Antarktis - die verbotene Wahrheit. Michael E. Salla
sowie seine SS-Schergen von der Kontrolle dieser Operationen auszuschließen.
Als sich das Blatt im Zweiten Weltkrieg wendete, verzweifelte Hitler und verlangte, dass die »Wunderwaffen«, die in der Antarktis entwickelt worden waren, zu Kriegszwecken genutzt werden. Nach Corey Goode lehnten die deutschen Geheimgesellschaften dies ab:
»Ich denke, es waren bereits einige Technologien erworben und in ihr geheimes Weltraumprogramm im Exil, das sie gerade entwickelten, integriert. Aber sie betrieben sie, wenn es darauf ankam, für ihre eigenen Zwecke; sie kümmerten sich nicht darum, ob Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewinnt, weder um das Vaterland noch darum, diese Technologie einzusetzen, um die Vereinigten Staaten und die übrigen Feinde, mit denen sie Krieg führten, zu besiegen.«43
Als Hitler durch seine SS-Untergebenen erfuhr, dass die Antarktis-Operationen auf abtrünnige Wege führten und ihm keine fortschrittlichen Waffensysteme für Kriegszwecke liefern würden, wurde er fuchsteufelswild. Im Februar 1944 enthob er Canaris seines Amtes und der deutsche Militärgeheimdienst, einfach Abwehr genannt, wurde kurz darauf in Himmlers SS überführt.
Gleichwohl war die Thule-Gesellschaft dabei erfolgreich, die Antarktis zu einer machtvollen, befestigten Basis außerhalb Hitlers Kontrolle umzurüsten, da ihre fähigen Macher sicherstellten, dass er ihre Pläne, dort Antigravitationsraumschiffe, die für interplanetarische und interstellare Einsätze geeignet sind, herzustellen, nicht durchkreuzen würde. Der erste Bevollmächtigte Hitlers bis 1941 war der Stellvertreter des Führers Rudolf Hess. Hess’ Karriere kam, wie oben dargestellt, zu einem Ende, als er versuchte, durch Geheimverhandlungen mit der britischen Aristokratie den Krieg zu beenden, dabei aber festgenommen wurde, als die Churchill-Fraktion von seiner Friedensmission erfuhr.44
Hitlers zweiter Assistent war Hess’ Ersatzmann Martin Bormann, der sämtliche Funktionen des Stellvertreters des Führers übernahm, wodurch er in die Rolle eines Leiters des neugeschaffenen Amtes der Parteikanzlei versetzt wurde. Bormann arbeitete auch eng mit der Thule-Gesellschaft und deutschen Industriellen zusammen, die sehr gut begriffen, dass Hitlers Extremismus Deutschland in den militärischen und finanziellen Ruin führte. Bormann war der zentrale NS-Vertreter, der den deutschen Industriellen bei einem gründlich ausgearbeiteten »Plan zur Kapitalflucht« assistierte, um sicherzustellen, dass aus der Asche des Zweiten Weltkriegs ein Viertes Reich auferstünde.
Finanzielle Grundlagen für ein Viertes Reich und der Ausbau der Antarktis
Nach anfänglichem militärischem Erfolg mussten die Nazis zunehmend große Rückschläge im Krieg gegen die Sowjetunion hinnehmen. Die Niederlage in Stalingrad im Februar 1943, bei der die gesamte 6. Armee vernichtet wurde, zeigte, dass sich das Blatt entscheidend gewendet hatte und die Sowjetunion dabei war, im Krieg die Oberhand zu gewinnen. Deutsche Industrielle erkannten das Menetekel und trafen Vorbereitungen für die Verlagerung großer finanzieller Ressourcen an sichere Orte in verschiedenen neutralen Ländern, in Südamerika und der Antarktis.
Curt Riess, während des Zweiten Weltkriegs ein äußerst bekannter Nachrichtenkorrespondent, beschreibt das erste von Industriellen abgehaltene Treffen, bei dem es darum ging, sich auf die wahrscheinliche Niederlage vorzubereiten:
»Im Mai 1943, in der Folge der Niederlage von Stalingrad, trafen sich, wie Riess berichtete, deutsche Industrielle in der Villa Hügel, dem Anwesen der Krupps, und besprachen die Lage ihrer Nation. Ihre Entscheidung lautete, die deutsche Wirtschaft vom NS-Regime unabhängig zu machen, schrieb Riess und fügte hinzu: ›Alle bei dem Treffen diskutierten künftigen Änderungen konzentrierten sich auf die Idee, die deutsche Industrie so weit wie möglich vom Nationalsozialismus als solchem abzukoppeln. Krupp [von Bohlen und Halbach] und [der Direktor der I.G. Farben Georg von] Schnitzler erklärten, es würde ihre Arbeit nach dem Krieg sehr erleichtern, wenn die Welt sicher wäre, dass die deutsche Industrie nicht den Nazis gehört hätte und von diesen geleitet worden wäre. Er sagte, dass Göring ebenso wie viele andere einflussreiche Männer in der Partei dies genauso sehen und jeder Abmachung zustimmen würden, die das Ansehen der Partei nicht beschädige.«45
Admiral Canaris unterstützte die besorgten Industriellen, mit der Hilfe Bormanns, bei ihren Kapitalflucht-Plänen. Canaris war ein erfahrener Mann, wenn es um die Bewegung großer Mengen Kapitals um die Welt ging, und Bormann lernte schnell, was zu tun war.
Nachdem die alliierten Mächte am 6. Juni 1944 erfolgreich in der Normandie gelandet waren und den seit langem erwarteten Brückenkopf für die Westfront errichtet hatten, verzweifelten Bormann und führende Industrielle fast an ihrer Aufgabe, Kapital und Ressourcen schnell genug aus Deutschland hinaus an neutrale internationale Orte und in die Antarktis zu schaffen. Am 10. August 1944 berief Bormann ein geheimes Treffen führender deutscher Industrieller ein und beauftragte schließlich seinen Gesandten, den SS-Obergruppenführer Dr. Scheid, ihnen auszurichten, dass der Krieg verloren sei.
Eine Akte des amerikanischen Militärgeheimdienstes, genannt »Red House Report«, enthält wichtige Details über die deutschen Firmen, die mit Bormann bei dem Kapitalflucht-Plan der Nazis zusammenarbeiteten. Dieses Dokument, datiert auf den 7. November 1944, beschreibt, wie deutsche Industrielle aufgefordert wurden, alle verfügbaren Vermögenswerte mit Hilfe Hunderter von Briefkastenfirmen, die eingerichtet wurden, um den starken Abfluss von NS-Kapital und industriellen Ressourcen zu tarnen, in neutrale Länder zu überführen.46
Abb. 20: »Red House Report«
Die Quelle geheimer Befehle, die die Flucht von NS-Kapital billigte, war, laut Paul Manning, dem Autor des Buches Martin Bormann: Nazi in Exile (»Martin Bormann: Nazi im Exil«, nicht auf Deutsch erschienen), letztlich Bormann, dessen Einfluss in der NSDAP in dem Maße anwuchs, in dem Hitler angesichts der drohenden militärischen Niederlage verzweifelte.47 Diese Tatsache wird auch durch die Einbeziehung der SS in Gestalt von Scheid deutlich, die zeigt, dass auch Himmler wusste, dass Bormann die Zügel der Herrschaft in der Hand hielt, um eine solche Initiative zu starten, und dass die SS Bormann dabei unterstützen würde.
Bormann äußerte sich in seinen Anweisungen völlig unzweideutig darüber, wie Finanzgüter aus Deutschland fortgeschafft werden müssen, und sein Plan wurde von Scheid weitergegeben:
»Von jetzt an muss die deutsche Industrie begreifen, dass der Krieg nicht gewonnen werden kann und dass sie Schritte zu unternehmen hat, um für eine wirtschaftliche Kampagne nach dem Krieg gerüstet zu sein. Jeder Industrielle soll Verträge und Bündnisse mit ausländischen Firmen schließen, aber dies muss individuell geschehen und ohne irgendeinen Verdacht zu erregen. Darüber hinaus müssen die Grundlagen für ein finanzielles Niveau geschaffen werden, auf dem nach dem Krieg beträchtliche Summen von anderen Ländern geliehen werden können.«48
Das größere Ziel von Bormanns Plan lag darin, durch verdeckte ökonomische Mittel die Entstehung eines neuen Deutschen Reiches, eines Vierten Reiches, wie es ebenfalls in dem Bericht beschrieben wird, zu ermöglichen und sicherzustellen:
»Es wurde festgestellt, dass die Nazi-Partei die Industriellen darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass der Krieg praktisch verloren ist, aber so lange fortgesetzt wird, bis eine Garantie der Einheit Deutschlands erlangt werden kann. Die deutschen Industriellen müssen, wie gesagt wurde, durch ihre Exporte Deutschlands Stärke fördern. Weiterhin müssen sie sich darauf vorbereiten, die Nazi-Partei zu finanzieren, die gezwungen sein wird, in Gebirgsverteidigungsstellen in den Untergrund zu gehen. Von nun an würde die Regierung den Industriellen große Summen zuteilen, damit jeder einen sicheren Grundstock für die Nachkriegszeit im Ausland anlegen kann. Bestehende finanzielle Reserven in anderen Ländern müssen der Partei zur Verfügung gestellt werden, damit nach der Niederlage ein starkes Deutsches Reich geschaffen werden kann.«49
Bormann bereitete die Gründung von sage und schreibe 750 Tarnfirmen für den Fluchtplan von NS-Kapital mit dem Namen Operation Adler vor. Sowohl Fritz Thyssen als auch der I.G. Farben-Konzern