit.
Heute Nacht hätte er ausnahmsweise nichts dagegen gehabt, mit einem Mann das Bett zu teilen.
Kapitel 2
Emery
Emery Klein stolperte nur ein einziges Mal, als er vom Taxi zum Haus ging und die Tür aufschloss. Na gut, er könnte auch zweimal gestolpert sein. Aber er lief definitiv nicht gegen die Wand im Hausflur und er hatte auch keinen Schluckauf, als er die Treppe hinaufging. Möglicherweise kicherte er jedoch auf dem Weg nach oben.
Er war nicht betrunken, aber mit Sicherheit mehr als beschwipst. Es war dieses herrlich wunde und volle Gefühl in seinem Arsch, das ihn beschwingt die Treppe hochstolpern ließ. Guter Gott, wann hatte er das letzte Mal so verdammt guten Sex gehabt?
Es war schade, dass er diesen Kerl danach einfach stehen lassen musste, aber so waren nun mal die Regeln. Nicht aufhalten, nicht zurückschauen. Allerdings hatte Emery auch so genug gesehen, um einen vernünftigen Eindruck zu bekommen. Besonders dieses Tattoo von einem Wolf hatte es ihm angetan, das den Bizeps des Mannes schmückte. Es war Emery schon auf der Tanzfläche aufgefallen, weil es jedes Mal gefunkelt hatte, wenn es von einem Lichtstrahl getroffen wurde. Vermutlich war es ein ganz neues Tattoo, das der Mann eingeölt hatte, damit es schneller verheilte.
Und so sorgsam, wie sich dieser Barbar um sein Tattoo kümmerte, hatte er sich auch um Emery gekümmert.
Emery wäre ein dreckiger Lügner gewesen, hätte er nicht zugegeben, dass er im Aquarium gerne heimlich ein Foto geschossen oder den Mann noch einmal geküsst hätte. Die Ironie der Geschichte war nämlich, dass dieser Barbar eigentlich ein echter Gentleman gewesen war. Emery nannte ihn bei sich nur deshalb den Barbaren, weil der Mann so muskulös war und dunkle Haare und blaue Augen hatte. Guter Gott,