Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


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Kopf.

      „Ach, Jake. So einfach ist das alles nicht. Denkst du wirklich, ich würde mich nur für Danny interessieren, weil er gut aussieht und charmant ist? Ja, all das trifft zu, aber er ist noch so viel mehr. Du sagst, du hast keine Chance? Du gibst ihm auch keine. Ich will dir nicht wehtun, das würde ich niemals wollen, und das weißt du genau.“

      Ich sehe ihn unglücklich an. Das Schlimme ist, er hat ja irgendwie recht. Wenn Danny nicht aufgetaucht wäre, vielleicht hätte ich Gefühle für Jake entwickeln können, die vorher nicht da waren. Vielleicht auch nicht, aber im Moment ist es einfach völlig unvorstellbar für mich, in ihm etwas anderes als einen Freund zu sehen. Und das liegt zum großen Teil an dem, was ich für Danny empfinde.

      „Es tut mir leid“, flüstere ich. Jake nickt und zieht mich neben sich aufs Bett. Wir sehen uns an, dann legt er den Arm um mich und ich lehne den Kopf an seine Schulter. Wir schweigen, denn wir wissen beide nicht, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Jake kennt mich genau, er weiß, wie zerbrechlich ich im Grunde bin. Danny weiß es nicht, er ahnt vielleicht etwas, aber er weiß nichts über meine Vergangenheit. Dennoch fühle ich tief in mir, dass er stark genug ist, um mit all meinen Narben und Wunden umgehen zu können. Um mit mir umzugehen. Und ich glaube, Jake fühlt das auch. Das ist es, was ihm solche Angst macht. Wäre Danny wirklich nur ein oberflächlicher Aufreißer, dann würde er gelassen abwarten, bis das Strohfeuer verloschen ist. Aber Danny ist alles andere als das. Und Jake weiß das.

      25

      DANNY

      Ich habe keine Ahnung, wie lange ich schon in mein Buch starre und nichts von dem kapiere, was ich lese. Ich sollte mich auf eine Prüfung vorbereiten, habe aber weder Lust noch Nerven dafür. Seit meinem Wochenende mit Summer dreht sich mir der Kopf. Die Stunden mit ihr waren einmalig schön und ich habe es genossen. Sie mit zu mir nach Hause zu nehmen war noch mal eine ganz andere Nummer. Ich hatte noch nie ein Mädchen über Nacht bei mir daheim. Hatte auch noch nie das Bedürfnis, eine meinem Großvater oder meiner Schwester vorzustellen. Auch das ist dieses Mal anders. Ich wusste, dass Nonno und Sara von Summer begeistert sein würden. Ein Lächeln gleitet über mein Gesicht. Ich sehe Summer vor mir, wie sie mit roten Wangen und blitzenden Augen mit Sara auf dieser bescheuerten Dance Machine herumhopst. Sie hat zum Niederknien süß und heiß ausgesehen. Ehrlich, wenn mein Schwesterherz und Deacon nicht dabei gewesen wären …

      Summers Art, sich zu bewegen, macht mich tierisch an. Sie ist die Anmut in Person und dabei so verflixt sexy. Gott, ich muss aufhören damit, sonst drehe ich noch ganz durch.

      Gefrustet erhebe ich mich und laufe wie ein gereizter Tiger in meiner Bude auf und ab. Wenn ich nur wüsste, was ich tun soll. Kann ich das? Mich voll und ganz auf Summer einlassen? Für sie da sein?

      Ich trete ans Fenster und starre hinaus in die Dämmerung. Studenten laufen auf den Wegen entlang. Die Blätter sind bunt geworden, bald werden sie fallen. Wie viel von dem alten Aufreißer steckt noch in mir? Von dem, der ich jahrelang war oder zumindest zu sein glaubte. Ich habe ein wenig das Gefühl, mich gerade selbst zu verlieren. All dies verunsichert mich, denn ich habe noch nie so empfunden. Und vor allem, ich hätte nie vermutet, so früh jemanden kennenzulernen, der solche Gefühlsstürme in mir auslöst. Irgendwie war mein Plan, in den nächsten Jahren die Ladys weiterhin als lockere Beigabe anzusehen und mein Leben frei und ungebunden zu genießen. Und mich irgendwann, mit Mitte dreißig oder noch später, mal nach einer ernsthafteren Partnerin umzusehen. Ich weiß, das klingt, als sei ich ein schwanzgesteuerter, hirnloser Ochse, aber so war der Gedanke. Und jetzt? Jetzt taucht die kleine Sommerrose auf und zack, alles ist im Arsch. Ich streiche mir genervt mit beiden Händen durch die Haare und starre mein eigenes Spiegelbild an. So hätte es laufen können und vielleicht wäre das nicht das Schlechteste gewesen.

      Mein Handy ertönt und kündigt eine Nachricht an. Ich greife danach und muss trotz meiner Verwirrung lächeln. Summer.

       Hey du Streber. Wie geht’s dir so hinter deinen Büchern? Ich bin heute in der Bibliothek zufällig auf einen interessanten Artikel gestoßen, der genau zu deinem Prüfungsthema passt. Habe ihn dir gemailt, sieh ihn dir mal an.

       Ach ja, du fehlst mir. Bilde dir jetzt aber bloß nichts drauf ein.

      Ich muss grinsen. Sie ist so süß. Ich schreibe ihr eine Antwort und bedanke mich für den Artikel. Dann lasse ich mich auf mein Bett fallen. Ich bin ein Arschloch. Summer denkt, ich hätte die ganze Zeit, seit Sonntag, lernen müssen, dabei stimmt das gar nicht. Den Stoff für die anstehende Prüfung beherrsche ich im Schlaf. Ich bin ihr einfach aus dem Weg gegangen, weil ich völlig durch den Wind bin. Kurz überlege ich, sie anzurufen und ihr zu sagen, was mit mir los ist. Ich könnte auch nach Hause fahren und mit Nonno reden. Wobei ich schon genau weiß, was er mir sagen würde. Er ist eben, was die Liebe anbelangt, hoffnungslos altmodisch und romantisch. Und er hat einen Narren an Summer gefressen. Was würde er mir wohl raten?

      Mein Handy dudelt. Rob ist dran. Er ist mit ein paar Leuten unterwegs und will, dass ich dazukomme. Ich überlege kurz. Warum nicht? Ein bisschen Ablenkung schadet mir sicher nicht.

      Also mache ich mich kurz darauf auf den Weg und treffe meine Clique im Clubhaus. Rob hat wieder die Blonde dabei, deren Namen ich immer vergesse. Neben ihr sitzt Sue, die mir freudig entgegenlächelt. Lexi fehlt, worüber ich nicht traurig bin.

      Ich lasse mich neben Sue auf die Bank fallen und Rob sagt: „Hey, Alter. Was geht? Du machst dich rar in letzter Zeit.“

      „Viel zu tun.“

      Er grinst vielsagend.

      „Ach so. Wie war die Jubiläumsfeier?“

      „Gut.“

      Er mustert mich.

      „Gesprächig bist du auch, doch.“

      Ich verziehe das Gesicht.

      „Was soll ich sagen? Es war okay. Mein Vater hat mich nicht enterbt und meine Mutter hat mich nicht erwürgt. Also war es gut.“

      Er schüttelt schmunzelnd den Kopf. Ich weiß genau, was er wissen will, aber dazu werde ich ihm nichts erzählen. Nicht jetzt und nicht, wenn die anderen dabei sind. Und vor allem nicht, solange ich selbst nicht weiß, was ich sagen soll. Ich nehme einen Schluck von meinem Bier und zünde mir eine Kippe an. Dabei fällt mir auf, dass ich an dem Wochenende mit Summer überhaupt nicht geraucht habe. Summer. Schon wieder.

      Ich wende mich zu Sue. Sie lehnt sich zurück und lächelt mir zu. Sie ist hübsch, da kann man nicht meckern. Ich lasse meinen geübten Blick abschätzend über sie schweifen. Dunkle, glänzende Haare. Braune Augen. Ein hübsches Gesicht. Sie ist ziemlich groß, schlank. Nicht übel. Vielleicht sollte ich allmählich versuchen herauszufinden, wer ich bin. Und was ich will.

      26

      SUMMER

      Ich winke den Mädchen aus meiner Musikgruppe und mache mich auf den Weg zu meinem Wohnheim. Ich bin gleichzeitig erleichtert und geschockt, denn heute hat die Polizei den Vergewaltiger verhaftet. Wir sind alle froh, dass der Albtraum vorbei ist, aber erschrocken, dass der Angreifer sich als ein Mitstudent entpuppt hat. Irgendwie ist die Vorstellung gruselig, dass der Typ hier auf dem College Student war, dass er hier Freunde hatte, Kurse belegte. Gewohnt hat. Ich weiß nicht, ob Jessica die Neuigkeit mitbekommen hat, möchte ihr unbedingt davon erzählen, damit sie Bescheid weiß und sich wieder sicherer fühlen kann. Für uns Mädchen waren die letzten Wochen hier wirklich nicht toll, das Gefühl der unsichtbaren Bedrohung war immer dabei. Ich versuche, meine Freundin auf dem Handy zu erreichen, doch nur die Mailbox springt an. Ob sie schon schläft? So spät ist es doch noch nicht.

      Danny hat offenbar von der Verhaftung gehört, sonst würde er sicher hier auf mich warten. Ich muss lächeln. Es war so süß von ihm, meinen Bodyguard zu spielen.

      Als ich beim Wohnheim ankomme, gehe ich zuerst in mein Zimmer, lege den Rucksack ab und ziehe meine Jacke aus. Dann breite ich meine Unterlagen auf dem Schreibtisch aus. Ich muss noch eine dringende Hausarbeit


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