Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband!. Ilka Hauck

Roses of Love: Band 1 bis 4 der romantischen Young Adult Serie im Sammelband! - Ilka Hauck


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Mutter Sara mit einem echten Arschloch verheiraten wollen würde. Aber ihrer Meinung nach gibt es genug Jungs da draußen, die reich, angesehen und nett sind. Deacon ist nur nett und das passt ihr nicht.“

      Ich kaue unsicher auf meiner Unterlippe herum. Da kann ich mir ja ausmalen, was Mrs. Moreno von einer Verbindung zwischen Danny und mir halten würde. Deacon kommt vermutlich nicht aus einer reichen, aber wenigstens normalen Familie. Aber ich? Danny legt seine Hand auf meine und spielt mit meinen Fingern. Er mustert mich aufmerksam.

      „Hey, Sara und ich, wir lassen uns nicht von unserer Mutter reinreden. Wir wissen schon, wie wir mit ihr umzugehen haben, schließlich kennen wir sie nicht erst seit gestern. Und wir haben Nonno, der immer auf unserer Seite ist.“

      Er lächelt und ich nicke. Es ist müßig, darüber nachzudenken, denn Danny und ich sind kein Paar. Auch wenn er seinem Großvater gegenüber merkwürdige Andeutungen macht.

      „Wie alt ist Sara?“

      „Sechzehn.“

      „Sie ist so hübsch und süß. Du liebst sie sehr, hm?“

      Ich sehe Danny an. Er nickt.

      „Ja, tu ich. Sara und Nonno sind diejenigen, die für mich in erster Linie Familie bedeuten. Und natürlich meine Großmutter, auch wenn sie nicht mehr bei uns ist.“

      Ich betrachte ihn, und ohne nachzudenken, bin ich es dieses Mal, die sich vorbeugt und ihn küsst. Ganz zart berühren meine Lippen seine, und ich spüre, wie er lächelt.

      „Vorsicht, wir werden immer noch beobachtet.“

      „Mir egal“, murmele ich und er lacht leise.

      „Mir auch.“

      Seine Hand, die immer noch auf meiner liegt, drückt meine Finger und ich seufze innerlich.

      „Na komm, lass uns ein wenig herumlaufen. Präsenz zeigen.“

      Er klingt amüsiert und ich nicke.

      Danny zieht mich mit sich hoch und wir durchqueren den Festsaal. Andauernd bleiben wir bei jemandem stehen, mit dem Danny redet, mich vorstellt und ich lächele dazu. Die Musik spielt meistens Oldies, die gut in dieses elegante Ambiente passen.

      Wir bedienen uns an dem wirklich phänomenalen Büfett und es schmeckt göttlich. Zu leicht vorgerückter Stunde betritt Dannys Vater die Bühne und hält eine Rede. Danach übergibt er das Mikrofon an Edoardo, der über den Werdegang der Firma spricht und sich bei allen, die an dem bisherigen Erfolg beteiligt waren, bedankt. Als er seine verstorbene Frau erwähnt, muss ich schlucken. So viel Liebe klingt aus seinen Worten, dass mir bei dem Gedanken, dass er nun ohne sie sein muss, weh ums Herz wird.

      Danny steht hinter mir, seine Hände liegen leicht um meine Taille. Jetzt beugt er sich herunter und sieht mich von der Seite an. Sein Blick ist dieses Mal nicht spöttisch oder amüsiert, sondern ernst und geht mir durch und durch. Ich lehne meine Stirn an seine Wange und er zieht mich näher zu sich. Mein Blick gleitet zu Edoardo. Wie schön muss es sein, solch eine Liebe zu finden und sie ein ganzes Leben lang festzuhalten.

      Der weitere Abend verläuft viel besser, als ich geglaubt hätte. Danny ist aufmerksam, witzig und er bleibt tatsächlich die ganze Zeit an meiner Seite. Zum Glück muss er sich dabei mit niemandem duellieren. Er fordert mich zum Tanzen auf und ich würde am liebsten den ganzen Abend in seinen Armen verbringen. Auch mit seinem Großvater tanze ich und habe das Gefühl, Edoardo mag mich. Es macht mich glücklich, denn auch ich habe den reizenden älteren Herrn ins Herz geschlossen.

      Inzwischen ist es bereits recht spät, und ich merke, wie ich müde werde. Danny und ich stehen oben auf der Balustrade und beobachten das Treiben unter uns. Die Band spielt Sinatras „My Way“, und ich denke, dass dieser Song wirklich gut zu Edoardo passt. Und auch zu Danny, denn ich bin mir sicher, er wird seinen Weg gehen, auch wenn ihm gewisse Dinge vorgegeben sind.

      „Was im- und exportiert ihr eigentlich?“

      Ich lehne mit dem Rücken an der kühlen Wand und betrachte Danny. Ich könnte ihn ständig ansehen. In meinem ganzen Leben habe ich keinen schöneren Menschen gesehen als ihn. Er lächelt und ich weiß, er bemerkt meine Blicke.

      „Ganz verschiedene Dinge. Süßwaren sind ein wichtiger Bestandteil. Amerikaner sind verrückt danach. Belgische Pralinen zum Beispiel.“

      „Hmm, lecker“, murmele ich und sehe ihm in die Augen. Dunkle Schokolade. Verführerisch und süß zugleich. Er hebt die Hand und streicht mir leicht mit dem Daumen über die Wange.

      „Dann Spirituosen, Kosmetik- und Reinigungsartikel, Getränke aller Art. Der Markt wird ständig erweitert.“

      Ich nicke.

      „Das klingt interessant und so, als ob ihr eine ziemlich gute Zukunft vor euch hättet.“

      „Bestimmt.“

      Sein Blick verdunkelt sich kurz, dann jedoch gleitet ein Lächeln über sein Gesicht.

      „Du siehst heute Abend so wunderschön aus, kleine Sommerrose.“

      Seine Samtstimme hüllt mich ein, und ich merke, wie meine Hände zittern.

      „Belgische Pralinen sind also die Spezialität eures Unternehmens? Was ist deine, Danny?“

      Ich hebe den Blick und er sieht mich aufmerksam an.

      „Herzen zu sammeln und sie zu brechen?“, frage ich leise.

      Ich weiß nicht, warum ich das sage. Dieser Abend hat so einen besonderen Zauber. Es ist wunderschön mit ihm. Aber er kommt mir viel zu nahe. Meinem Herzen viel zu nah. Und obwohl ich jede Sekunde liebe, habe ich Angst. Angst vor dem Absturz. Ich bin mir immer noch nicht sicher, was er von mir will. Etwas in mir möchte ihm so gerne vertrauen. Vorhin, als er mit seinem Großvater geredet, mit Sara gescherzt hat, da ist mein Herz fast übergeflossen vor Zuneigung zu ihm. Und ich habe etwas gesehen, was er sonst sehr geschickt verbirgt. Einen jungen Mann voller Familiensinn, Humor und Wärme. Und ich weiß, ich wäre Wachs in den Händen dieses Mannes. Danny. Doch da ist immer noch der andere. Mit der dunklen, unberechenbaren Seite. Der bisher keinem Mädchen treu war. Der nie eine geliebt hat. Moreno. Von dem ich nicht weiß, was meint er mir gegenüber ernst und was nicht? Ich bin selbst so verunsichert, was Gefühle betrifft, dass ich meinem Urteilsvermögen einfach nicht trauen kann. Ich habe nie gelernt, wie es sich anfühlt, einem Menschen bedingungslos zu vertrauen.

      „Summer?“

      Dannys Stimme dringt zu mir durch und ich sehe ihm in die Augen. Er steht dicht vor mir, unsere Körper berühren sich beinahe. Am liebsten möchte ich mich an ihn lehnen und mich von ihm halten lassen. Er zieht mich an wie ein Magnet. Sein Blick hält meinen fest, als er meine Hände umfasst und sie mit seinen Fingern umschließt. Warm. Sicher. Ach Danny, tu das nicht.

      „Wie hast du neulich mal zu mir gesagt? Dinge ändern sich?“, murmelt er. Er senkt den Kopf, sein Aftershave umschmeichelt mich wie eine warme Wolke. Angenehm, kein bisschen aufdringlich.

      „Ich will es nicht abstreiten, ich war ein Arsch. Bin es vermutlich noch und werde es bis zu einem gewissen Grad vielleicht auch immer bleiben. Aber ich arbeite daran. Könnte allerdings ein wenig Unterstützung gut gebrauchen.“

      Ein teuflisch charmantes Grinsen umspielt seinen schönen Mund und ich seufze innerlich. Ich habe keine Ahnung, was er mit mir macht, und irgendwie will ich auch nicht darüber nachdenken. Nicht heute.

      „Und du glaubst, ich könnte dir diese Unterstützung geben?“

      Sein Blick wird ernst.

      „Nur du kannst das.“

      Bevor ich nachfragen kann, sagt er: „Hör mal, Sommerröschen, was meinst du, hättest du nicht Lust, von hier zu verschwinden? Ich glaube, ich habe allmählich genug von dieser trockenen Veranstaltung.“

      Ich sehe ihn unsicher an.

      „Wo willst du hin? Sind deine Eltern dann nicht sauer?“

      Er winkt ab.


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