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Berichte über die Bücher, die Stills persönliche Bibliothek enthielt, waren im Still National Osteopathic Museum erhältlich.42 Im diesbezüglichen Abschnitt der vorliegenden Studie wird nur erörtert, von welcher Art Stills Bibliothek war. Einzelne in ihr enthaltene Bücher werden in anderen Abschnitten besprochen, um Aussagen zu untermauern.
Berichte: Geburt, Tod, Heirat
Zumeist wurden Sekundärquellen als geeignet betrachtet, um die Daten von Geburt, Tod und Hochzeiten zu zitieren – außer in den Fällen, wo stattdessen hilfreiche Zeitungsartikel ausfindig gemacht wurden.
Zeitungsberichte
Zeitungsartikel wurden, mit wenigen Ausnahmen, nicht verwendet. Angesichts der damit verbundenen Kosten und der hinderlichen Entfernungen zu den Standorten der Zeitungsverlage sah die in Kanada lebende Autorin dieser Studie davon ab, diese Quellen zu nutzen.
In einigen Fällen kam auf Anfrage unterstützendes Material von historischen Vereinen. Doch erwies sich diese Forschungsmethode als beschwerlich, dem Zufall unterworfen und teuer. Zunächst wurden lange Briefe geschrieben, um das Thema der Forschung zu erläutern. Darauf wählte die Gesellschaft ehrenamtliche Mitarbeiter aus, nicht weil dies kompetente Forscher gewesen wären, sondern weil sie Neigung und Zeit dazu aufbringen konnten. Viele wussten gar nicht, wer A. T. Still war oder worum es sich bei der Osteopathie handelt. Das gelieferte Material wurde verwendet, um daraus lokale Informationen über Schulen, Kirchen, Geheimgesellschaften, Bibliotheken und historische Ereignisse in den jeweiligen Gemeinden zu bekommen.
Geschichtsbücher der Landkreise
Douglas und Schuyler in Missouri bzw. Macon und Adair in Kansas, die vier Landkreise, in denen Still größtenteils lebte, besitzen jeweils zumindest ein Geschichtsbuch, das vor Stills Tod (1917) geschrieben worden ist. Es handelt sich um History of the State of Kansas, Douglas County;43 History of Adair County;44 General History of Macon County Missouri 1910; History of Adair, Sullivan, Putnam and Schuyler Counties Missouri 1888 und History of Randolph and Macon Counties Missouri 1884.
Aus diesen Bücher bezog die Autorin vor allem Informationen darüber, welche förderlichen Einrichtungen (z. B. Bibliotheken) Still zur Verfügung standen. Daneben wurden sie auf biografisches, insbesondere Stills Freundeskreis betreffendes Material durchforscht.
Weitere Bücher
Eine Reihe Texte, verfasst und noch zu Stills Lebzeiten veröffentlicht von Osteopathen, die ihn kannten oder bei ihm studiert haben, wurden auf Hinweise zu Stills Faszienkonzepten durchforstet, waren aber wenig ergiebig.
Quellen im Internet und Hilfsmittel
Als zeitsparendes Hilfsmittel eingesetzte Zitate aus dem Internet erwiesen sich als nur begrenzt hilfreich für eine bessere Darstellung des Themas. Soweit es möglich war, wurden verlässliche Internetquellen wie Universitäts- und Regierungs-Websites benutzt sowie Zusendungen historischer Vereine.
Urkundenforschung
Als die Autorin das gesamte von Still veröffentlichte Material gelesen und fünfzig Prozent der ausgewählten Osteopath/inn/en interviewt hatte, besuchte sie im Frühjahr 2002 eine Woche lang das Still National Osteopathic Museum in Kirksville, um dort die ATSP45, die ATS Document Collection und die Charles E. Still Jr. Collection einzusehen und zudem fünf Kirksviller Osteopathen zu interviewen.
Zum einfacheren Ermitteln von geeignetem Material für die Durchsicht stellte das Museum im Voraus elektronische Suchhilfen zur Verfügung, mit deren Hilfe dann Material aus folgenden Rubriken durchgesehen werden konnte: Stills religiöse Anschauungen, seine Sicht von den Faszien sowie seine Anschauungen über Leben, Seele und Geist. Dazu kamen Dokumente zu Stills Ausbildung, seiner Autorenschaft und der Familiengeschichte. Bei den nicht gesichteten Dokumenten handelte es sich lediglich um Rohentwürfe von Büchern und Artikeln, die bereits gedruckt verfügbar sind.
Jedes als geeignet für das Studienprojekt ausgewählte Dokument wurde den Museumsvorschriften entsprechend mit einem säurefreien Lesezeichen versehen und nach Erledigung der Copyright-Formalitäten von einem Museumsmitarbeiter fotokopiert. Aufgrund der großen Anzahl von Fotokopien erhielt die Autorin einen Teil des Materials erst später per Post.
Im Anschluss an diesen Besuch ergab sich eine rege Korrespondenz mit den Mitarbeitern des Museums. Teilweise wurden mehr als 20 E-Mails pro Woche ausgetauscht. Dabei ging es gewöhnlich um Nachfragen und Klarstellungen, auf die in der vorliegenden Arbeit häufig Bezug genommen wird.
Eine weitere Quelle für Archivmaterial befand sich bei der American Association of Osteopathy in Chicago, Illinois. Obgleich es sich nicht um eine Forschungsbibliothek handelte, gab es dort doch Mitarbeiter, die diese Sammlung von Zeitschriften und historischen Veröffentlichungen pflegten.46 Und obgleich die Bibliothek zu der Zeit, als das vorliegende Forschungsprojekt lief, geschlossen war, stellte die kontaktierte Bibliothekarin Ida Sorci der Autorin auf Nachfrage Dokumente zu relevanten Themen und biografische Daten zu einzelnen Osteopathen zur Verfügung.
Sicherung der Daten
Im Verlauf der Literatursuche wurden elektronische Dateiordner und Unterordner angelegt, um die einschlägigen Daten zu sortieren und zu speichern. Gelesenes Material wurde markiert und kategorisiert, Ordner und Unterordner entsprechend benannt. Jedes Zitat wurde in den entsprechenden Ordner eingegeben und mit einer Fußnote versehen, die Name, Titel, Quelle, Seitenzahl usf. enthielt.
Sobald diese Dateien oder Ordner zu 90 % vollständig waren, wurde ihr Inhalt als Rahmen für das Verfassen der Unterkapitel von Kapitel 2 Still verstehen verwendet.
Vorgehensweise und Quellen beim historischen Rückverfolgen der Faszienkonzepte
Dieses Stadium des Forschungsprojekts drehte sich um die Frage: Wie entwickelte Still seine Faszienkonzepte und wie sehen diese aus?
Bei dem Versuch, zu erfassen, was man in der Zeit vor Still unter Faszien verstand und wie im Vergleich dazu Still diesen Begriff verwendete, ließ sich trotz bewusster Bemühungen ein Definieren aus dem Begriffsverständnis des 20. Jahrhunderts heraus nicht immer vermeiden. Die Erforschung des Themas wurde in folgende Schritte gegliedert:
DIE GESCHICHTE DES BEGRIFFS FASZIEN
Aufgezeigt wird hier die historische Entwicklung des Begriffs und dessen Verwendung, beginnend vom Ursprung dieses oder verwandter Begriffe. Um herauszufinden, auf welcher Basis Still seine Definitionen entwickelt hat, wurde auch die Verwendung von Faszien oder ähnlichen Begriffen in anderen zeitgenössischen Texten untersucht, die nicht zu Stills Bibliothek gehörten. Um die Begriffsverwendung nachzuverfolgen, wurde schließlich ein chronologischer Überblick der Literatur erstellt, die etwas zu diesem Thema enthält.
STILLS FRÜHE ERFAHRUNGEN
Untersucht wurden anhand von Quellen Stills frühe Kindheitserfahrungen im amerikanischen Grenzland.
STILLS AUSBILDUNG
Ein Überblick über Stills medizinische Ausbildung war für die vorliegende Untersuchung notwendig, um herauszufinden, welche Aspekte in seinen Äußerungen zum Thema Faszien auf sein Konfrontiertsein mit dem medizinischen Denken seiner Zeit zurückgehen.
KONKURRIERENDE THERAPIEN
Anhand einer auf Stills Schriften basierenden Liste anderer in Stills Ära bekannter und üblicherweise angewandter Therapien, vor allem mechanischer oder sogenannter Mechanotherapien, wollte die Autorin herausfinden,