Ayurveda - Handbuch der Energietypen. Jutta Mattausch

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wässriger Stuhl, viel Urin und Schweiß, großer Durst

      ausdehnend: Hitze verbreitet sich großflächig über den Körper – energievolles Auftreten, hat eine starke Ausstrahlung

      durchdringend: brennende Empfindungen im ganzen Körper, Wutgefühle

       Eigenschaften von Menschen mit Kapha-Konstitution

      schwer: schwerer Körperbau, kräftige Muskulatur, Neigung zu Übergewicht, Schwermut, schwere getragene Stimme

      feucht: viel Schleim in Lunge, Nebenhöhlen und Hals, viel Wasser im Körper

      langsam: langsame Bewegungen, bedächtige Sprechweise, langsame Auffassungsgabe, träge Verdauung

      weich: weiche Haut und Haare, weiche Stimme, mitfühlendes, nachgiebiges Wesen, sanfter freundlicher Blick

      glatt: glatte Haut und Haare, geschmeidiger Körper und geschmeidige Organe, anpassungsfähig

      ölig: ölige Haut, Haare fetten schnell, öliger Stuhl

      kalt: Neigung zu Erkältungen, kühle Haut, kühles Naturell

       Gunas – unsere geistige Urnatur

      Um unser menschliches Potenzial bestmöglich zu leben, brauchen wir eine entsprechende geistige Haltung. Neben den Doshas Vata, Pitta, Kapha beschreibt das Ayurveda daher drei feinstoffliche Eigenschaften der Materie: die drei Gunas Sattva, Rajas und Tamas. Sie beeinflussen unser Denken, unsere Gefühle und damit den gesamten Menschen. Alle Vorgänge auf der Welt sind von den drei Gunas beeinflusst. Unser Umgang mit Menschen und Situationen, den Farben, der Musik, den Filmen, die wir mögen, auch die Nahrungsmittel sind von Sattva, Rajas oder Tamas geprägt – überall stehen die Gunas dahinter.

      Somit haben wir zwar unsere Grundnatur (Prakriti), doch entscheiden wir mithilfe unserer geistigen Einstellung, wie wir mit diesem Potenzial umgehen. Von den Gunas hängt es ab, welche Lebenseinstellung wir haben und in welche Richtung wir unser Leben lenken.

      Die geistige Urnatur ist, ähnlich wie Prakriti, schon mit der Geburt festgelegt. Allerdings können wir, im Gegensatz zu Prakriti, unsere Gunas relativ leicht verändern.

      Sattva ist der Impuls in uns für ein harmonisches, gesundes und glückliches Leben und manifestiert das höchste Bewusstsein. Klares Wissen, Achtsamkeit und Wahrhaftigkeit werden ihm zugeordnet. Von Sattva geprägte Menschen strahlen inneren Frieden aus. Da sie gut für sich selbst sorgen und sich von gesunden Bedürfnissen leiten lassen, sind sie wenig anfällig für Krankheiten. Sie entwickeln ihre Persönlichkeit, haben ausgeprägte intellektuelle Fähigkeiten, sind ausgeglichen und rücksichtsvoll gegenüber anderen. Durch Sattva können wir das Positive in allen Dingen sehen. Das Streben nach Sattva gilt als Stärkung des Charakters und des Immunsystems.

      Rajas drückt den Impuls für Handlung und Aktivität aus. Von Rajas geführte Menschen brauchen ständig Dynamik, Aktivität und immer neue Reize. Sie sind leistungsorientiert, ichbezogen und neigen dazu, sich zu überfordern. Unser Leben ist weitgehend von dieser hektischen Rajas-Energie geprägt. Da Rajas schnell die Kontrolle übernimmt, sollten wir achtsam, bewusst und maßvoll mit ihr umgehen.

      Tamas ist vom Prinzip Trägheit und Widerstand geprägt. Menschen mit viel Tamas sind langsam, träge und apathisch. Ihr Geist nimmt Eindrücke nur unscharf wahr. Solche Menschen sind eher passiv, unsensibel und unbeweglich. Daher ist der Einfluss von Tamas möglichst zu vermeiden.

      Um ein schöpferisches Leben zu führen, sollten wir uns ausschließlich an Sattva orientieren. Rajas – und noch mehr Tamas – trüben durch negative Gedanken und Gefühle den Geist ein. Sie können Ihr Sattva vermehren durch eine spirituelle Lebenshaltung der Achtsamkeit und Rücksicht auf andere Menschen und die Natur, durch Meditation und einer Lebensführung, die Ihrer Konstitution entspricht. Außerdem durch körperliche Fitness und Sattva-stärkende Speisen (siehe Kapitel Ernährung).

      So wirken sich Sattva, Rajas und Tamas auf die drei Doshas im Menschen aus:

       Vata:

      Sattva ermöglicht Kreativität, Lebensfreude, Klarheit, schnelle Auffassung, Enthusiasmus, positives Denken, Wahrheitsliebe, Erfindungsreichtum und Kommunikationsfreude.

      Rajas verursacht Ängste, Nervosität, mangelnde Erdung, Unentschlossenheit, Rastlosigkeit, Unzuverlässigkeit, Oberflächlichkeit, Geschwätzigkeit, Unbeständigkeit, Verwirrtheit.

      Tamas bringt den Menschen in Furchtsamkeit, Unehrlichkeit, Desorientiertheit, Deprimiertheit, Psychosen, Selbstzerstörung.

       Pitta:

      Sattva schafft Intelligenz, Mut, Unabhängigkeit, Freundlichkeit, Wärme, die Fähigkeit zu Erkenntnis, Fröhlichkeit, Effizienz, Klarheit.

      Rajas äußert sich durch Aggressivität, Impulsivität, Egoismus, Konkurrenzdenken, Machtgier, Kritikbereitschaft, Neigung zur Manipulation, Eifersucht, Hektik, Jähzorn, Dominanz, Rücksichtslosigkeit, Ehrgeiz, Eitelkeit, Stolz.

      Tamas verursacht Hass, Gewalt, Rachsucht, Gemeinheit, Psychopathie und Zerstörungswut.

      Kapha:

      Sattva strahlt Ruhe, Zufriedenheit, Geduld, Stabilität, Loyalität, Sanftheit, Liebe und Mitgefühl aus.

      Rajas führt zu übermäßigem Materialismus, Neid, Geiz, Habgier, Sicherheitsdenken.

      Tamas verursacht Depression, Apathie, Lethargie, geistige Verwirrtheit, Faulheit, Gefühllosigkeit.

      Bei der Beschreibung der sieben Energietypen steht der harmonische Sattva-Geist im Kapitel „Persönlichkeit und Ausstrahlung“. Aspekte von Rajas und Tamas sind in den entsprechenden Kapiteln „Geistigemotionale Herausforderungen“ geschildert.

       Grundlagen guter Gesundheit

       Die drei Säulen des Lebens

      Das Ayurveda beschreibt drei Säulen des Lebens, auf denen perfektes Wohlbefinden beruht: eine typgerechte Ernährung, ausreichend Schlaf und eine gelebte Sexualität. Diese Säulen bilden die Grundbedürfnisse unserer menschlichen Natur. Sie sind die Basis für unsere Gesundheit, Lebendigkeit und Lebensfreude. Indem wir diese drei Aspekte bewusst und verantwortungsvoll leben, haben wir die Grundlagen für bestes Wohlbefinden geschaffen.

       Ernährung:

      Unsere Nahrung hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie gesund und vital wir uns fühlen. Umgekehrt gilt falsche Ernährung im Ayurveda als eine Hauptursache von körperlichen und emotionalen Störungen. Was aber ist „die richtige Ernährung“? Immer neue Trends geben vor, genau Bescheid zu wissen über die optimale Ernährung, und immer neue Diäten werden als modernste Patentrezepte erklärt. Dagegen gibt es aus ayurvedischer Sicht keine einzige Ernährungsform, die für alle Menschen gültig ist. „Die richtige Diät“ an sich existiert nicht, denn was für den einen gesund ist, kann den anderen krankmachen. Somit ist immer die Nahrung richtig, die unserer individuellen Konstitution entspricht oder eine aktuelle Störung ausgleicht. Verabschieden Sie sich daher guten Gewissens von sämtlichen herkömmlichen Ernährungstrends und übernehmen Sie selbst die Verantwortung für Ihre Gesundheit. Das Ayurveda hält einen persönlichen Speiseplan für Sie bereit. Darüber hinaus weiß Ihre körpereigene Intelligenz ohnehin genau, welches Essen gerade das richtige ist. Sie brauchen nur auf Ihre innere Stimme zu hören: Ihr Appetit auf eine bestimmte Speise meldet Ihnen, was Sie gerade zur Harmonisierung Ihrer Doshas brauchen.

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