Ein Jahr auf dem Court. Christian Albrecht Barschel

Ein Jahr auf dem Court - Christian Albrecht Barschel


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ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen atemberaubenden Ballwechseln, vielen Wendungen und ganz vielen Emotionen.

      Djokovic rang Nadal in fünf erbarmungslosen Sätzen mit 6:7, 6:4, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5 nieder. Es ist bis heute das längste Grand-Slam-Finale der Tennisgeschichte. Bei der Siegerehrung konnten die beiden kaum stehen. Es mussten Stühle gereicht werden, auf denen beide erschöpft zusammensackten.

      „Rafa, wir haben heute Geschichte geschrieben. Leider konnte es heute nur einen Sieger geben“, sagte Djokovic.

       30. Januar 2016

      Angelique Kerber gewinnt ersten Grand-Slam-Titel

      Viel fehlte nicht und Angelique Kerber wäre bei den Australian Open 2016 in der ersten Runde ausgeschieden. Die Deutsche hatte gegen die Japanerin Misaki Doi Matchball gegen sich und kam letztendlich doch noch weiter. Knapp zwei Wochen später durfte Kerber über den ganz großen Coup jubeln: den ersten Grand-Slam-Titel, und das mit einem Finalsieg gegen die aktuelle Nummer eins der Welt.

      Kerber besiegte Serena Williams in einem hochklassigen Finale mit 6:4, 3:6, 6:4. „Mein Traum ist wahr geworden an diesem Abend. Dafür habe ich hart gearbeitet. Das waren die besten zwei Wochen meines Lebens“, freute sich die Deutsche. Weitere große Titel in Kerbers Karriere sollten folgen.

       31. Januar 2016

      Angelique Kerber löst Wette ein und springt in den Yarra River

      Wettschulden sind Ehrenschulden, hieß es für Angelique Kerber. Einen Tag nach ihrem Titelgewinn bei den Australian Open, ihrem ersten Grand-Slam-Titel, löste die Deutsche ihr Versprechen ein und sprang in den Yarra River in Melbourne.

      „Es war kalt, aber das hat sich gelohnt. Das war es wert“, sagte Kerber nach dem Sprung in den Fluss. Die Deutsche hatte ihrem Trainer Torben Beltz zuvor versprochen, im Falle des Turniersieges bei den Australian Open im Yarra River zu baden.

      Nach ihrem überraschenden Titelgewinn hatte Kerber „eigentlich gar nicht geschlafen”, wollte die verlorene Wette aber unbedingt einlösen. „Ich kann es immer noch nicht glauben. Jetzt bin ich in der Historie drin”, sagte die Deutsche nach ihrem überraschenden Titelcoup in Melbourne.

      Die Idee mit dem Sprung in den Yarra River war nicht neu. Jim Courier sprang nach seinen Australian-Open-Triumphen 1992 und 1993 ebenfalls in den damals völlig verdreckten Fluss.

       Februar: Debüts und Premieren

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       1. Februar 2009

      Rafael Nadal besiegt Roger Federer und gewinnt erstmals die Australian Open

      Dieses Finalduell hatte sich angekündigt. Roger Federer und Rafael Nadal trafen im Endspiel der Australian Open aufeinander – zum insgesamt siebten Mal in einem Grand-Slam-Finale. Bei einem Finalerfolg hätte Federer seinen 14. Grand-Slam-Titel errungen und mit Pete Sampras gleichgezogen. Nadal strebte seinen ersten Erfolg bei den Australian Open an.

      Wie so oft in ihren Partien boten Nadal und Federer über weite Strecken Traumtennis. Federer machte einen Punkt mehr als Nadal, doch das nützte ihm in der Endabrechnung nichts. Nach 4:22 Stunden hieß der Sieger Nadal nach einem 7:5, 3:6, 7:6 (7:3), 3:6, 6:2. Der Spanier hatte zwei Tage zuvor im Halbfinale bereits 5:14 Stunden auf dem Platz gestanden.

      Bei der Siegerehrung kämpfte Federer mit den Tränen. Nadal nahm den Schweizer in den Arm und tröstete ihn. „Oh, mein Gott, das bringt mich um. Rafa, du hast unglaublich gespielt. Du hast den Sieg verdient“, sagte der emotionale Federer. „Roger, tut mir leid für heute. Ich weiß ganz genau, wie du dich jetzt fühlst. Denk daran, dass du ein großer Champion bist, einer der Besten in der Geschichte. Du wirst die 14 Grand-Slam-Titel von Sampras verbessern“, erklärte Nadal. Der Spanier sollte damit recht behalten.

       2. Februar 2004

      Roger Federer wird erstmals Nummer eins der Welt

      Dieser Moment hatte sich lange Zeit vorher schon abgezeichnet. Nach dem Finaleinzug bei den Australian Open 2004 war klar, dass Roger Federer erstmals den Tennisthron besteigen würde. Der Schweizer löste einen Tag nach seinem ersten Titelgewinn in Melbourne Andy Roddick als Weltranglistenersten ab.

      „Es ist mir sehr wichtig, meine Spitzenposition möglichst lange zu verteidigen. Dass ich jetzt noch mehr der Mann bin, den jeder schlagen will, ist klar. Als Nummer eins kann ich nicht weiter nach oben kommen, also muss ich mich fortan über Bestätigungen und Turniersiege freuen“, kommentierte Federer.

      Gesagt, getan. Der Schweizer blieb 237 Wochen in Folge lang an der Spitze der Weltrangliste – einsamer Rekord bei den Herren. Federer war für insgesamt 310 Wochen die Nummer eins der Welt.

       3. Februar 1990

      Michael Stich gibt Debüt im Davis Cup

      Michael Stich kam in der Erstrundenpartie im Davis Cup gegen die Niederlande erstmals zum Einsatz für das deutsche Team. Nachdem Carl-Uwe Steeb und Eric Jelen am Eröffnungstag die beiden Einzel für Deutschland gewinnen konnten, trat Stich im Doppel an der Seite von Jelen an. Die beiden siegten gegen Tom Nijssen und Michiel Schapers mit 6:4, 6:2, 5:7, 6:4 und brachten das deutsche Davis-Cup-Team uneinholbar mit 3:0 in Führung.

      „Mir wackelten noch etwas die Beine vom Abspielen der Nationalhymne“, gab Stich nach dem Doppelsieg zu. Stich spielte insgesamt 17 Davis-Cup-Partien für Deutschland. Seine Gesamtbilanz: 35:11 – 21:9 im Einzel und 14:2 im Doppel. Stich führte das deutsche Davis-Cup-Team 1993 zum dritten und bislang letzten Titel.

       4. Februar 2001

      Roger Federer gewinnt in Mailand ersten ATP-Titel

      Dieser Titelgewinn war überfällig. Roger Federer holte sich beim Hallenturnier in Mailand im Alter von 19 Jahren und sechs Monaten endlich seinen ersten ATP-Titel. Der Schweizer besiegte im Finale den Franzosen Julien Boutter mit 6:4, 6:7 (7:9), 6:4.

      „Was für eine Erleichterung. Als Kind träumt man ständig davon, seinen ersten Titel zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich, meinen ersten Titel hier in Mailand gewonnen zu haben“, sagte Federer.

      Für Federers Vater Robert endete der erste Titeltag seines Sohnes mit einer Schrecksekunde. So heißt es in der Biografie über Federer vom Schweizer Journalisten René Stauffer. „In seiner Aufregung hat er seine Autoschlüssel im abgeschlossenen Wagen gelassen und musste das Fenster einschlagen, um sie herauszuholen.“

       5. Februar 1985

      Ivan Lendl und Larry Stefanki beenden Match ohne Schiedsrichter

      Äußerst kurios ging die Erstrundenpartie zwischen Ivan Lendl und Larry Stefanki beim ATP-Turnier in Delray Beach zu Ende, und zwar ohne Schiedsrichter. Lendl dominierte das Match nach Belieben und führte mit 6:2, 4:0, als Stefanki einen Punktabzug vom italienischen Stuhlschiedsrichter Luigi Brambilla wegen Spielverzögerung verpasst bekam.

      Der US-Amerikaner hatte dem Schiedsrichter zuvor eine Frage gestellt und wartete auf eine Antwort. Während Brambilla den Oberschiedsrichter kommen ließ, spielten Lendl und Stefanki munter weiter. „Nachdem wir sechs Punkte gespielt hatten, sagte Brambilla: ‚Lass uns weitermachen.‘ Wir sagten, dass wir von Einstand weiterspielen“, erzählte Stefanki.

      Als Lendl das Spiel zum 5:0 machte, verließ Brambilla aus Protest den Platz und das Stadion. Lendl und Stefanki brachten die Partie ohne Schieds- und Linienrichter


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