Sklavin in der Dunkelheit. Bernadette de Miguel
doch - sollte ich dieses Vorhaben, mich als Putzmädchen vorzustellen wirklich umsetzen?
Leise Zweifel an meinem Vorhaben stiegen in mir auf. Was würde sein, wenn ich als Mann erkannt werden würde ? Abends überlegte ich hin und her....
Es war Samstag früh - ich war zeitig aufgestanden. Es lag eine Menge Arbeit vor mir. Nachdem ich geduscht hatte, rasierte ich mich noch einmal gründlichst an Armen, Beinen und natürlich im Gesicht und schließlich begann ich mich zu schminken.
Nach gut anderthalb Stunden konnte ich mein Werk im Spiegel betrachten - eine Frau mit schulterlangen, leicht gelockten Haaren und einem dezenten Make up. Ich hatte mir lieber eine etwas unauffälligere Kleidung ausgewählt - eine weiße Bluse mit langem Arm und einen schwarzen knielangen Rock sowie weiße Pumps mit niedrigen Absätzen. Ich steckte mir noch drei Ringe an die Finger und war eigentlich mit mir zufrieden. Allerdings mußte ich jetzt noch zum Auto - jetzt, an einem Samstag um kurz vor neun würden sicherlich einige Leute unterwegs sein. Und ich konnte es nicht riskieren, daß meine Nachbarn mich als Frau erkennen würden. Also setzte ich mir noch eine Sonnenbrille auf und streifte mir einen Blazer über.
Kapitel III
Zum Glück ging bis zum Auto alles gut - aus meinen bisherigen Ausflügen hatte ich gelernt, nicht hektisch zu reagieren, wenn ich jemanden begegnete und so fiel ich auch nicht auf, als mir kurz vor dem Auto auf dem Parkplatz ein Mann mit seinem Hund entgegenkam und mich ansah.
Ich mußte gute 50 km fahren - sicherlich etwas weit für einen stundenweisen Aushilfsjob.
Aber ich wollte es einfach wissen, wie ich ankam - als Frau.
Die Adresse, die mir genannt wurde, war relativ leicht zu finden - auf der Straße stadtauswärts führte ein Weg links ab und nach gut 100 Metern traf ich auf ein normales Einfamilienhaus. Eigentlich eine recht idyllische Gegend, dachte ich mir. Noch ehe ich mich richtig besinnen konnte, sah ich auch schon eine Frau in der Tür stehen.
Na gut, mein Mädchen, jetzt bewerbe Dich mal.... In meinem Kopf tauchte noch einmal der
Gedanke an die Irrwitzigkeit meines Vorhabens auf, aber ich mußte nun da durch.
Im Wohnzimmer saßen wir uns direkt gegenüber - es war ein Ehepaar im mittleren Alter, sie schienen gut situiert und hatten, wie ich aus der Einrichtung zu entnehmen schien, auch einen guten Geschmack.
Bei einer Tasse Kaffee und Gebäckstückchen erklärten sie mir, was auf mich zukommen würde: Es würden im Haus die üblichen Arbeiten sein. Sie würden mich an zwei bis drei Tagen für einige Stunden, je nach Bedarf benötigen.
Und wenn es Ihnen recht ist, könnten Sie heute gleich beginnen. Wir haben heute abend eine Gartenparty und wenn Sie so nett wären, könnten Sie mir bei den Vorbereitungen helfen.
Mich muß der Teufel geritten haben, als ich zusagte. So stand ich schon nach wenigen Minuten mit Gummihandschuhen, einer Haushaltschürze und einem Eimer Wasser im Garten und schrubbte die Gartenmöbel ab, anschließend spülte ich in der Küche Gläser und Geschirr und schaffte diese in den Garten und nach zweieinhalb Stunden war soweit alles fertig.
Ich müßte dann aber langsam los.... Ich wollte auf jeden Fall und aus verständlichen Gründen
vermeiden, daß ich auch zur Party bleiben sollte.
Ja, verstehen wir schon. Aber für ein Gläschen Sekt haben Sie doch noch Zeit ? Der Mann wartete meine Antwort gar nicht erst ab und schenkte drei Gläser voll und reichte mir eins davon.
Sie werden entschuldigen, wenn ich etwas indiskret bin. Die Frau stand mir gegenüber und blickte mich an.
Ihr Mann wartet wohl schon auf Sie ?
Nein, äh... ich bin alleinstehend.
Wir haben unter Ihrer Adresse, die Sie uns genannt haben, jedoch keinen weiblichen Namen gefunden, weder im Telefonbuch noch an den Namensschildern.
Mir lief es eiskalt über den Rücken, anscheinend hatten die zwei sich gut informiert und waren auch vor meinem Wohnhaus gewesen. Ich war in der Klemme und wollte eben erwidern, daß ich neu zugezogen bin, als die Frau fortfuhr:
Ich glaube eher, daß Sie uns etwas vorspielen möchten und doch eigentlich ein Mann sind. Zugegeben, Sie treten ziemlich echt als Frau auf. Sie blickte mir in die Augen - direkt und unbarmherzig.
Sie müssen doch verstehen, daß wir uns vorher über künftiges Personal einige Informationen einholen. Da dies aber bei Ihnen etwas schwierig war, da Sie anscheinend unbekannt sind, haben wir uns daher erlaubt, Sie heute Nachmittag etwas zu fotografieren. Ich weiß nicht, wie Ihre Nachbarn und Freude auf diese Bilder reagieren werden, wenn sie sehen, wie Sie als Frau bei uns die Gartenmöbel schrubben.
Worauf wollen Sie hinaus ? Mir war klar geworden, daß ich nach allen Regeln der Kunst in die Falle gelaufen bin.
Nun ich denke, Sie haben den Nebenjob bei uns - vielleicht etwas anders, als Sie es sich vorgestellte haben, aber wir werden uns demnächst desöfteren hier sehen und Sie werden schon bald mit großer Freude zu uns kommen.
Ich wollte noch eben einen Versuch starten, um zu erklären, daß es sicherlich eine große Dummheit von mir gewesen sei und ich mich dafür entschuldigen möchte. Aber die zwei sollten doch bitte davon absehen, mich in der Öffentlichkeit zu kompromittieren.
Es liegt ganz bei Ihnen - Sie haben sich selbst die Rolle ausgesucht und sich beworben. Nun haben Sie den Job und wir werden darauf bestehen, daß Sie diesen auch entsprechend ausfüllen - allerdings nach unseren Spielregeln.
So wie ich aus den weiteren Worten entnehmen konnte, machten die beiden keinen Hehl daraus, geeignete Wege zu finden und auch zu nutzen, mich bei einer Absage oder bei Nichterscheinen bloßzustellen und mein weibliches Geheimnis zu veröffentlichen. Dies wurde mir spätestens dann klar, als sie meinten, das es doch sicherlich für manch ein Boulevardblatt von Interesse ist, wenn sich ein Mann als weibliche Haushalthilfe bewirbt und als Frau gekleidet und geschminkt kommt oder es auch ohne Probleme möglich sei, die Fotos mehrfach abzuziehen.und zu verteilen.
Als ich nach diesem Gespräch nach Hause fahren durfte, war mir im Auto ganz übel - hätte
ich doch bloß nicht diese blödsinnige Idee gehabt....
Am Dienstag kam ein Brief - ich öffnete ihn und sah meine Fotos. Es war also kein Bluff gewesen. Mir wurde schlagartig klar, daß ich in ihren Händen war.
Als ich die Bilder wieder in den Umschlag steckte, fiel noch ein kleiner Zettel heraus:
Nächster Termin ist am Samstag, 10.00 Uhr (Du erscheinst als Frau).
Die Woche über wälzte ich immer neue Möglichkeiten, diesem Spiel zu entgehen. Ich erwog sogar, mir eine andere Wohnung zu suchen. Wäre doch die Zeit einfach stehengeblieben - wie hieß der Film gleich: Und wieder grüßt das Murmeltier ?
Es wurde Samstag - wie auch vor einer Woche wiederholte ich die Prozedur das Verwandelns
- nur mit dem Unterschied, daß ich mich heute nicht darauf freuen konnte, mich in eine Frau zu verwandeln. Insgeheim hoffte ich natürlich, daß ich nicht allzu lange unterwegs sein würde und schon bald wieder zu Hause wäre. Warum legten die zwei eigentlich so großen Wert darauf, mich als Frau zu erpressen ?
Pünktlich um 10.00 Uhr stand ich wieder als Isabell gekleidet vor dem Haus und klingelte.
Bis mir geöffnet wurde verging einige Zeit und wollte eben wieder umdrehen.
Komm rein, wir haben Dich schon erwartet.
Als ich im Haus war, wurde ich ziemlich schroff empfangen.
Damit wir uns gleich verstehen - wir haben nicht vor mit Dir über ein was-wäre-wenn zu diskutieren. Ich blickte die beiden etwas erstaunt an