Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin

Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin


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Er dachte, er würde am längeren Hebel sitzen. Er irrte sich.

      Ich konnte ihm auch einfach alles erzählen und ihm dann die Drecksarbeit überlassen. Und zwar während ich in aller Ruhe meine Partnerin fickte und eroberte, schließlich war sie für ihn nur ein nebensächliches Bauernopfer.

      “Das habe ich nicht bezweifelt,” antwortete ich. “Aber unter einer Bedingung.”

      “Und die wäre?”

      “Die Styx-Legion wird ebenfalls an der Mission teilnehmen. Es geht um meine Feinde, Mervan. Und sie wollten meine Partnerin töten. Ich will Rache.” Ich schaute ihm in die Augen, von Krieger zu Krieger, damit er das gesamte Ausmaß meines Zornes verstand. Harper gehörte mir; Rogue 5 gehörte mir. Und diese Verräter hätten fast alles zunichtegemacht. Ich würde sie Mervan ausliefern, allerdings tot.

      “Abgemacht. Ich sende die Transportkoordinaten.” Der Bildschirm wurde schwarz und Harper drehte sich zu mir um.

      “Nein,” sagte sie, ihre Stimme klang verängstigt. Ihre Augen verrieten dasselbe. “Du darfst nicht gehen. Lass ihn die Sache erledigen.”

      Cormac antwortete für mich. “Sie haben auch uns verraten, Harper. Ihr Blut gehört uns.”

      Ihr Blick wanderte über die Krieger und verweilte auf Silver, Frau zu Frau blickten sie sich an. Aber meine Partnerin unterschätzte die Blutrünstigkeit und das Ehrgefühl meines Volkes. Silver war eine Frau und auf der Erde wurden Frauen vielleicht als schwach angesehen, auf Rogue 5 aber waren die Frauen noch blutrünstiger als der Rest.

      “Sie werden es bereuen, Harper,” sprach Silver. “Ich werde sie langsam töten. Sie haben meine Familie bedroht. Sie würden uns die Koalition auf den Hals hetzen. Verstehst du das Ausmaß des Schadens, den sie uns zufügen können? Wenn sie nicht erledigt werden—und wir die Gewissheit haben, dass es wirklich so ist—werden wir immer auf der Hut sein müssen. Beunruhigt. Mit diesem Deal wird die Koalition uns als hilfreich ansehen, zuvorkommend sogar.”

      Dieses Wort, zuvorkommend, klang fast schon widerlich. Das entsprach uns nicht.

      “Was die Verräter angeht, so wird es mir eine Freude sein, sie zu töten.” Sie ließ erwartungsvoll ihre Fingerknöchel knirschen.

      Harper ließ die Schultern hängen und ich massierte ihre verspannten Muskeln. “Sie sind gewissenlos, Harper. Sie haben sowohl unsere als auch die Regeln der Koalition gebrochen. Sie müssen erledigt werden.”

      “Na schön.” Sie lehnte mit dem Kopf gegen meine Schulter und seufzte. “Aber ich will keine blutigen Einzelheiten erfahren. Echt nicht.”

      Blade durchquerte den engen Raum und strich sanft über ihre Wange. Er war genauso überzeugt, wie der Rest von uns. “Niemals, Liebes. Wir werden dich in jeder Hinsicht beschützen.”

      Khon blickte von seinem Tablet hoch und verstaute sein Messer. “Mervan hat sich gemeldet. Wir haben die Koordinaten, Styx.”

      Mervan hatte keine Zeit verloren. Er wollte die Sache genauso schnell hinter sich bringen wie wir. Nein, er wollte die Details. Sofort.

      Cormac ließ den Kopf kreisen und seine Nackenwirbel ließen ein lautes Knacksen verlauten. “Lasst uns gehen.”

      Blade beugte sich vor und schenkte Harper einen harten, flüchtigen Kuss. “Wir sehen uns bald, Liebes.”

      Die anderen verneigten sich leicht und folgten ihm aus dem Raum.

      Ich drehte Harper zu mir um und nahm sanft und gemächlich ihren Mund. Ich kostete jede Sekunde aus.

      Ihre Hände klammerten sich an meine Uniform und sie zitterte. “Du musst zurückkommen. Du und Blade, ihr habt es mir versprochen.”

      Ich strich ihr das Haar hinters Ohr. “Und welches Versprechen meinst du, Liebes?”

      “Beiß mich, Styx. Ich will euch beide, für immer.”

      “Wir sind bereits dein.”

      “Für immer, Styx. Ich will es für immer. Ich will den Biss und du wirst ihn mir geben.”

      “Wie vorlaut. Gefällt mir.” Ich grinste—und zeigte ihr meine Fangzähne, die mit ihren Worten sogleich hervorgetreten waren—und küsste sie erneut. Dann brach ich auf.

       Blade

      Harper zurückzulassen war das Schwierigste, was ich je tun musste. Nur kurz ihre Lippen zu streifen reichte mir nicht. Sie sagte, sie war für ihre Eroberung bereit, bereit für unseren Biss und doch mussten wir aufbrechen, um die Verräter aufzuspüren. Vorher hatte es mir nie etwas ausgemacht mich um den Abschaum zu kümmern. Es war unser tägliches Geschäft. Aber jetzt? Jetzt hatte ich mehr. Ich hatte Harper.

      Ich wusste, dass sie in Sicherheit war.

      Der Skribent und Ivar waren während unserer Abwesenheit mit ihrem Schutze beauftragt worden und sie würden für Harper ihr Leben lassen. Weder Styx noch ich konnten diese Konfrontation auslassen. Der Wunsch nach Rache wütete in mir wie ein Fieber. Dieses Pack hatte Harper attackiert und versucht sie zu ermorden. Selbst zum Anlass unserer Verpartnerung hatten sie einen Angriff orchestriert.

      Ihr Tod war besiegelt. Jeder Einzelne von ihnen war ein toter Mann. Bis die Sache erledigt wäre, würde ich kein Auge mehr schließen.

      Ich wollte Blutrache.

      Sie hatten es auf Harper abgesehen. Sie würden sterben.

      Die Koordinaten wurden einprogrammiert und nach wenigen Sekunden auf der Transportplattform waren wir bei Mervan angekommen. Er stand mit Styx am Vorderende des Decks und redete mit unseren Vollstreckern und seinen Koalitionskämpfern. Etwa einhundert eiskalte Killer hörten ihm zu. Es waren keine normalen Koalitionskämpfer, sondern Sonderkräfte vom Geheimdienst. Spione und Killer. Darunter nicht wenige Everianische Kopfgeldjäger und mehr als zwei Dutzend Atlanische Bestien. Die restlichen waren Prillonische Krieger, die in Paaren auf die Jagd gingen.

      Nie hatte ich meine Leute als schwach angesehen.

      Aber in diesem Raum voller Elitekiller konnten wir uns kaum behaupten.

      Ausnahmsweise war es für mich in Ordnung so. Es war okay, dass wir als weniger wehrhaft angesehen wurden. Wenn Mervan so dachte und seine sehr große, sehr qualifizierte Kampftruppe einsetzte, um diese Bastarde auszulöschen, dann war das für mich vollkommen in Ordnung. Alles sollte mir recht sein, um die Koalition von Rogue 5 fernzuhalten und Harper so bald wie möglich wieder in unser Bett zu holen.

      Styx stand neben dem Doktor, er hatte die Arme verschränkt und blickte finster. Er sah genau nach dem aus, was er war—einem brutalen, gnadenlosen Killer. Ein König der Gesetzlosen. Mit anzusehen, wie mehrere Koalitionskämpfer ihm nervöse Blicke zuwarfen, erfüllte mich mit Stolz. Dass diese riesigen Scheißkerle sich Angesichts meines Bosses fast in die Hosen machten, entlockte mir beinahe ein Grinsen. Aber ich erstickte es. Ich erstickte alles, außer meiner tödlichen Wut.

      Zum Teufel mit der Koalition. Zum Teufel mit den Atlanen und den Prillonen und den Everianischen Jägern. Wir waren unseren Volkes wegen hier. Unserer Partnerin wegen. Und Doktor Mervan wollte auf keinen Fall, dass irgendjemand in der Koalition mitbekam, dass er Teil des Schmugglerrings war. Was der Grund war, warum jeder Krieger im Raum in Schwarz und Silber gehüllt war. Die Styxschen Farben.

      Dass Styx so etwas erlaubte, war eine Premiere. Nur die Ehrwürdigsten trugen unsere Farben, aber diesmal, dieses eine Mal würden wir auf Mervan hören und alle Krieger würden wie unsere Legionäre aussehen.

      Styx würde Kronos eine Botschaft senden, die sie so bald nicht mehr vergessen könnten. Alle Legionen würden die Botschaft hören, über die Monster, die kurz davor standen, auf ihren Frachter einzufallen und ihn zu verwüsten. Die Legende um Styx würde weiter wachsen. Niemand würde sich mit uns oder unserer Partnerin anlegen. Weder die Koalition, noch Kronos oder irgendeine andere Legion würde es wagen.

      Mein


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