Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket. Reinhard Köhrer

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machte eine wegwerfende Handbewegung. "Das wäre doch nicht die Erste, oder?"

      17

      Darran, Rovan, O'Donnell und Johannsen erreichten mit einem der herkömmlichen Star-Force-Panzerwagen den Ort des Geschehens. In unmittelbarer Nähe von einem der Projektoren des Prallfeldes hielten sie an. Das Feld hatte sich gerade wieder stabilisiert, die rosa Farbe war verschwunden und der vertraute Marshimmel war wieder zu sehen.

      Die Druckwerte normalisierten sich, dennoch, sicherheitshalber hatten Darran und seine Leute Druckanzüge angelegt, um nicht plötzlich davon überrascht zu werden, dass der Prallschirm buchstäblich wie eine Seifenblase platzte und seine Atmosphäre abgab, ein Ereignis, das unweigerlich für alle ungeschützten Personen, die sich im Lowell-Krater aufhielten tödlich sein musste. Sergeant Cole Indish befand sich mit einigen anderen Männern in der Nähe des Projektors, unter ihnen auch Lieutenant Jeff Larson, der zu jenen Männern gehörte, die mit der sogenannten irdischen Strafexpedition auf den Mars gekommen war.

      Anstatt dafür zu sorgen, dass John Darran und seinen Leuten das Handwerk gelegt wurde, waren die Meisten von ihnen zu ihm übergelaufen, nachdem alle Versuche gescheitert waren, den havarierten Kugelraumer für die Westunion zu erobern.

      "Was ist los?", fragte Darran über Helmfunk.

      "Es hat Schwankungen in der Feldstärke des Prallschirms gegeben", sagte Sergeant Cole Indish.

      "Das habe ich gesehen", erwiderte Darran. Net Rovan mischte sich ein. "Wollen Sie uns alle umbringen, oder was geht ihnen allen im Kopf herum?"

      "Sir, wir haben versucht die Leistungskraft des Projektors zu erhöhen", meldete sich Jeff Larson zu Wort. "Anscheinend ist unser Verfahren noch nicht ganz ausgereift."

      "Haben wir gesehen", meinte Rovan. "Mir scheint fast, sie bräuchten eine zweite Induktivschulung."

      Cole Indish wandte sich an John Darran.

      "Commander, es gibt Probleme mit der Feldstärke, aber ich denke, wir kriegen das in den Griff. Vorausgesetzt..." John Darran hob die Augenbrauen. "Vorausgesetzt was?", fragte er.

      "Vorausgesetzt wir bekommen etwas mehr Rechnerkapazitäten dafür."

      Darran wandte sich an James O'Donnell, den Computerspezialisten.

      "Was sagen Sie dazu?"

      "Die Kapazität wird natürlich anderswo fehlen", sagte O'Donnell,

      "Aber der Prallschirm hat absolute Priorität, denke ich." Darran nickt. "Das ist auch meine Meinung. So etwas darf nicht noch einmal passieren."

      Cole Indish meldete sich noch einmal zu Wort. "Sir, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, wir sind darauf angewiesen, die Leistung der Prallfeldprojektoren zu erhöhen." Darran nickte. Indish hatte recht. Das Prallfeld hatte allen irdischen Angriffen standgehalten, aber in Zukunft würde es ganz anderen Prüfungen unterzogen werden. Für Darran bestand daran kein Zweifel. In dem Moment, in dem die Außerirdischen, gleichgültig ob Roboter oder Shebulaan ins Sol-System zurückkehrten, musste die Leistungskraft der Prallfeldprojektoren soweit erhöht sein, dass Port Mars eine sichere Zufluchtsstätte darstellte.

      Somit war die Entscheidung gefallen. Commander Darran schaute zuerst Sergeant Cole Indish an und sagte: "Die Erhöhung der Leistung für die Prallfeldprojektoren hat absolute Priorität. Suchen Sie sich die geeigneten Leute aus, die Sie zur Lösung dieses Problems brauchen. Und Sie...", nun wandte sich John Darran an Lieutenant James O'Donnell, "...stellen alle Projekte, die Sie derzeit bearbeiten, hinten an und sehen zu, wo wir noch Energie für die Prallfeldprojektoren abzweigen können."

      Die beiden Männer nickten. "Aye, Sir!", kam es fast wie aus einem Mund.

      Commander Darran drehte sich zu Net Rovan und Marc Johannsen herum.

      "Und wir, meine Herren, setzen nun wohl am Besten die Besprechung über die Planung der Pluto-Mission fort."

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      Colonel Bridger, der Chef der irdischen Mondstation, machte ein sehr skeptisches Gesicht. Er saß an seinem Schreibtisch, lehnte sich in seinem Schalensessel zurück und musterte Dr. Dr. Francoise Neuveu und ihren Assistenten Gorey Thomas mit gerunzelter Stirn. Seine buschigen Augenbrauen zogen sich dabei zusammen, so dass es beinahe den Eindruck machte, als wären sie zusammengewachsen. Eine ganze Weile hörte er sich schweigend den Bericht der Beiden an. Francoise Neuveu legte einen Datenträger auf den Tisch. "Sie können sich gerne unser Dossier anschauen, Sir", sagte sie. Colonel Bridger tickte nervös auf dem Schreibtisch herum. "Ein Sender auf der Erde, der vermutlich außerirdischer Herkunft ist?", wiederholte er Dr. Dr. Neuveus Worte. "Das klingt sehr beunruhigend", sagte er. "Ich muss es sofort zur Erde melden."

      "Vorsicht", riet Francoise Neuveu.

      "Vorsicht?", echote Colonel Bridger.

      Ein mattes Lächeln flog über Francoise Neuveus Gesicht. "Sie müssen sicher gehen, dass diese Nachricht nicht in falsche Hände gerät."

      "Wen meinen Sie mit falschen Händen?"

      "Beispielsweise unsere außenpolitischen Gegner, die PAZIV oder wer sonst immer noch an außerirdischer Technologie interessiert sein könnte."

      Jetzt mischte sich Gorey Thomas ein. "Ich glaube, Dr. Dr. Neuveu möchte darauf hinweisen, dass Ihre Kommunikationsverbindungen nicht hundertprozentig sicher sind, Colonel." Das Gesicht des Colonels machte jetzt einen ärgerlichen Eindruck.

      "Am Besten Sie machen Ihren Job und ich meinen. Und, dass die PAZIV noch nichts von dieser Sendequelle gemerkt haben soll, will mir auch nicht einleuchten. Schließlich sendet sie doch direkt aus ihrem Gebiet heraus."

      "Das muss nichts heißen", sagte Gorey Thomas. "Von unserer Position aus haben wir weitaus bessere Chancen auf ein derartiges Signal aufmerksam zu werden als wenn man sich ganz in der Nähe befindet."

      Bridger ging nicht weiter darauf ein. "Ich danke Ihnen für Ihre Auskünfte", sagte er kühl. Er hatte Thomas und Neuveu von Anfang an nicht leiden können. Irgendwie stellten die Beiden seiner Meinung nach einen Fremdkörper auf der Mondstation dar. Aber in diesem Punkt war das Kommando der Star Force anderer Meinung als Bridger. Und so hatte er sich gefügt und versucht, das Beste daraus zu machen. Vielleicht hatte sich diese Entscheidung jetzt bezahlt gemacht.

      "Wir werden die Nachricht codieren", erklärte er.

      "Es wäre nicht die erste Nachricht deren Code geknackt wurde", erwiderte Gorey Thomas. Selbst auf dem Mond hatte man schließlich von den Spionen gehört, die die PAZIV ins Gebiet der Westunion entsandt hatte. Die Geheimdienste des Gegners waren bestens organisiert und vor allem hatten sie sich im Einflussbereich der Westunion seit Jahren eingenistet.

      Ganz im Gegensatz zur Westunion, die sich jahrzehntelang fast ausschließlich auf elektronische Aufklärung verlassen hatte. Ein Umstand, der sich nun bitter rächte, an dem aber im Handumdrehen nichts zu ändern war.

      Colonel Bridger erhob sich. "Wie schätzen Sie Ihre Entdeckung ein?", wandte er sich an Francoise Neuveu. "Glauben Sie, dass jemand durch dieses Ding, was da unten auf dem Meeresboden liegen mag, einen Schlüssel zur Technologie der Aliens bekommt?"

      "Das ist schwer zu sagen", erwiderte Francoise Neuveu. "Wichtig ist etwas ganz anderes."

      "So?"

      "Eine Reihe interessierter Machtgruppen könnte glauben, dass es so ist wie Sie beschrieben haben, Sir und das allein reicht schon, um ein Chaos auszulösen."

      Die Augen des Colonels wurden schmal. "Ich fürchte, Sie haben recht, Madame. Aber wahrscheinlich hat keiner von uns, die Macht das aufzuhalten."

      Das Timbre des Colonels war während seiner letzten Worte düster geworden. Sein Blick schien nachdenklich ins Nichts zu gehen.

      "Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte", sagte er an Thomas und Neuveu gewandt, "ich habe zu tun."

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