Tägliche Erneuerung. Ole Hallesby

Tägliche Erneuerung - Ole Hallesby


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hin, die ihre Seele erfüllt. Sie werden ergriffen, beten, singen und bezeugen wie die anderen. Aber nie reift bei ihnen die Frucht der Umkehr. Das Ganze stoppt bei den Blumen der Bekehrung, die Wurzeln fingen nie an zu wirken. Da helfen auch nicht die großen Versammlungen, die ihnen große Stimmungen verschaffen. Da kommt es zu keiner Entscheidung für Gott, zu keinem Bruch mit den Sünden. Jedes Mal, wenn das Wort sie im Gewissen traf, glitten sie vorsichtig darunter hinweg und beruhigten sich selbst mit den inneren Gefühlen, die sie gerade erlebten. Und es gibt auch ältere Christen, denen es ebenso geht. Sie haben es gut mit Gott gehabt und so verloren sie das Leben. Und sie gingen nicht wie so viele Abgefallene in ein weltliches und ungöttliches Leben über. Nein, sie wollen weiter Gottes Kinder sein. Um jeden Preis wollen sie glauben, dass alles gut sei. Doch ihr Glaube stößt sich gerade daran, dass sie das Wort „genießen“, wenn sie es hören. Und wenn ihr Gefühlsleben ebenso entzündet wird, so brennen sie und beten und reden. Aber bevor sie noch von der Versammlung wieder nach Hause kommen, sind sie schon ausgebrannt. Prüfe mich, o Gott, und sieh, ob ich auf dem Weg des Verderbens bin und leite mich auf den Weg der Ewigkeit!

      21. Februar

       Die, die unter die Dornen fallen sind die, die hören und in ihrem Wandel von den Sorgen, vom Reichtum und den Genüssen des Lebens erstickt werden und die Frucht nicht zur Reife bringen.

       Markus 4,18-19

      Da ist nichts verkehrt mit dem Erdboden. Es sind tiefe, nach innen gewandte Naturen. Ihre Erweckung ist oft hart und voller Kämpfe und tiefem Leid über die Sünde. Und wir freuen uns zu sehen, wie tief sie graben, um ihr Haus auf einem Felsen bauen zu können. Und so geht es eine lange Zeit voran. Aber dann sehen wir, wie es bei ihnen stehen bleibt. Sie werden scheu und verlieren ihr freimütiges Wesen. Die Dornen haben Macht über sie bekommen. Jesus nennt das die Verführungen des Reichtums. Natürlich nennt er sie zuerst. Die Knechtschaft unter dem Mammon ist für uns alle gleich gefährlich. Das Verführende an ihm liegt daran, dass er so oft der Sparsamkeit ähnlich sieht und dadurch sich mit diesem Namen schmückt. Willst du wissen, ob du geizig oder sparsam bist? Ich glaube, dass du am einfachsten darüber Klarheit bekommst, wenn du dein Geld abgeben sollst.

      Wagst du es, dich mit dem Herrn über deine Gaben zu beraten oder entscheidest du die Sache auf eigene Faust?

      Und dann nennt Jesus des Lebens Lust. Ja, diese Dornen haben so manches göttliche Leben in den Gläubigen ersticken können. Was haben doch Weltlichkeit, Eitelkeit und Sinnlichkeit an verheißungsvoller Frucht zerstört! Und so wächst es heran, ein verhätscheltes, verpfuschtes und opferloses Christentum, das der Seele weder Freude noch Leid gibt, aber Lauheit, die der Herr aus seinem Munde ausspucken wird.

      22. Februar

       Aber die auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen und guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.

       Lukas 8,15

      Hier erfahren wir von denen, die das Wort so hören, dass sie dadurch erlöst werden. Und das erste, was wir hören ist das, dass sie das Wort annehmen. Das ist der Anfang. Gottes Wort kommt zu einem Menschen. Er spricht, das ist der Anfang. Das nennen wir Erweckung. Aufgewacht ist der, zu dem gesprochen wurde, angerufen von Gott. Und wer Gottes Wort annimmt, der kehrt um. Umkehr besteht eigentlich darin, dass ein Herz anfängt zu beten so wie der junge Samuel: Rede Herr, dein Diener hört. Umgekehrt zu sein, Gottes Kind zu sein, besteht darin, Gottes Wort an zu nehmen, und jeden Tag aufs Neue zu beten: Rede Herr, dein Diener hört, sage mir alles, was ich über meine Sünden hören muss und sprich so, dass ich es verstehe! Der, der so Gottes Wort annimmt, bei dem beginnt auch gleich das Wort Frucht zu bringen.

      Zuerst beginnt er unter seinen Sünden zu leiden und er ist traurig über sie. Dann beginnt er seine Sünden zu bekennen, alte und neue, große und kleine, verborgene und offenbare. Dann erlebt er, dass er sich vor sich selber fürchtet. Er erlebt, dass alles für ihn in Stücke geht. Er kann nicht bereuen, kann die Sünde nicht hassen, kann Gott nicht lieben, nicht glauben. Aber ohne Christus kann er nicht leben. Nun ist er so weit, dass er begnadigt werden kann. Nun ist das Kreuz seine einzige Zuflucht. Und Jesus sagt, dass er all diese Frucht in Geduld trägt. Ach ja, oft ist es nicht leicht, denn er selber sieht die Frucht nicht immer. Die Saat wächst, ohne dass er selber es weiß.

      23. Februar

       Seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.

       Lukas 2,48

      Hier sehen wir in ein betrübtes Mutterherz. Und es gibt viele ähnliche. Ein altes Wort sagt: Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen. Die kleinen, süßen und unschuldigen Kinder werden größer, kritisch, selbstständig und schwierig. Wenn du ihnen nun von Jesus erzählst, sitzen sie da mit kaltem Herzen. Die Freunde beschäftigen sie spät und früh. Der Sport verschluckt sie, und die Vereine haben sich gewissermaßen verschworen, sie von der Familie fern zu halten. Du spürst deine Ohnmacht und verstehst, dass du es nicht schaffst, dein Heim so zu gestalten, dass es sie halten kann. Und was noch schlimmer ist, du selbst bist daran Schuld, wenn sie dir entgleiten, weg vom kindlichem Glauben, weg vom Gott ihrer Kindheit. Dein tägliches Leben schwächt deine Worte. Du schaffst es nicht, Christsein so zu leben, dass es über deine Kinder Kraft gewinnt. Ab und zu spürst du dann die Angst, keinen Rat mehr zu wissen. Denk, deine Kinder gingen deinetwegen ewig verloren. Mein Freund, es ist gut, dass du darunter leidest, und es ist gut, dass du weinst. In dieser Welt ist dies das Los der Liebe. Menschen werden nicht ohne Leid und Tränen erlöst, auch nicht deine Kinder.

      Aber sei nicht bekümmert, trage deine großen Kinder zu Jesus, so wie du sie zu ihm trugst, als sie klein waren. In Stockholm kam eine 88-jährige Dame zu mir. Sie hatte sich gerade bekehrt. Sie kam, mich zu bitten, auszurufen und für alle Eltern bekannt zu geben, dass der Herr Gebete erhört. Als kleines Kind hatte sie Vater und Mutter gehört, wie sie Gott um die Erlösung ihrer Kinder baten. Und nun waren diese Gebete endlich erhört worden. All ihre sieben Geschwister hatten sich bekehrt und nun war auch sie als letzte dazu gekommen. Gelobt sei Gott in Zeit und Ewigkeit!

      24. Februar

       Und als er das Volk sah, wurde er von Mitleid mit ihnen ergriffen.

       Matthäus 9,36

      So ist Jesus, als er das Volk sah, sah er dessen Not. Auch jetzt ist er so. Und heute ist er hier. Wir können ihn nicht sehen, aber er sieht uns. Er sieht auch jetzt die Not, auch deine Not, der du dir oft keinen anderen Rat weißt, als zu weinen. Du, alt, erschöpft und einsam. Noch vor ein paar Jahren war das Nest voll, und du warst der Mittelpunkt in einem reichen Heim. Alle riefen nach dir. Aber nun ist das Nest leer. Du fühlst dich einsam. Du bist nun alt und vergesslich. Aber vergiss nicht, du hast im Himmel jemanden, der dich sieht und dir folgt! „Siehst du das lächelnde Äug, still, was wünschst du noch mehr?“ Du Kranker und Hilfloser, Jesus ist bei dir und leidet mit dir! Er wurde versucht in allen Dingen, damit er uns zur Hilfe kommen kann. Du, der du so schmerzlich leidest, weil du deine Lieben verloren hast, erinnere dich, dass Jesus mit am Grab stand und mit den trauernden Schwestern weinte! Jesus sieht uns heute alle hier. Wie fühlst du dich, unter Jesu Augen? Manche haben Angst, wenn Jesus sie ansieht. Sie flüchten vor ihm und verstecken sich. Es gibt einige, die Jesus besonders leid tun. Ihre Not ist so groß. Zwar nicht größer, als dass er leicht helfen könnte, aber als er mit der Hilfe kam, wandten sie sich von ihm ab. Am meisten aber bedauert er die, die in Not sind, sich Hilfe wünschen und es doch nicht wagen, ihn zu bitten, aus Furcht vor den Menschen. Oh ,fliege wie ein Vogel zu dem Fels, du, der du all deiner Sünden müde bist!

      25. Februar

       Als er das Volk sah, wurde er von Mitleid mit ihnen ergriffen. Er sagte zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sindwenige,


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