Tägliche Erneuerung. Ole Hallesby
Und schließlich sollst du ihn auch damit ehren, dass du durch die Hände deiner letzten Feinde unbeschadet hindurchgehst, hinein in die ewige Verherrlichung durch Gott. Erst dort werden wir völlig erkennen können, was das ist, Gottes Kind zu sein.
16. Februar
Wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.
1.Korinther 3,9
Ja, das weißt du, liebes Gotteskind, aber denkst du auch daran und dankst du dafür? Gottes Mitarbeiter! Mitarbeiter zu sein erfordert größeres Vertrauen als Kind zu sein. Es braucht lange, bis unsere Kinder unsere Mitarbeiter werden. Wir schulden es Gott, für das Vertrauen und die Ehre, die er uns damit erweist, zu danken, dass er uns zu seinen Mitarbeitern macht. Die Mitarbeit, die er uns auferlegt hat, ist von unterschiedlicher Art. Die erste und wichtigste Mitarbeit, zu der Gott uns ruft, gilt unserer eigenen Seele. „Arbeitet an eurer Erlösung!“, lautet seine Dienstanweisung. Denn Gott ist es, der beides wirkt, das Wollen und das Vollbringen, so heißt es im gleichen Atemzug. Hier gibt es Zusammenarbeit. Als nächsten Arbeitsplatz, nach dem an unserer eigenen Seele, weist er uns unser Zuhause an. Wir alle sollen mit Jerusalem beginnen und von dort aus über Samaria und Galiläa bis an das Ende der Welt wirken. Gott arbeitet in deinem Heim und hat dich als Mitarbeiter angestellt. Sei da zuerst vorsichtig, dass du nicht durch deine Gedankenlosigkeit oder deinen Egoismus etwas zerstörst, was Gott in deinem Zuhause bereits getan hat! Und dann lebe in deinem Alltag so, dass es für deine Lieben leichter wird, gute Christen zu sein! Und die, die noch keine Christen sind, durch dich zu Gott hingezogen werden und nicht eine Abneigung gegen das Christentum bekommen. Von deinem Heim gehst du dann hinüber zu deinem Nachbarn, Freunden, Bekannten und Arbeitskameraden. Gott arbeitet an allen und hat dich als Mitarbeiter auch für sie angestellt. Sei zuerst freundlich, dienstbereit und aufopfernd! So tust du Gottes Arbeit. Dann bitte darum, dass Gott dir die Augen öffnet, dass du die Not siehst, wo du lebst - die seelische wie auch die leibliche Not bei deinen Mitmenschen. Nutze die Zeit, es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann!
17. Februar
Nun aber bleiben diese drei, Glauben, Hoffnung, Liebe. Aber die größte unter ihnen ist die Liebe.
1.Korinther 13,13
Ist der Glaube die Kraft, das Leben richtig zu leben, so ist die Liebe die richtige Art und Weise, das Leben richtig zu leben. Die Liebe selbst ist das Leben. Gott ist ja Liebe und Gott ist Leben. Von uns wird gesagt, dass wir tot sind, bis dieses Leben der Liebe in uns eingepflanzt ist. Wie das Leben selbst, so ist auch die Liebe ein Geheimnis und kein Mensch ist imstande zu sagen, was Liebe ist. Aber sie kann erlebt werden. Gepriesen sei der Herr! Das ist des Lebens Glück. Ja, die ewige Seligkeit besteht darin, dass wir im Himmel vollkommen lieben werden, was bedeutet: Wir leben nur, ausschließlich in Liebe. Die Liebe äußert sich zuerst und wesentlich in unserem Willen. Zu lieben ist eine bestimmte Art, etwas zu wollen. Und sobald der Wille auf diese Weise zu wirken beginnt, weckt er bei uns glückliche Gefühle. Die Liebe will für andere da sein. Und die vollkommene Liebe kennt kein anderes Glück, als andere glücklich zu machen. Es gab nur einen Menschen, der so lebte, und das war Jesus. Wir anderen glauben rein instinktiv, dass der Sinn des Lebens darin besteht, für uns selber da zu sein, für unser eigenes Glück, unseren eigenen Nutzen, unseren Vorteil und Bequemlichkeit. Und erst durch ein Wunder, durch das Wunder der Wiedergeburt, geht es uns auf, dass der Sinn unseres Lebens darin besteht, für andere da zu sein. Und selbst ein ganz langes Leben nach diesem Wunder wird nicht mit den Resten der alten Eigenliebe fertig. Erst im Himmel ist unser altes Leben ganz verschwunden. Dort werden auch wir sagen, meine Speise ist es, Gottes Willen zu tun.
18. Februar
Und er wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen.
Offenbarung 21,4
0, welch ein Tag, wenn das alles fort ist, was diese Welt verdarb. Die Sünde ist weg. Denk nur, dass wir nie mehr unseren Erlöser betrüben werden! Des Gläubigen eine und einzige Sorge gilt ja der Sorge über die Sünde. Die wird er nie los. Er kann an die vollständige Sündenvergebung um Jesu willen glauben. Alles, was er dachte, sagte oder tat, ist ausgelöscht und in das Meer des Vergessens geworfen. Und doch wollen die Sorgen über die Sünden niemalsverstummen. Im Gegenteil, sie werden tiefer und schmerzlicher. Je näher wir dem Kreuze Christi leben, umso schwerer wird es für uns, dass wir trotz allem etwas gegen unseren teuren Erlöser tun können. „Dank, dass ich einmal ohne Sünde leben werde, wenn jeder Gedanke rein und jede Tat ganz ohne Fehl, wenn ich nicht mehr zu zittern brauche vor der gegebenen Möglichkeit sündiger Lust.“ Da ist die Sünde fort, auch in den anderen. Kein einziger böser Mensch wird gefunden. Es ist schwer, sich das vorzustellen. Denk dir, dass alle um uns herum so wären wie Jesus! Du sagst, wenn alle so wären wie Jesus, dann hätten wir schon den Himmel. Das glaube ich auch. Alle, die wir dort treffen, Menschen und Engel, sind gut. Darum gibt es dort keine Versuchung, keine Gefahr. Für ewig innerhalb der Türen, die uns ein-, aber niemals ausschließen.
Die Folgen aller Sünden sind auf ewig verschwunden. Keine Tränen, keine Müdigkeit, keine Krankheit, keine Sorgen, kein Mangel mehr. Kurz gesagt: Keinerlei Disharmonie. Unser ganzes Menschsein, Seele und Leib, sind endlich in ihrem Element, in Gott.
19. Februar
Ein Sämann ging aus zu säen seinen Samen, und indem er säte, fiel etliches auf den Weg, es wurde zertreten, und die Vögel kamen und fraßen es auf
Lukas 8,5
Ein schmerzhaftes, aktuelles Wort an uns, die jetzt hier zusammensitzen. Das Gleichnis erzählt uns nämlich, was drinnen im Herzen geschieht, während das Wort gehört wird. Und Jesus sagt, es gibt vier verschiedene Arten von Zuhörern. Zuerst nennt er die, die ohne jeglichen Nutzen hören. Die werden bestohlen. Die hören wohl das Wort, aber ehe es Zeit findet, bei ihnen im Herzen zu wirken, wird es bereits wieder weggenommen. Da sitzen einige, die denken an ganz andere Dinge, während sie hören und erinnern sich später nicht an ein einziges Wort, von dem, was sie hörten. Du weißt wohl, dass Gott kein anderes Mittel hat, um dich zu erlösen als sein Wort. Darum ist es auch nicht verwunderlich, wenn Jesus das mahnende Wort hinzufügt: Wer Ohren hat zu hören, der höre! Und dann gibt es einige, die hören und auch gut hören, aber sie sitzen und kritisieren den Prediger. Sie ärgern sich über seine Fehler und Mängel. Andere kritisieren nicht nur den Prediger, sondern auch das biblische Wort, das er verkündigt.
Lieber Freund, das Gefährliche für dich ist, dass du tatsächlich Grund zur Kritik haben könntest! Wir, die wir Gottes Wort verkündigen, sind sehr fehlerhaft. Und nicht nur das, das Wort des Herrn hat etwas an sich, das deine Kritik geradezu herausfordert. Das Wort vom Kreuz ist für die Juden ein Ärgernis und für die Griechen eine Dummheit. Vielleicht kennst du die tödliche Blutkrankheit, in der die weißen Blutkörper die roten auffressen. Und so wird gestorben. Da hilft das, was der Kranke isst, gar nichts. Solange du unter dem Hören des Wortes mit Kritik sitzt, geht ein ähnlicher Prozess in deiner Seele vor. Wie viel du auch hörst, es hilft dir gar nichts. Bitte Gott um die Erlösung von deiner tödlichen Krankheit der Seele!
20. Februar
Und etliches fiel auf felsigen Grunde, es wuchs schnell auf denn es hatte keine tiefe Erde. Und als die Sonne aufging, wurde es versengt, und weil es keine Wurzeln hatte, verdorrte es.
Markus 4,5-6
Hier erfahren wir von Zuhörern, die das Wort nützen, ohne dass es für sie zur Erlösung wird. Sie werden vom Wort leicht berührt. Es sind oft sehr sensible und empfindliche Naturen. Sie werden schnell vom Wort oder vom Gesang, den sie hören, am meisten jedoch von Erzählungen, ergriffen. Und es dauert nicht lange, bis