Terras kosmische Bestimmung: SF Abenteuer Paket. Reinhard Köhrer

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PAZIV."

      Sandor Brock aktivierte einen in den Tisch eingelassenen Flachbildschirm.

      Eine Karte erschien.

      Leuchtende Punkte markierten das Gebiet, aus dem die Signale gesendet wurden.

      "Der blaue Punkt bezeichnet den gegenwärtigen Standort der PRESIDENT SHARP", berichtete Brock weiter.

      Er hob die Augenbrauen.

      "Besser gesagt, der vermutete Standort, denn natürlich haben wir seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr mit dem U-Boot. Aus Sicherheitsgründen, wie Sie sich denken können. Schließlich ist nie auszuschließen, dass eine derartige Verbindung abgehört wird und dadurch die andere Seite auf unsere Mission aufmerksam wird." Präsident Berringer nickte.

      "Ich verstehe", meinte er.

      Die Position der PRESIDENT SHARP, die angenommene Position von X-Point, sowie der Ausgangspunkt der Sendesignale bildeten ein Dreieck, dessen längste Seite kaum mehr als zweihundert Seemeilen maß.

      "Was geht da nur vor sich?", flüsterte Berringer. "Von außerirdischer Technik erzeugte Signale ausgesandt vom Gebiet der PAZIV." Das ließ nichts Gutes erwarten.

      "Diese Signale könnten im Zusammenhang mit den Aktivitäten von John Darran und seinen Meuterern stehen", erklärte General Contigo. Berringer wandte sich an Carrow. "Was meinen Sie?"

      "Der Schluss liegt nahe", gab Carrow zu, blieb aber eigenartig indifferent.

      General Contigo meldete sich erneut zu Wort. Seine Hand fuhr über den Flachbildschirm, deutete auf die aufleuchtenden Punkte.

      "Wenn Sie mich fragen, dann ist genau das eingetreten, was wir von Anfang an zu vermeiden versucht haben", erklärte er. "John Darran hat sich offenbar auf die Seite der PAZIV geschlagen, aus welchem Anlass auch immer. Eine andere Möglichkeit erscheint mir wenig wahrscheinlich."

      "Was schlagen Sie vor?", fragte Berringer. Contigos eisgraue Augen musterten den Präsidenten einige Augenblicke lang. Das Gesicht des Generals wirkte wie aus Stein gemeißelt. Die Mundwinkel waren nach unten gezogen. "Natürlich könnten wir der PRESIDENT SHARP einen Befehl senden, der ihre Mission dahingehend ändert, dass nun ihre erste Priorität darin liegen würde, das außerirdische Artefakt zu finden."

      "Tun Sie am besten genau das!", erwiderte Berringer kühl. "Worauf warten Sie noch?"

      "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ich dringend davon abraten."

      "Und weshalb?"

      "Die PRESIDENT SHARP befindet sich noch nicht weit genug im Zielgebiet. Selbst wenn wir ihre genaue Position nicht kennen, wissen wir doch, in welche Richtung und mit welcher Höchstgeschwindigkeit sie sich fortbewegen müsste."

      Berringer hob die Augenbrauen.

      "Ihr Vorschlag, General?"

      "Abwarten, Mr. President."

      "Wie lange?"

      "Vierundzwanzig Stunden plus X. Der genaue Zeitpunkt müsste sich danach richten, wann die PRESIDENT SHARP ein Gebiet passiert, das eine möglichst geringe Konzentration feindlicher U-Boot-Einheiten aufweist."

      "Durch entsprechende Satellitenbilder müsste das ja wohl herauszukriegen sein!", mischte sich Major Sander Brock in das Gespräch ein.

      Präsident Robert Berringer nickte.

      "Gut", murmelte er. "Dann werden wir uns in diesem Kreis ja wohl bald wiedersehen. Ich möchte, dass Sie nichts unternehmen, bevor wir die Sache hier nicht nochmal erörtert haben."

      "Aye, Sir!", nickte der General.

      Berringer wandte sich an Major Sander Brock.

      "Erstellen Sie bitte eine Gefahrenanalyse in Bezug auf eine Kontaktaufnahme mit der PRESIDENT SHARP."

      "Ja, Mr. President."

      "Die Mission dürfen wir nicht in Gefahr bringen. So wichtig diese Alien-Technologie auch sein mag, so bleibt X-Point eine ständige Gefahr für uns. Denken Sie nur an den Candermere-Anschlag..." Berringer blickte auf das Chronometer an seinem Handgelenk und erhob sich. "Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Sie werden mich jetzt sicher entschuldigen."

      22

      Eine gewaltige Erschütterung durchlief die PRESIDENT SHARP. Der Erste Offizier Edgar Monroe konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten.

      Der diensthabende Ortungsoffizier Carlos Bolder wurde beinahe wurde beinahe aus seinem Schalensitz herausgeschleudert.

      "Mein Gott, was war das?", rief er mit Panik in der Stimme. Eine überflüssige Frage.

      Die Farbdarstellung auf dem Hauptbildschirm zeigte es deutlich an. Einer der Tausenden von Riesenwalen hatte plötzlich die Schwimmrichtung geändert und die Außenhaut der PRESIDENT SHARP touchiert.

      Eine relativ leichte Kollision.

      Wäre die PRESIDENT SHARP in einem anderen Winkel gerammt worden, hätte das gut und gerne das Ende der Mission bedeuten können.

      "Tiefer gehen", wiederholte Captain Jack A. Messer seinen Befehl in Richtung von Steuermann Norbert J. Leslie.

      "Schadensmeldung von Sektion A", meldete die Kommunikationsoffizierin

      Daria McDaniel. "Soll ich Ihnen den Schadensbericht vorlesen, Sir?"

      "Sofern wir noch manövrierfähig sind, verzichten Sie bitte darauf", erwiderte Messer kühl.

      Der dumpfe Summton der Maschinen wurde zu einem deutlich lauterem Rumoren.

      Erneut durchfuhr eine leichtere Erschütterung die PRESIDENT SHARP.

      "Diese Biester sind ja unberechenbar", sagte Norbert J. Leslie. "Sir, wenn wir noch tiefer gehen..."

      Captain Jack A. Messer unterbrach seinen Steuermann.

      "Setzen Sie das Boot auf Grund", sagte er. "Und dann können wir nur noch warten bis diese Herde vorbei ist."

      "Empfange Signale unbekannter Herkunft", erklärte Kommunikationsoffizierin Daria McDaniel.

      Captain Jack A. Messer wandte den Kopf in ihre Richtung. Seine eisgrauen Augen musterten sie einen Augenblick.

      "Spezifizieren Sie", forderte er.

      "Es handelt sich um verschiedene Komponenten. Das eine Signal ist sehr schwach, das andere..." Daria McDaniel zögerte, ehe sie weitersprach, "...möglicherweise handelt es sich um Steuersignale mit denen die Treibroboter der Walherde untereinander kommunizieren", sagte sie.

      "Sind diese Treibroboter in der Lage unsere Anwesenheit zu verraten?", erkundigte sich Norbert J. Leslie. Seine Frage war ganz offensichtlich an den Commander gewandt, der scheinbar die größte Erfahrung mit Herden von genveränderten Walen besaß.

      Messer schüttelte den Kopf.

      "Nein, sie sind ganz auf ihre Aufgabe beschränkt und die besteht darin, die Herde zusammenzuhalten, wohin immer sie auch ziehen mag. Manche Typen sind außerdem zur Ernte der Eiweißknollen in der Lage, aber dafür gibt es normalerweise gesonderte Typen." Edgar Monroe hob die Augenbrauen.

      "Man könnte fast denken, Sie wären in einem anderen Leben Walzüchter gewesen", meinte er süffisant.

      Captain Jack A. Messer ging auf diese Bemerkung nicht weiter ein. Auf der Darstellung des Hauptschirms war erkennbar, dass die PRESIDENT SHARP Meter um Meter weiter in die Tiefe sank. Es war zu erhoffen, dass es auf diesem Weg nicht weiterhin zu Kollisionen mit Riesenwalen kam.

      Für Minuten herrschte Schweigen auf der Brücke, dann war ein schabendes Geräusch zu hören.

      Das gesamte U-Boot vibrierte als es auf dem weichen Meeresboden aufsetzte und schließlich zum Stillstand kam.

      "Hier sind wir vorerst sicher", erklärte Messer. Monroe sagte: "Wollen wir nur hoffen,


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