Das kleine 1 x 1 der Oralchirurgie. Группа авторов
rel="nofollow" href="#ulink_440038ae-e49c-5386-bbe3-baeaa0d6fc79">Video 3-1). Dann gelingt das Abschneiden der beiden Fadenenden mit einem Scherenschnitt immer, was Zeit und manchmal auch Nerven spart.
Video 3-1 Überkreuzen der Fadenenden zum einfacheren Abschneiden.
Nahttechniken
Für oralchirurgische Eingriffe wurden insgesamt fast 20 Nahttechniken beschrieben, die alle ihre eigene Indikation haben. Manche, wie die Einzelknopf-Naht, sind bekannt und verbreitet, andere hervorragende Nahttechniken weniger. Einige dieser Nahttechniken sollen nachfolgend etwas detaillierter beschrieben werden.
Einzelknopf-Naht
Die Einzelknopf-Naht (Video 3-2 und 3-3) besteht aus zwei Einstichen durch beide Wundränder hindurch (Abb. 3-3). Je dünner der Gingiva-Biotyp und je weiter im sichtbaren Bereich die Naht ist, umso wichtiger ist es, dass am Ende der Knoten nicht direkt auf dem Schnitt liegt (Abb. 3-4). Die Wunde wird bereits in der Heilungsphase unnötig irritiert und die Narbe wird unnötig breit. Um dies zu verhindern, wird nach dem Abschneiden der Fadenenden eines dieser Enden mit einer Pinzette gefasst und auf diese Weise der Knoten vom Schnitt weggezogen: bei krestal liegenden Schnitten grundsätzlich nach bukkal, damit die Naht für die Zunge nicht unnötig störend ist (Abb. 3-4).
Video 3-2 Einzelknopf-Naht (aus: Rasperini5).
Video 3-3 Einzelknopf-Naht.
Abb. 3-3 Einzelknopf-Naht: 2 Einstiche (aus: Rasperini5).
Abb. 3-4 Der Knoten liegt niemals auf dem Schnitt, sondern wird gegebenenfalls am Ende durch Ziehen an den Fadenenden von ihm weggezogen (aus: Rasperini5).
Horizontale Matratzen-Naht
Im Gegensatz zur Einzelknopf-Naht können Matratzen-Nähte deutlich mehr Kraft aufnehmen und deutlich mehr Kraft halten. Sie sind daher immer dann zu favorisieren, wenn Nähte strategisch wichtig sind und diese in der Heilungsphase nicht aufgehen oder sich nicht lockern dürfen. Dies ist insbesondere bei plastischen Deckungen aller Art der Fall, zum Beispiel nach plastischem Kieferhöhlenverschluss, dem plastischen Decken von Alveolen bei antiresorptiv behandelten Patienten sowie nach plastischer Deckung umfangreicher Augmentationen im Zuge von Implantationen.
Alle Matratzen-Nähte bestehen grundsätzlich aus vier Einstichen und alle Matratzen-Nähte beginnen grundsätzlich bukkal, damit auch hier die Fadenenden die Zunge während der Heilungsphase nicht unnötig stören.
Die horizontale Matratzen-Naht (Video 3-4) heißt deswegen so, weil die vier Einstiche in horizontaler Ebene angeordnet sind (nebeneinander) (Abb. 3-5). Der Abstand zwischen dem zweiten und dritten sowie ersten und vierten Einstich darf nicht zu klein sein, weil sich sonst die Möglichkeiten dieser Naht nicht ausreichend entfalten können.
Video 3-4 Horizontale Matratzen-Naht (aus: Rasperini5).
Abb. 3-5 Horizontale Matratzen-Naht: 4 Einstiche (aus: Rasperini5).
Heute wird zwischen konventioneller und modifizierter horizontaler Matratzen-Naht unterschieden. Die konventionelle horizontale Matratzen-Naht spielt in der modernen Oralchirurgie keine Rolle mehr, weil sie durch ihre Geometrie unnötig breite und bindegewebige Narben hinterlässt. Beim Zuziehen der Naht beim Legen der Knoten werden die Wundränder nicht nur adaptiert, sondern auch etwas aufgeworfen, was zu diesen nicht gewünschten Ergebnissen führt (Abb. 3-6).
Abb. 3-6 Horizontale Matratzen-Naht: häufig unnötig breite Narbe (aus: Rasperini5).
Bei der modernen Modifikation dieser Naht (auch Laurell-Gottlow-Naht genannt) (Video 3-5 und 3-6) wird nach dem vierten Einstich und vor dem ersten Knoten die Nadel durch die Schlaufe zwischen dem zweiten und dritten Einstich hindurchgeführt (Abb. 3-7). Dabei spielt es keine Rolle, von welcher Richtung die Nadel durch die Schlaufe geführt wird. Erst danach werden die Knoten gelegt. Das Ergebnis stimmt dann, wenn die Schlaufe wie die Spitze eines „V“ genau am Knoten zu liegen kommt (Abb. 3-8). Dies erreicht man nur, wenn die Knoten jeweils von bukkal zugezogen werden und nicht von krestal. Das Ganze darf weder wie ein „U“ (die Naht wurde nicht genügend zugezogen) noch wie ein „X“ aussehen (die Knoten wurde nicht von bukkal, sondern von krestal zugezogen). Die beiden Schenkel des „V“ liegen nun über dem Schnitt und drücken die beiden Wundränder nach unten (Abb. 3-8). Dies garantiert eine wirklich schmale und strichförmige Narbe.