Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck
Okay, langsam fürchte ich um mein Leben, so wie sie mich ansieht.
„Bist du jetzt völlig irre? Ich bleibe doch nicht über Nacht mit dir in deinem Elternhaus. Am besten noch im Doppelbett, was?“
„So war es geplant“, sage ich ungerührt.
„Danny! Mann, das …“
„Reg dich ab, wir haben vier Gästezimmer. Vier! Du kannst natürlich in einem von denen übernachten. Außer, du kommst freiwillig zu mir.“
Sie spart sich eine Antwort, und als wir gleich darauf in die Auffahrt zu unserer Villa abbiegen, ist sie sowieso erst einmal sprachlos.
„Wow, das ist ja … das ist ja riesig.“
Ich parke den Wagen und öffne die Beifahrertür für Summer. Sie steigt aus und sieht sich mit großen Augen um.
„Ja, nicht schlecht, die Hütte, was?“
„Nicht schlecht? Es ist der Wahnsinn.“
Sie folgt mir über die kiesbestreuten Wege bis zur Haustür. Ich schließe auf und wir betreten die Vorhalle. Summer sieht sich fast ehrfürchtig um. Ich führe sie ins Wohnzimmer und öffne die große Glastür zur Terrasse.
„Schau, der Garten. Im Sommer ist es herrlich hier.“
Mit der Außenbeleuchtung sieht man recht gut und sie lächelt.
„Das ist wunderschön.“
Ich nicke, während ich mein Sakko ausziehe und über die Couch werfe. Wunderschön ist ziemlich treffend, wenn ich mir die kleine Rose so anschaue.
Auch das Wohnzimmer scheint Summer zu gefallen, was mich nicht überrascht. Meine Mutter hat das Haus eingerichtet und sie hat einen exzellenten Geschmack. Alles wirkt elegant und doch gemütlich.
„Willst du was trinken?“
Sie folgt mir in die ganz in Weiß gehaltene geräumige Küche.
„Warum wohnst du auf dem Campus, wenn du hier wohnen könntest?“
Sie ist offenbar hingerissen von dem Haus.
„Warum? Weil ich dort meine Ruhe habe.“
„Ach so. Verstehe.“
Sie klingt etwas verlegen.
„Wohnt dein Großvater auch hier?“
„Ja, aber erst, seitdem meine Großmutter gestorben ist. Er hat im Nebengebäude seine eigenen Räume, ist aber dennoch nicht allein.“
Ich fasse nach ihrer Hand und ziehe sie mit mir.
„So, jetzt zeige ich dir, weswegen wir hier sind. Und dann will ich sehen, ob du dich traust.“
Sie kneift misstrauisch die Augen zusammen, sagt aber nichts, sondern geht ohne Protest mit. Wir durchqueren das Wohnzimmer, die Eingangshalle und betreten den Vorraum zu dem, was ich ihr zeigen möchte.
„Voilà, unser Schwimmbad.“
Ich schiebe sie nach vorne und sie bleibt verdutzt stehen. Ihre Augen weiten sich und sie murmelt: „Aber … oh mein Gott. Das ist ja … das ist einfach der Wahnsinn.“
Und ja, sie hat recht, das ist es. Diese Schwimmlandschaft ist das Prunkstück des Hauses. Ein Pool, eingelassen in helle Fliesen, klares Wasser, dessen Farbe von blauen Scheinwerfern im Beckenrand verstärkt wird. Breite Liegen, gearbeitet aus Wasserhyazinthe, säumen den Beckenrand, ebenso wie breitfächerige Palmen. Das Ganze liegt in einem Gewölbe aus Glas, von wo aus man ebenso in den Garten schauen kann als auch in den offenen Himmel. Ein im Moment ziemlich romantischer Sternenhimmel, nebenbei bemerkt.
Ich trete hinter Summer, lege meine Hände um ihre Taille und ziehe sie leicht an mich.
„Na, Sommerröschen, bist du dabei?“
Ihr zarter Duft steigt mir in die Nase und ich möchte ihr dieses Kleid vom Körper streifen. Möchte sie mit mir in das angenehm temperierte Wasser nehmen, sie halten, küssen, streicheln. Lieben. Sie wendet mir das Gesicht zu. Ihre Augen schimmern im Dämmerlicht. Nur zwei Lampen am Rand des Pools brennen und von oben leuchten die Sterne.
„Ich hab nicht mal einen Badeanzug. Das hast du geplant, oder? Du bist … Gott, du bist manchmal so ein Mistkerl.“
Ihre bebende Stimme verrät mir, dass sie ebenso fasziniert ist wie ich.
„Ich weiß. Sorry.“
Sie weiß, dass es mir kein bisschen leidtut, und ich weiß es auch. Ich senke den Kopf und küsse zart ihren Hals. Sie zittert und drückt sich enger an mich. Wenn ich es darauf anlegen würde, könnte ich es schaffen, sie herumzukriegen. Sie ist weich und anschmiegsam in meinen Armen. Aber etwas sagt mir, dass es zu früh für sie ist. Und verdammt, ich will ein Mal kein Arschloch sein. Nicht bei ihr. Ich atme also tief durch, sage: „Und wegen des Badeanzuges, kein Problem. Ich kann schließlich nicht nur Kleider und Schuhe organisieren.“
Widerstrebend lasse ich sie los und ziehe ein winziges Etwas aus einer Papiertasche neben dem Pool. Ich halte es ihr hin und sie nimmt es in die Hand.
„Ein Bikini? Ziemlich knapp, was?“
Sie ist nicht so cool, wie sie gerne wäre.
„Wenn er dir zu knapp ist, lass ihn einfach weg.“
Sie lacht leise.
„Ja, klar, das würde dir so passen. Wo kann ich mich umziehen?“
Ich deute auf die kleine Kabine aus weißem Holz. Kaum ist Summer verschwunden, überlege ich, mit dem Kopf an das Glas zu schlagen. Was ist mit mir nicht mehr richtig? Seit wann bin ich so verdammt gentlemanlike? Ich kenne meine Wirkung auf Frauen, habe diese Wirkung oft genug gezielt eingesetzt, um eine in mein Bett zu kriegen. Und ehrlich gesagt hatte ich nie ein schlechtes Gewissen deshalb. Es war ja auch nicht so, dass die Mädels nicht auf ihre Kosten gekommen wären, im Gegenteil. Aber bei Summer kann ich das einfach nicht. Dabei wollte ich noch nie ein Mädchen so sehr wie sie.
Die Tür zur Kabine öffnet sich und Summer kommt heraus. Sie sieht unsicher in meine Richtung, während ich sie anstarre und mir im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke wegbleibt. Heilige Scheiße, das hier werde ich definitiv nicht überleben. Sie sieht hinreißend aus, und ich kann nicht aufhören, sie anzustarren wie ein Idiot.
„Ich, wow, ich glaube, ich werde blind“, murmele ich und sie sieht mich verlegen an.
„Soll ich mich wieder anziehen?“
„Nein! Blödsinn, nein. Sorry.“
Sie steht jetzt direkt vor mir und sieht mich von unten mit ihren großen Bambiaugen an.
„Dass ich das noch erleben darf.“
Das Grinsen auf ihrem Gesicht ist leicht fies.
„Was meinst du?“
„Na, dass du so dermaßen sprachlos bist. Dafür lohnt sich dieser knappe Fetzen allemal.“
Süße, kleine Hexe. Na warte.
„Ach, du denkst, ich bin sprachlos? Da täuschst du dich, Sommerröschen, dazu braucht´s etwas mehr.“
Sie grinst verschlagen.
„Ach ja? Bist du sicher? Vielleicht wird ja deine Hose allmählich zu eng?“
Ich knirsche lautlos mit den Zähnen. Da könnte sie recht haben. Zu allem Überfluss dreht sie sich um und streckt mir ihren süßen, kleinen Knackarsch entgegen.
„Na, fällt dir nichts ein?“
Sie kichert und ich schlucke. Doch, mir fällt so einiges ein, aber das will ich nicht hier so mit ihr. Oder doch? Vielleicht will sie es auch? Mann, sie macht mich irre.
„Schluss jetzt, ich glaube, du brauchst eine Abkühlung.“
Ich schnappe sie mir und sie strampelt wild