Wie ein Schmetterling im Käfig. Frauke Bielefeldt

Wie ein Schmetterling im Käfig - Frauke Bielefeldt


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eigentlich erst als älterer Mensch kommen darf, wenn das erlaubte Vermögen wächst und die durchzuhaltenden Jahre abnehmen.

      Es ist sicher vernünftig, dass alles versucht wird, um unnötige Kosten im Gesundheitswesen zu vermeiden. Doch wer wirklich schwer krank ist und Unterstützung verdient, hat es nicht leicht: Er muss nicht nur mit seiner Krankheit mit all ihren Auswirkungen im Alltag fertigwerden, sondern oft auch noch um sein finanzielles Überleben kämpfen. Wer meint, dass man bequem auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung leben wolle, macht sich keine Vorstellungen davon, wie viel Nerven und Stehvermögen einem der Weg durch die Instanzen abverlangen kann.

      Ist dieser Schritt erst einmal geschafft, kann man aufatmen. Wer seine finanzielle Grundlage gesichert hat, ist meist ganz anders in der Lage, sich konstruktiv mit seinen verbleibenden Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Wenn der Schmetterling weiß, wo seine Nahrung herkommen wird, kann er sich beruhigter seinem Käfig zuwenden und Wege suchen, das Beste aus diesem Ort zu machen.

       Hier geht es um Ihr Recht!

      imageDer Sozialverband VdK bietet Infos und persönliche Beratung zu allen sozialrechtlichen Fragen: www.vdk.de. Bundesgeschäftsstelle Linienstraße 131, 10115 Berlin; Tel.: 030 9210580-0, Fax: 030 9210580-110. E-Mail: [email protected].

      imageDer Sozialverband Deutschland (SoVD, www.sovd.de) bietet ebenfalls Informationen und Auskünfte zu sozialrechtlichen Fragen. SoVD-Geschäftsstelle, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin, Tel.: 030 726222-0, Fax: 030 726222-311, E-Mail: [email protected].

      imageOft lohnt ein Gang zur nächstgelegenen EUTB-Fachstelle (Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung, www.teilhabeberatung.de), um Infos und Tipps zur Unterstützung zu bekommen.

      imageAuch bei den Verbraucherzentralen lassen sich viele Einkünfte einholen. Je nach Ort sind sie unterschiedlich umfassend aufgestellt und verfügen ggf. über Experten aus dem sozialmedizinischen Bereich (www.verbraucherzentrale.de).

      imageInfos zum aktuellen Stand des Gesundheitswesens gibt es auch direkt beim Bundesgesundheitsministerium (www.bmg.bund.de), Ihrer Krankenkasse oder beim www.dimdi.de (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information).

      imageInfos zu Medikamenten und ihrer Erstattungsfähigkeit: Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA), Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Jägerstr. 49/50, 10117 Berlin, Tel. 030 40004-0, Fax 030 40004-598, E-Mail: [email protected], www.aponet.de.

      imageInfos und Antrag zur Erwerbsminderungsrente: Deutsche Rentenversicherung (ehemals Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, BfA), Servicetelefon: 0800 1000 48070, www.deutsche-rentenversicherung.de.

      imageAlles Wissenswerte zum Rentenverfahren und zum Antrag auf einen Schwerbehinderungsgrad bietet die neue Broschüre Rente und Schwerbehinderung bei ME/CFS, 48 S., Schriftenreihe Informationen, Konzepte und Erfahrungen Nr. 29, Fatigatio 2020. Weitere aktuelle Informationen zu sozialrechtlichen Themen auf www.fatigatio.de.

      imageInformationen zum Schwerbehindertenrecht finden sich auch auf www.anhaltspunkte.de („die Internetseite zum Schwerbehindertenrecht“), mit ständig aktuellen Informationen über das Schwerbehindertenrecht sowie Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherung.

      imageInfos zur Pflegeversicherung: bei allen Sozialämtern oder Ihrer Krankenkasse.

      imageAnwälte, die sich im Sozialrecht auskennen, finden Sie z. B. über den VdK oder den SoVD (s. o.). Dort gibt es kostenlose Rechtsberatung, beim ersten Mal auch für Nichtmitglieder.

      imageSie liegen im Krankenhaus? In vielen Krankenhäusern gibt es die Einrichtung der ehrenamtlichen „Patientenfürsprecher“ (in manchen Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben), die sich als Interessenvertreter der Patienten für deren Belange engagieren sollen und kostenfrei auf Fragen, Missstände etc. ansprechbar sind.

      imageFür Ihre spezielle Situation wichtige Tipps und Adressen bekommen Sie vermutlich am besten bei einem Selbsthilfegruppenverband Ihres Krankheitsbildes.

      imageKontakt z. B. über: Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), Wilmersdorfer Straße 39, 10627 Berlin, Tel. 030 31018960, Fax 030 31018970, [email protected], www.nakos.de.

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      Anstoß für Kranke

      Ich nehme mir Zeit, um mich über meine rechtliche Lage zu informieren und finanzielle Hilfen abzuchecken.

      Wenn ich aktiv für mein Recht kämpfen muss, suche ich mir Hilfe: wohlwollende Ärzte, andere Erkrankte, Selbsthilfegruppenverbände und einen guten Anwalt im Bereich Sozialrecht.

      Ich mache mir bewusst, dass dies Zeit, Kraft und Nerven kosten wird, und plane meinen Alltag entsprechend.

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      Anstoß für Familie und Freunde

      Ich mache mir bewusst, dass chronische Krankheit häufig auch in finanzielle Schwierigkeiten führen kann. Ich überlege, wie ich dem Kranken bei seinen finanziellen und rechtlichen Kämpfen zur Seite stehen könnte – mental und vielleicht, wo nötig und möglich, auch finanziell.

      Kapitel 4

      Mit einem kranken Körper leben

       „Geht es Ihnen damit besser?“

       „Nein, aber es tut gut.“

      Seit Tagen will ich anfangen, dieses Kapitel zu schreiben. Aber wie das so ist: Meinen Muskeln geht es schlecht, mein Kopf ist sehr müde, ich habe Schmerzen im Rücken, die letzte Bronchitis ist noch nicht richtig ausgeheilt, da entzündet sich schon eine neue Stelle im Hals … eben das ganz normale


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