Es war eine berühmte Stadt .... Christian Klein
zum gesamten Bd.], hier S. 63f.
7 wann] nhd. ‚als‘.
8 WINDECKE, hg. ALTMANN (wie Anm. a), S. 456; der eingefügte Text, der nicht auf Windeck zurückgeht, findet sich erst in der nach Windecks Tod bis 1443 fortgeführten, zweiten Redaktion seines „Buches von Kaiser Sigismund“; „in der einzigen erhaltenen autornahen Handschrift der Windeck-Chronik“ fehlt er dagegen (Joachim SCHNEIDER im Beitrag über die Dagobert-Sage in diesem Band, Anm. 27). Zur Verbreitung von Windecks „Buch von Kaiser Sigismund“ und Texteingriffe durch die Lauber-Werkstatt vgl. Joachim SCHNEIDER, Vom persönlichen Memorandum zum kommerziellen Produkt: Das Buch von Kaiser Sigmund des Eberhard Windeck und die Werkstatt des Diebold Lauber. In: Geschichte schreiben. Ein Quellenhandbuch zur Historiographie (1350–1750), hg. von Susanne Rau und Birgit Studt. Berlin 2010, S. 234–244. Vgl. zu Windeck insgesamt kurz Norbert H. OTT und Joachim SCHNEIDER, Art. Windeck, Eberhard. In: Killy-Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraums, Bd. 12, begr. von Walther Killy, Neuaufl. in 12 Bänden, hg. von Wilhelm Kühlmann. Berlin, New York 2011, S. 450f, online in der Verfasserdatenbank, Berlin, Boston 2011, unter URL <http://www.degruyter.com/view/VDBO/Vdbo.killy.7375> (letzter Zugriff: 3.9.2014), und zuletzt Joachim SCHNEIDER, Eberhard Windeck, König Sigismund und das Konstanzer Konzil. In: Das Konstanzer Konzil – Weltereignis des Mittelalters 1414–1418. Essays, hg. von Karl-Heinz Braun u.a. Darmstadt 2013, S. 52–57.
9 Der Titel geht auf den Vorschlag von Klaus Graf zurück: Klaus GRAF, Art. Ursprung der Stadt Mainz. In: VL Bd. 10, 1999, Sp. 130f. Er ist allerdings inhaltlich verkürzt, da die Erzählung bis ins 13. Jahrhundert hineinreicht, vgl. GOERLITZ, Facetten (wie Anm. 6), S. 63f mit Anm. 17.
10 Ausgaben liegen außer in WINDECKE, hg. ALTMANN (wie Anm. a) vor in: Scriptores rerum Germanicarum, praecipue Saxonicarum […], 3 Bde, hg. von Johann Burkard MENCKEN. Leipzig 1728– 1730, hier Bd. 1, Sp. 1073–1288, und in Übersetzung: Das Leben König Sigmunds von Eberhard Windecke. Nach Handschriften übers. von [Theodor] VON HAGEN, mit Nachträgen von O[swald] HOLDER-EGGER (= Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit. Zweite Gesammtausgabe. Fünfzehntes Jahrhundert 1). Leipzig 1899 (fehlerhaft). Zu den Windeck-Handschriften vgl. den Handschriftencensus unter URL <http://www.handschriftencensus.de/werke/1958> (Permalink).
11 Hessische Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt, Hs. 820, fol. 69r–78v; vgl. GOERLITZ, Facetten (wie Anm. 6), S. 63f und öfter. Abbreviaturen in Handschriften und alten Drucken sind im Folgenden gegebenenfalls ohne Kennzeichnung aufgelöst.
12 Vgl. zur handschriftlichen Überlieferung jetzt den Handschriftencensus unter URL <www.handschriftencensus.de/6105> (Permalink).
13 Hermannus PISCATOR, Chronicon urbis et ecclesiae Maguntinensis. Bayerische Staatsbibliothek München, Clm 28200, darin Piscators (für die Chronik leicht überarbeitete) Korrespondenz über den Ursprung von Mainz mit Petrus Sorbillo aus dem Jahr (wahrscheinlich) 1517 ebd., fol. 7r–11r (SORBILLO an Piscator) und fol. 11r–35r (PISCATOR an Sorbillo). Vgl. im vorliegenden Zusammenhang GOERLITZ, Facetten (wie Anm. 6), S. 67ff und 86f, und im Genaueren Uta GOERLITZ, Humanismus und Geschichtsschreibung am Mittelrhein. Das ‚Chronicon urbis et ecclesiae Maguntinensis‘ des Hermannus Piscator OSB (= Frühe Neuzeit. Studien und Dokumente zur europäischen Literatur und Kultur im europäischen Kontext 47). Tübingen 1999, S. 64–68, 185–192, 258–269 (bei der dort genannten „Historia Teutonica“ handelt es sich um die Erzählung vom „Ursprung der Stadt Mainz“), u. ö.; vgl. Uta GOERLITZ, Mainzer Antiquitas und deutsche Nation im Briefwechsel der Benediktinerhumanisten Hermannus Piscator und Petrus Sorbillo aus dem Jahr 1517. In: Städtische Geschichtsschreibung im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit, hg. von Peter Johanek (= Städteforschung A 47). Köln, Weimar, Wien 2000, S. 157–180. Vgl. zuletzt Uta GOERLITZ, Art. Piscator, Hermannus. In: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon 2, Lieferung 2, hg. von Franz Josef Worstbrock. Berlin, New York 2011, Sp. 487–494, sowie DIES., Art. Sorbillo, Petrus, ebd., 2, Lieferung 3. Berlin, New York 2012, Sp. 927f.
14 Nicolaus SERARIUS, Moguntiacarum rerum […] libri quinque. Mainz 1604, erneut hg. von Georg Christian JOANNIS in: Rerum Moguntiacarum, vol. II. Frankfurt am Main 1722, S. 1–906. Vgl. zur Nachwirkung des Briefwechsels zwischen Piscator und Sorbillo über den Ursprung von Mainz (wie Anm. 13) bei Serarius GOERLITZ, Humanismus (wie Anm. 13), S. 154–157, S. 383ff und 401f.
15 Lückenlose Vollständigkeit ist dabei in diesem Rahmen angesichts der Vielfalt handschriftlicher und gedruckter Überlieferungsträger des Mittelalters und der Neuzeit und den oft fehlenden Quellennachweisen in den jüngeren Sagensammlungen nicht angestrebt, manche Sagenvariante ist im Folgenden von vornherein zugunsten der Konzentration auf die Prinzipien von Konstruktion und Funktion der überlieferten Ursprungserzählungen von Mainz bewusst ausgelassen. Hinweise auf die Forschungsliteratur werden jeweils an Ort und Stelle gegeben.
16 Vgl. zu diesem Aspekt prinzipiell Lukas CLEMENS, Tempore Romanorum constructa. Zur Nutzung und Wahrnehmung antiker Überreste nördlich der Alpen während des Mittelalters (= Monographien zur Geschichte des Mittelalters 50). Stuttgart 2003, in Bezug auf den Mainzer Eichelstein S. 337ff.
17 Vgl. grundsätzlich František GRAUS, Lebendige Vergangenheit. Überlieferung im Mittelalter und in den Vorstellungen vom Mittelalter. Köln, Wien 1975, S. 1–28. Graus spricht dabei von „Traditionen“ („Überlieferungen“) und definiert diese grundsätzlich als Erzählungen, die „in die Vergangenheit projiziert werden als irgendwie (die Arten sind unterschiedlich) für die Gegenwart relevant“, die gleichzeitig „die Ereignisse räumlich und zeitlich fixieren“, außerdem „eine gewisse Zeit […] auf mündlichem oder auf schriftlichem Wege“ weitergegeben werden und deren „Einfluß die Grenzen rein gelehrter Forschung überschreitet“; dabei hält Graus fest, dass „der Ausgangspunkt der Traditionsbildung nicht notwendigerweise mit den Ereignissen, an die sie anknüpft,“ zusammenfallen muss, Traditionen vielmehr erst später entstehen können, „etwa indem ein bis dahin isoliertes, rein gelehrt überliefertes Faktum, allgemeinere Bedeutung erlangt“ (ebd., S. 6f).
18 Für den folgenden Fließtext greife ich auf meinen zum Thema grundlegenden Beitrag GOERLITZ, Facetten (wie Anm. 6), S. 63–78, zurück, vgl. Franz J. FELTEN, Mainz und das frühmittelalterliche Königtum. Spuren – Erinnerungen – Fiktionen – und ihre Nutzanwendung. In: Robert Folz (1910–1996) – Mittler zwischen Frankreich und Deutschland. Actes du colloque ‚Idée d’empire et royauté au Moyen Age: Un regard Franco-Allemand sur loeuvre de Robert Folz,’ Dijon 2001, hg. von Franz J. Felten, Pierre Monnet und Alain Saint-Denis (= Geschichtliche Landeskunde 60). Stuttgart 2007, S. 51–96, hier S. 80–90, und jetzt auch Britta HEDTKE und Christoph WINTERER, Mainz. In: Schreiborte des deutschen Mittelalters. Skriptorien – Werke – Mäzene, hg. von Martin Schubert. Berlin, Boston 2013, S. 347–371, bes. S. 364–366; vgl. Uta GOERLITZ, Art. Ursprung der Stadt Mainz. In: Killy-Literaturlexikon (wie Anm. 8), Bd. 11, S. 709f (auch online, vgl. Anm. 8). Wörtliche Übernahmen aus dem Beitrag (GOERLITZ, Facetten, wie Anm. 6) über größere Strecken erfolgen dabei ohne gesonderte Kennzeichnung (so auch schon bei den obigen Ausführungen zu dem in den unterschiedlichen Sagenversionen variierenden Erzählinteresse, vgl. ebd., S. 62); der Anmerkungsapparat ist demgegenüber im Folgenden auf die notwendigen Nachweise und Hinweise zu Überlieferung bzw. Nachwirkung der mittelalterlichen Ursprungssagen in der Neuzeit beschränkt und dabei gegebenenfalls aktualisiert.
19 Die bei WINDECKE, hg. ALTMANN (wie Anm. a) erfassten Windeck-Handschriften verwenden die Lesart Treverus, während in der Gheverdis-Fassung auch die verbreitete Namensvariante Trebeta benutzt wird, vgl., auch zum Folgenden, unten mit Anm. 23f.
20 Windeck-Fassung (wie Anm. 12), S. 456. Vgl. zur Lesart „Belus“ GOERLITZ, Facetten (wie Anm. 6), S. 69 mit Anm. 35f. – Soweit nicht anders angegeben, ist im Folgenden ohne erneuten Stellennachweis die zu Beginn dieses Beitrags abgedruckte Windeck-Fassung zitiert.
21 Gheverdis-Fassung (wie Anm. 11), fol. 69v.
22 Ebd.
23 Gesta Treverorum,