Warum ich das Lachen und Singen verlernte (Autobiografie). Beate Sander

Warum ich das Lachen und Singen verlernte (Autobiografie) - Beate Sander


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       An welchen Vorbildern und Werten kann ich mich orientieren?

       Die oft gestellte Frage nach den drei Wünschen

       Wie würden meine Eltern und mein Mann wohl reagieren, könnten sie diese Biografie lesen?

      Beate Sander

      Warum ich das Singen und Lachen verlernte

      Biografischer Roman – breit gespannt über eine

      Brücke von 75 Jahren

      Beate Sander

      Warum ich das Singen und Lachen verlernte

      Biografischer Roman – breit gespannt über eine Brücke von 75 Jahren

      AtheneMedia

      Manchmal gibt es Begegnungen, die man nicht vergisst. Ich hatte solch eine Begegnung mit Beate Sander.

      Gerade war unsere Aktion „Handelsblatt-Leser stellen sich vor“ gestartet. Da meldete sich Beate Sander voller Elan beim Chefredakteur des Handelsblattes, Gabor Steingart. Sie wollte als eine der engagiertesten Leserinnen in den Handelsblatt-Club aufgenommen werden. „Interview, Fotoshooting und ab ins Blatt mit ihr“ lautete sein Kommentar.

      So rief ich bei Beate Sander an. Ich erwartete eine junge Frau, klang doch die E-Mail so nach Wissensdurst und Tatendrang. Doch dann erklärte mir Beate Sander, dass sie – die 1937 in Rostock Geborene – gerade über ihre Biografie nachdenkt und ihr neuestes Börsenbuch „Der Ball muss ins Tor – was Fußball, Börse und Aktien vereint und spannend macht“ jetzt in Druck geht.

      Wir telefonierten fortan häufiger. Beate Sander erzählte aus ihrem Leben und davon, wie sie das Singen und Lachen verlernte. Und ich hörte gespannt zu. Hatte ich doch kurz vor der Niederkunft mit meiner zweiten Tochter die Bücher von Sabine Bode „Kriegskinder – die vergessene Generation“ sowie „Kriegsenkel – die Erben der vergessenen Generation“ gelesen und war ganz angefüllt vom Schicksal meiner Eltern und von dem der Autorin Beate Sander.

      1 Die Schwierigkeit, sich als Großeltern mit kleinen Kindern zu beschäftigen. Ihnen klang offenbar noch in den Ohren, dass kleine Kinder ja von all dem Krieg nichts mitbekommen hätten: „Ihr ward doch damals noch viel zu klein!“ mussten sie sich oft anhören.

      2 Dass man nur mit ordentlicher Rendite, finanzieller Sicherheit und gestreutem Risiko richtig wirtschaften könne. Hatte diese Generation doch erlebt, wie durch eine einzige Bombe ein geliebtes Heim oder eine ganze Existenz zerstört werden kann.

      3 Dass nur der etwas zählt, der arbeitet. Auch hier hatten die Kinder in der Nachkriegszeit erlebt, dass niemand etwas geschenkt bekommt ohne Leistung oder Gegenleistung, einfach, nur weil er da ist.

      Wie sehr der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg einen Lebensweg prägen können, zeigt das Buch von Beate Sander, steht sie doch für ihre Generation und gleichzeitig als stetige Kämpferin gegen die Verhältnisse. Beate Sander gehört zu den wenigen Menschen, die offen darüber schreiben. Uns Kriegsenkeln ist es Ansporn und Warnung zugleich, wenn wir wollen, dass unsere Kinder das Singen und Lachen nicht verlernen – wie die Kriegskinder.

      Essen, im März 2012

      Anja Müller

      Redakteurin Unternehmen und Märkte

      Handelsblatt GmbH – Wirtschafts- und Finanzzeitung

      Die Autorin Beate Sander überblickt als Kriegskind und Zeitzeugin eine Spanne von 75 Jahren: die letzten Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg bis heute. Beate Sander hat die Begabung, dieses Erlebte so spannend und emotional zu Papier zu bringen, dass der Leser diese Biografie in einem Zug vom Anfang bis zum Ende liest.

      Offen und schonungslos beschreibt Beate Sander, wie sie in einem wohlhabenden, großbürgerlichen, aber emotional kalten Elternhaus aufwuchs und wegen ihres „Andersseins“ als Hochbegabte zur Außenseiterin wurde.

      Der zweite Weltkrieg verändert ihr Leben und das ihrer Familie komplett. Jeglicher Wohlstand wird dahingerafft, und die Familie muss nicht nur um das physische, sondern auch um das materielle Überleben kämpfen.

      Durch unermüdliches Lernen und mit Härte gegen sich selbst, schafft es die Autorin trotz fehlender Unterstützung durch das Elternhaus, auch ohne Abitur über Begabtenprüfungen Lehrerin zu werden und sich als renommierte Autorin von Fachbüchern und Lehrmaterial zu etablieren.

      Ihre Ehe ist problematisch. Wieder erlebt sie emotionale Kälte und Werteverleugnung – diesmal durch ihren Ehepartner. Als Ehefrau und Mutter muss die Autorin die schwierige Dreifachbelastung von Beruf, Familie und Autorendasein allein meistern. Da verbietet sich der angebotene Höhenflug in der Karriere.

      Fehler, die ihre Mutter bei ihrer Erziehung machte und unter denen sie als Kind so sehr litt, versucht sie bewusst, bei ihren beiden Kindern und ihren Schülern zu vermeiden.

      In sozialpädagogische Lehr- und in Schulbücher für Wirtschaft und Recht fließt ihr Wissen ein, wie man Kinder und Jugendliche begeistert und für neue Dinge interessiert. Aus Pflichtgefühl unterstützt sie jahrzehntelang tatkräftig ihre Mutter, mag sie von ihr auch schlecht behandelt und nie akzeptiert worden sein.

      Kaum zu glauben ist, dass Beate Sander im Laufe ihres Lebens auch sportlich so aktiv war, dass sie in den von ihr betriebenen Sportarten Hockey und danach Tischtennis auf Länderebene viele Turniererfolge erzielte und später im Tennis den großen Kreativpreis gewann.

      Beate Sander kann sich zeitlebens immer wieder für neue Dinge begeistern und gibt diese Leidenschaft an ihre zahlreichen Schüler jeden Alters in Form von Unterricht, Lehrmaterialien und Büchern weiter. Ihr ganz großes Steckenpferd ist die Börsenberichterstattung mit der persönlichen Aktienanlage als Basis für finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit.

      Auch schwere gesundheitliche Rückschläge halten Beate Sander nicht von der Erfüllung ihrer anspruchsvollen Ziele ab. Im Gegenteil: Neue Herausforderungen sind für sie die Motivation, nicht aufzugeben und über sich hinauszuwachsen.

      München, im März 2012

      Dr. Barbara Kollenda

      Vorstand SALUTARIS Capital Management AG

      Warum dieser biografische Roman? Kurzvorstellung im Zeitraffer

      Jetzt bin ich im 75. Lebensjahr. Und es wird Zeit. Es ist schon reichlich spät, um als eine der letzten Zeitzeugen zu berichten und zu erzählen. Worüber? Es geht um die letzten Kriegsjahre, die Kapitulation der Nazis, den Einfall der Russen. Da kommen große Gefühle auf: Liebe und Hass, Bewunderung und Verachtung, Freude und Kummer. Ich erlebe, als ob es gestern wäre, noch einmal den Bombeneinschlag in unser Haus nach einem Feindfliegerabschuss. Ich sehe die vielen fliehenden Menschen mit ihren Leiterwagen, erlebe unsere eigene Evakuierung, wobei ich im Erzgebirge lande: allein, verlassen, ohne Liebe und Ansprache. Nach Rückkehr in meine Geburtsstadt Rostock stehle ich wie ein Rabe bei den Russen Briketts, damit im bitterkalten Winter 1945/46 meine Familie überlebt statt zu erfrieren wie viele Kranke und auf sich alleingestellte alte Menschen.

      Ich erinnere mich in Rückblenden an meine Kindheit in der Kriegszeit und nach dem verlorenen Weltkrieg mit bedingungsloser Kapitulation an die schwierigen Lebensbedingungen in der damaligen DDR. Tagsüber und in Träumen kehren meine Gedanken zurück in


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