Die Jungfrauen Sammelband. Grace Goodwin
Ich habe alles mitangehört.”
Er zuckte zusammen und blickte mir in die Augen; sein Blick sprach Bände. “Ich bin fertig, Cassie. Sobald wir nach Everis zurückkehren, werde ich mit meinem Bruder arbeiten, meinen Platz in der Familie einnehmen.” Er beugte sich vor, presste seine Stirn gegen meine. “Die Lust an der Jagd ist mir vergangen.”
Gemeinsam schleiften wir Nerons Leiche in die verlassene Holzhütte und setzten sie in Brand. Ich half ihm seine Sachen aufzusammeln und wir gingen zurück zu seinem Pferd, das, entgegen aller Wahrscheinlichkeit nur wenige Schritte von dort, wo Maddox es stehengelassen hatte, wartete und frische Präriegräser kaute.
13
Cassie
Von all den neuen Weltraum-Sachen, die Maddox mir gezeigt hatte, war ich am meisten für den ReGen-Stab dankbar. Als wir neben seinem zahmen Pferd standen, konnte ich einfach mit dem erstaunlichen Gerät über seinen Körper fahren und in Windeseile jede Prellung und jede wunde Stelle heilen, bis er wieder völlig hergestellt war.
Während ich ihn behandelte, berührte er das merkwürdige Gerät hinter seinem Ohr—das O-C, wie er es nannte—und kontaktierte die anderen Jäger von seinem Schiff.
“Maddox hier. Flynn, du gewinnst die Wette, es sei denn Thorn hat seine Mission erfüllt.”
Ich konnte die anderen Männer nicht hören und ging davon aus, dass ihre Stimmen direkt in Maddox’ Innenohr übertragen wurden. Ich lauschte seiner Seite des Gesprächs, als er den Showdown schilderte und die Frau beschrieb, die wir gerettet hatten.
“Sie ist markiert und sie weiß von unserem Volk. Sie hat Cassie gefragt, ob wir zusammen sind und hat verlangt, dass wir ihr unsere Handflächen zeigen.”
Einer der Männer musste etwas darauf gesagt haben, denn Maddox schmunzelte. “Ja, Neron war nicht ihr Partner, also muss es entweder einer der anderen Sträflinge sein oder einer von euch Bastards hat mit ihr zusammen geträumt.”
Maddox informierte seine Kumpels, dass wir zum Schiff zurückkehren und uns einen Tag ausruhen würden. “Sobald Cassie sich eingelebt hat, werde ich rauskommen und einem von euch mit der Jagd helfen, damit wir von diesem Planeten verschwinden und wieder nach Hause gehen können.”
Die anderen mussten abgewiegelt haben, denn als er das Gespräch beendete, sah er mich nur an und lächelte. “Wir sind allein, Cassie, und sie alle haben meine Hilfe abgelehnt.”
Ich blinzelte, denn sein Lächeln verwirrte mich. “Ich verstehe nicht. Was soll das bedeuten?”
Er stand auf und zog mich in seine Arme. “Das bedeutet, dass ich fertig bin. Wir werden auf dem Schiff bleiben …” er senkte den Kopf, sodass seine Lippen meine streiften und sprach weiter: “… wo ich dich ficken und kosten kann, so oft ich will.”
Mein Puls raste plötzlich und meine Nippel verhärteten sich unter meinem Kleid. “Wie lange wird das sein?”
“Es könnte Wochen dauern.”
Ich lächelte. “Dann lass uns zum Schiff zurückkehren.”
Wir ritten mehrere Stunden lang und ohne Eile auf seinem Wallach. Ich saß auf Maddox’ Schoß und er vergaß öfters die Zügel, weil er mich lange Minuten atemlos küsste oder sein Mund damit beschäftigt war meinen Hals oder meine Brüste zu erkunden.
Als wir das Schiff erreichten, war ich mehr als dankbar für die Badewanne und das warme Wasser, das sie augenblicklich füllte. Wir zogen unsere ramponierten Kleider aus und teilten uns die Wanne, wir nahmen uns viel Zeit, uns gegenseitig zu säubern und Schmutz und Staub abzuwaschen. Ich säuberte meinen Partner ganz besonders sorgfältig, entfernte klebrigen Schweiß und Blutspuren, bis das Wasser schließlich klar blieb.
Wir redeten kaum in dieser Zeit und sprachen stattdessen durch Berührungen, einen Blick, eine sanfte Liebkosung.
Als Maddox mich fertig abgetrocknet und das Tuch zu meinen Füßen hingeworfen hatte, sprach er schließlich: “Komm, Cassie.”
Bereits seit ich meine Handfläche in seine gelegt hatte, war ich scharf auf ihn. Mein Verlangen nach ihm war mit jeder Minute heftiger geworden. Meine Pussy war ganz feucht vor freudiger Erwartung und es gab jetzt nichts mehr, was uns ablenken würde.
“Ja. Gütiger Himmel. Bitte fick mich.”
Ich hielt mich nicht länger zurück. Ich wusste genau, was ich wollte und ich würde darum bitten. Danach fordern, wenn es sein musste.
Maddox lächelte und strich mit den Fingerknöcheln über meine Wangen. “So ungeduldig. Aber das habe ich gar nicht gemeint.”
Ich runzelte die Stirn. “Du willst nicht—”
“Oh, ich will dich,” fuhr er mir dazwischen. “Und ich werde dich nehmen, aber noch nicht jetzt. Zuerst musst du bestraft werden.”
Er nahm meine Hand, führte mich aus dem Badezimmer und durch den Flur entlang zu seinem Schlafzimmer—unserem Schlafzimmer. Ich sträubte mich mit jedem Schritt, aber vielleicht würde er ja unsere Handflächen aufeinanderlegen und es leichter machen, denn solange unsere Markierungen sich berührten, konnte ich ihm nichts verweigern.
“Bestraft?”
Die Tür glitt lautlos hinter mir zu. Die anderen Männer waren zwar noch nicht zurück, aber ich war trotzdem froh, dass die Tür uns Privatsphäre bot.
“Du hast das Schiff verlassen.”
Ich nickte. “Ja. Weil Neron dir eine Falle gestellt hat.”
Maddox legte seine Hand um meinen Nacken. “Das war mir bekannt. Die Karte auf der Kommunikationsanzeige hat das Gebiet eindeutig gezeigt.”
“Du hast nie erwähnt, dass du dir der Gefahr bewusst warst. Nachdem ich mir die Karte angesehen hatte, verstand ich, was Neron vorhatte. Die anderen Männer haben angerufen und Hilfe zugesichert, aber sie waren zu weit weg, um rechtzeitig dort anzukommen. Ich konnte nicht zulassen, dass du getötet wirst.”
Mit seiner freien Hand tippte er mein Kinn nach oben, damit ich ihn anblickte; nicht nur seine nackte Brust. “Von dem Moment an, an dem du vom Schiff getreten bist, hast du dich in Gefahr gebracht. Nicht nur Neron war eine Gefahr für dich, sondern auch die anderen Männer, die mit ihm entkommen sind. Sie sind immer noch auf der Flucht. Deine Markierung wird zwar keine ledigen Männer mehr anlocken, aber wenn sie dich gefunden hätten, dann hätten sie dich als Druckmittel einsetzen können.”
Ich kniff die Augen zusammen. “Also wolltest du Neron allein gegenübertreten, selbst wenn er dich getötet hätte?”
“Wenn es dich beschützt hätte, dann ja!” konterte er. “Ich hätte es nicht ertragen, wenn dir etwas zugestoßen wäre. Mein Leben ist wertlos, Cassie. Du bist das einzige, was zählt.”
Er ließ mich los und marschierte vor dem Bett auf und ab.
“Ich hätte es nicht ausgehalten, wäre dir etwas zugestoßen,” warf ich ein und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann fiel mir auf, dass ich nackt war und ich schnappte mir die Decke vom Bett und wickelte sie mir um. “Ich bin nicht schutzlos rausgegangen. Ich war bewaffnet.”
“Mit einem Erdengewehr gegen eine Ionenwaffe? Du hast Nerons Waffe gesehen. Die Ladung reicht für zwei Erdenjahre.”
“Ja, und jetzt hat diese Elizabeth sie.”
“Das ist nicht mein Problem. Du gehörst mir. Und du hast das Schiff verlassen, obwohl ich dir gesagt habe, dass du hierbleiben sollst.”
“Aber ich habe Neron erschossen. Mit dieser primitiven Waffe. Ich habe dich gerettet!”
“Ja, und wir haben Glück gehabt. Dieses Mal. Und beim nächsten Mal? Wirst du immer ohne nachzudenken einfach losziehen?