Das Mädchen da oben auf der Treppe .... Harry Robson

Das Mädchen da oben auf der Treppe ... - Harry Robson


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hat das bei der IBM nie so richtig funktioniert und der Abteilungsleiter bei der IBM, der dafür zuständig war, hat dann die IBM verlassen, SAP gegründet und ist heute mehrfacher Milliardär. (TSG Hoffenheim). MAS wurde dann später auch als („Mach alles selber“) interpretiert.

      Soweit sind wir aber noch nicht. Der IBM-Mann, zuständig für die ganze Realisation, war nicht Herr Pflock, sondern Herr Norbert Griegoleit, den ich im August 1975 kennenlernte. Er trug im Gegensatz zu den IBMern keinen dunkelblauen Anzug mit Schlips, sondern ein blaues Sakko, graue Hose und ein Halstuch. Sah also schon mal nicht nach IBM aus.

      Ich zeigte ihm, was ich bisher alles herausgefunden hatte, die Organisationsabläufe, wie sie bei NT bestanden, wo derzeit die Engpässe waren und wer welche Funktion hatte. Wir arbeiteten den Fragenkatalog gemeinsam durch und immer wieder musste ich bei NT Informationen nachgraben. Gleichzeitig stellte Herr Griegoleit fest, welche Lehrgänge ich besuchen sollte und buchte diese dann bei der IBM ein. Da kam einiges zusammen. Wir trafen uns regelmäßig bei der IBM in Köln und dort lernte ich dann auch die /32 kennen.

      Nach ungefähr einem Monat Zusammenarbeit war der Fragenkatalog fertig und er wurde an die Zentrale nach Stuttgart geschickt. Einige Zeit später kam Norbert mit einer Fehlerliste zu mir ins Büro. Es waren Unplausiblitäten im Fragenkatalog, die nachgearbeitet werden mussten.

      Aber auch das bekamen wir hin. Bei NT wurden organisatorische Änderungen durchgezogen, Datenbestände durchgearbeitet. Das größte Problem war die Organisation der Buchhaltung. Der damalige Buchhalter, Herr Hardt, hatte alle Buchungen auf sognannte „diverse Konten“ gebucht. Gab es 5 verschiedene Kunden, die alle mit dem Buchstaben „B“ begannen, so buchte er die alle auf „B-diverse“.

      Kamen Zahlungseingänge, wurden die ebenfalls dahin gebucht. Die Firma belieferte Tapetengeschäfte und Malerfirmen. Fast alle Malerfirmen fangen mit „M“ an und die Tapetengeschäfte mit „T“. So gab es 140 Malerkunden, die alle mit ihren Rechnungen auf dem „M-diverse“ Konto standen, natürlich mit den dazugehörenden Zahlungen. Es war ein unglaubliches Durcheinander, und die Konten mussten alle aufgelöst werden, damit man ermitteln konnte, wer hat was bekommen, wer hat was bezahlt und vor allem: Wer muss noch bezahlen. Man hatte noch nie einen Kunden gemahnt, kannte die Höhe der Außenstände nicht, wusste noch nicht einmal, wer von den Kunden schon pleite war.

      Man kann sich gut vorstellen, dass Herr Hardt und seine Lieblingsbuchhalterin nicht zu meinen Fans gehörten. Sie hassten mich. Jahrelang war Ruhe in der Buchhaltung, niemand hat je gestört. Nun kommt der junge Schnösel und bringt alles durcheinander. Als wir dann zum ersten Mal Mahnungen verschickten, stand das Telefon tagelang nicht still, der Anrufbeantworter war jeden Morgen voll, bis an die Grenze seiner Aufnahmekapazität. Jede 2. Mahnung war falsch und am Ende dieser Aktion mussten 120.000,00 DM Forderungen ausgebucht werden.

      Im Bereich Fakturierung war es ähnlich. Es gab keine Konditionsblätter für die Kunden. Herr Mattes, zuständig für Fakturierung, besaß eine große Kladde, in der die Konditionen der Kunden eingetragen waren. Allerdings in einer Schrift, die niemand außer Herrn Mattes selbst lesen konnte. War er krank oder in Urlaub, konnten eben keine Rechnungen geschrieben werden. Keiner blickte durch. Hier musste mit massivem Druck gearbeitet werden, damit Klarheit in die Daten kam. Aber auch das bekamen wir hin. Die Lagerbuchhaltung wurde erst Mal auf später verschoben, Fakturierung und Buchhaltung waren die Hot Spots.

      Zwischenzeitlich hatte ich mich auch mit meinem Chef, Herrn Möckner, etwas angefreundet. Er hatte vier Kinder und war ganz begeistert, als ich ihm von Emma und unseren weiteren Kinderwünschen erzählte.

      Alles war bestens.

      Im Spätherbst liefen die ersten Rechnungen auf unserer /32. Bis gegen 01: 00 h hatte ich am Computer herumgewerkelt, bis er endlich anfing, Rechnungen zu drucken. Das geschah alles sehr langsam, ich fuhr nach Hause. Gegen 06: 00 h rief mich Herr Möckner an: Die Rechnungen sind alle falsch!

      Ungewaschen fuhr ich sofort nach Bonn und tatsächlich: Die Multiplikation von Menge und Preis war falsch. Nicht eine Zeile stimmte und ich war den Tränen nahe. Ich konnte Norbert noch zu Hause erreichen und auch der kam direkt zu uns ins Büro. Es war kein Fehler in der Software, die Hardware hatte eine Macke und kurz nach 08: 00 h, standen schon 2 IBM-Techniker auf der Matte. Irgendwann in Laufe des Tages stellten diese fest, dass es auf einer Platine lockere Lötstellen gab. Eine neue Platine musste beschafft und eingebaut werden. Zwei Tage später starteten wir erneut und dann klappte es. Die Rechnungen waren O.K. und konnten verschickt werden.

      Leider hatten sich durch die schleppenden Vorbereitungen zur Umstellung eine Menge Belege angesammelt, die alle noch nicht fakturiert waren. Wir waren ca. zwei Monate mit der Rechnungsschreibung zurück, was sich auch liquiditätsmäßig auswirkte. Mein Chef musste mehrmals zur Bank, um dort die Gemüter zu beruhigen.

      Das System /32 hatte einen großen Nachteil: Man konnte entweder nur Daten erfassen oder nur Rechnungen schreiben. Multitasking kannte die Maschine nicht. Da die Datenerfassung tagsüber lief, schrieb ich nachts die Rechnungen. Das war auf Dauer aber nicht praktikabel, denn tagsüber musste ich ja meine normale Arbeit machen. Norbert okkupierte kurzerhand eine zweite /32 im Rechenzentrum Köln und nun konnte ich tagsüber in Köln Rechnungen drucken, während die Mitarbeiter in Bonn die Datenerfassung bewerkstelligten. Später kauften wir noch eine Datenerfassungsstation. Die Daten konnten dann mittels Diskette auf die /32 transferiert werden. Langsam baute sich der Datenüberhang ab, das Konto rutschte aus dem roten Bereich, ich konnte nachts wieder schlafen und alle waren zufrieden.

      Mitte 1976 war alles erledigt, aber es war klar, dass /32 nur eine Zwischenlösung sein konnte. Die IBM kündigte einen Nachfolger an /34. Ein System, an das bis zu 32 externe Bildschirme angeschlossen werden konnten. Mehr Hauptspeicher und schnellere Drucker. Wir bestellten sofort.

      Endlich konnten wir unsere Lagerbuchhaltung realisieren und mit den Bestellungen online gehen. Diese wurden bisher am Telefon auf einen Zettel oder Vordruck geschrieben und manuell weiterbearbeitet. Der Lieferschein wurde davon wieder abgeschrieben und der diente dann als Fakturierunterlage.

      17. Kapitel

      Während bei uns im Büro alles mit der erneuten Umstellung beschäftigt war, Herr Hardt war zwischenzeitlich in den wohlverdienten Ruhestand abgetaucht, seine Lieblingsbuchhalterin hatte sich mit Schwangerschaft und Hochzeit aus dem aktiven Arbeitsleben verabschiedet, war Romika wieder schwanger. Im Februar 1977 wurde Rocky geboren. Wir waren überglücklich. Nach der Tochter ein Sohn. Besser ging es gar nicht. Ich lud meinen Chef nach Bergheim in meiner Lieblingskneipe zum Essen ein. Rumpsteak mit Bratkartoffeln. Ich kannte kein Lokal, in dem es besser schmeckte. An diesem Abend wurde mein Gehalt neu auf 4.000,00 DM festgesetzt, mir wurde ein Firmenwagen zugesagt und ich wurde zum Prokuristen befördert.

      Als ich am nächsten Tag Romika davon berichtete, war klar: Jetzt können wir bauen! Romika hatte schon länger ein Grundstück im Auge, mit dem sie liebäugelte. Mir war es zu nah an der Bundesstraße und der Bundesbahn gelegen. Ich hätte das Grundstück gerne woanders und kleiner gehabt. Es ging um ca. 1.000 qm. Aber ich konnte mich nicht durchsetzen. Bei der Finanzierung wurde ich dann aber wieder gefragt. Wir mussten ein eigenfinanziertes und voll bezahltes Grundstück vorweisen, um eine Hypothek zu bekommen. Wir hatten aber nur 10.000,00, das Grundstück kostete 70.000,00. Nun, mein Arbeitgeber war bereit, mir 30.000,00 als Arbeitgeberdarlehen ohne Grundbuchsicherung zu geben. Die Bausparkasse gab 10.000,00 als Darlehen ohne Grundbuchsicherung. Fehlten noch 20.000,00. Mit dem Grundstückseigner vereinbarten wir, dass diese fehlenden 20.000,00 nach 3 Jahren in einer Summe bezahlen würden. Passte! Das Grundstück war gesichert und finanziert. Ich rechnete mir aus, dass es kein Problem werden würde, das Haus nach 3 Jahren mit 20.000,00 zu belasten, da ich auch von weiter steigendem Einkommen ausging.

      Seit Jahren hatten wir immer wieder Fertighausausstellungen besucht, saßen auf Bergen von Katalogen und wussten eigentlich schon genau was wir wollten. Ein Walmdachbungalow mit 110 qm, voll unterkellert, der Marke „Fingerhut“ aus Wissen/Sieg.

      Der Bau als solcher war, völlig unerwartet, mit sehr viel Stress verbunden. Wer glaubt, dass man überhaupt keinen Ärger bekommt, wenn man ein schlüsselfertiges Fertighaus baut, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Der Winter 1977/1978 war einer der härtesten nach dem


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