Von der Schönheit, Frau zu sein. Katrin Langholf

Von der Schönheit, Frau zu sein - Katrin Langholf


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Entwicklung steigt sie die Wirbelsäule aufwärts. Diese Aufwärtsbewegung geht einher mit einem Zustand zunehmender Bewusstheit. Ist die Kundalini-Energie voll erweckt, so ist auch das Bewusstsein erwacht und frei. Einen derartigen Zustand nennt man, zum Beispiel im Buddhismus, den Zustand der Erleuchtung.

      Die Energie der Chakren ist also zum einen in ihrer Essenz identisch mit der Kundalini-Energie, aber sie ist in jedem Chakra auf eine bestimmte Weise thematisch gefärbt. Tatsächlich sind den einzelnen Chakren unter anderem auch bestimmte Farben zugeordnet.

      Die sieben Hauptchakren sind wie folgt beschrieben:

      1. Chakra: Das 1. Chakra liegt im Bereich des Damms und wird das Wurzelchakra genannt. Wenn die Energie in diesem Chakra aktiviert ist, erleben wir uns als geerdet und das Leben ergreifend. Hier siedeln sich Themen und Gefühle an, die mit unseren Instinkten, dem Durchsetzungsvermögen, aber auch mit Empfindungen von Stabilität und Urvertrauen verbunden sind. Die Farbe, die diesem Chakra zugeordnet wird, ist ein dunkles, kräftiges Rot.

      2. Chakra: Dieses Chakra wird auch das Sakralchakra oder Hara genannt. Es liegt ca. einen Fingerbreit unter dem Bauchnabel. Hier sitzt unsere Lebenskraft und Lebenslust, darum wird es häufig auch der sexuellen Energie zugeordnet. Gleichzeitig liegt hier das energetische Zentrum für unsere Begeisterungsfähigkeit und die Kreativität. Dem Hara-Chakra ist die Farbe Orange zugeordnet.

      3. Chakra: Das 3. Chakra liegt im Bereich des Solarplexus und hat zum einen mit Qualitäten von Wille und Macht zu tun, auf der anderen Seite liegt hier aber auch unsere Fähigkeit, Energien zu spüren und zu verarbeiten. Das ist unter anderem der Grund, weshalb uns unerfreuliche Gespräche oder Streit „auf den Magen schlagen“. Auch stehen viele emotionale Beziehungsthemen mit diesem Chakra in Zusammenhang – und unsere Fähigkeit zur Kommunikation. Die Farbe des 3. Chakras ist Gelb.

      4. Chakra: Es wird das Herzchakra genannt und liegt etwa in der Mitte des Brustbeins. Das Herzchakra hat eine Schlüsselposition in vielen spirituellen Traditionen. Hier wird eine Qualität von Liebe aktiviert, die, jenseits der romantischen Liebe, eine besondere, heilende und transformierende Kraft entwickeln kann. Die romantische Liebe beinhaltet natürlich auch die Qualität des Herzens. In ihr schwingen jedoch gleichzeitig Energien mit, die anderen Chakren zugeordnet sind. Ganz sicher steht sie in Beziehung zum Hara-Chakra wie auch zum Solarplexuschakra. Je nach Art einer Liebesbeziehung können jedoch alle anderen Chakren ebenso involviert sein. Im Einklang mit der reinen Kraft, die unserem Herzchakra innewohnt, können alte Verletzungen geheilt werden, aber darüber hinaus kann das gesamte Energiesystem durch die Konzentration auf das Herzchakra in seiner Schwingung erhöht und geläutert werden. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, dass auch die Qualität von Mitgefühl diesem Chakra entspringt. Zwar geht es im Herzchakra um das Thema Beziehung, auf dieser Ebene ist die Liebe jedoch frei von emotionalen Eintrübungen und Verstrickungen. Die Gefühle, die dem Herzen entspringen, müssen nicht immer nur fröhlich sein, doch sie sind in jedem Fall authentisch und pur. Dem Herzchakra sind zwei Farben zugeordnet: Grün und Rosa.

      5. Chakra: Als nächstes kommt das fünfte, das Kehlkopfchakra. Im Kehlkopf sitzt unser Ausdruck, und somit steht dieses Chakra auf besondere Weise in unmittelbarem Zusammenhang mit unserer Persönlichkeit, aber auch dem individuellen Ausdruck der Seele. Wenn unser Kehlkopfchakra offen ist, so ist unsere Persönlichkeit offen. Wir zeigen uns der Welt, leben unseren individuellen Selbstausdruck und fühlen uns inspiriert. Hier regiert die Farbe Blau.

      6. Chakra: Das 6. Chakra ist das Stirnchakra und wird auch das dritte Auge genannt. Es liegt zwischen unseren Augenbrauen. Hier erfahren wir den Bereich der feinstofflichen Wahrnehmung und der Visionen. Das dritte Auge ist unser geistiger Impulsgeber. Somit hat dieses Chakra auch etwas mit unserer Willenskraft zu tun sowie mit der Fähigkeit, uns auszurichten und zu fokussieren. Die Farbe ist Indigo.

      7. Chakra: Zum Schluss kommt das Kronenchakra, welches seinen Sitz oben auf der Schädeldecke hat. Dies ist unser Tor zur geistigen Welt, zu den spirituellen Erfahrungen, zur Verbindung mit dem, was wir gemeinhin das höchste Bewusstsein nennen. Aus dieser Verbindung werden uns besondere Erkenntnisse zuteil. Die diesem Chakra zugeordnete Farbe ist das Violett.

      Neben den speziellen Qualitäten von Erfahrung, die wir durch unsere Chakren machen können, besteht die zweite Funktion der Chakren darin, einen ständigen Energieaustausch zwischen den verschiedenen Ebenen unseres Systems aufrechtzuerhalten – den stofflichen und den energetischen Aspekten in uns. Die Chakren geben Energie ab und nehmen Energie auf. Sie werden deshalb auch die Organe unserer feinstofflichen Körper genannt. So viel zu den Chakren an sich.

      Wesentlich für unseren Zusammenhang in Bezug auf die Unterschiede zwischen Mann und Frau ist aber eine besondere Eigenschaft, die die Chakren bei beiden Geschlechtern aufweisen. Die Chakren haben nicht nur ihre spezifische thematische und energetische Ausprägung, sondern sie haben auch eine magnetische Polung. Mit magnetisch meine ich in diesem Zusammenhang, dass es Chakren gibt, deren Energiezustand aktiv ist, und solche, die einen rezeptiven oder empfänglichen Grundzustand haben.

      Die magnetische Polung ist, wenn man die Chakren von unten nach oben durchwandert, immer abwechselnd positiv (aktiv) und negativ (rezeptiv) gepolt und zwar genau komplementär bei Mann und Frau. Bei der Frau fängt es im Wurzelchakra negativ an und beim Mann positiv. Über das Kronenchakra hört man Verschiedenes. Es gibt Schulen, die sagen, es folge diesem Prinzip, aber es gibt auch Menschen, die sich mit dieser Materie befasst haben, die sagen, das Kronenchakra sei neutral gepolt. Das ist für unseren Zusammenhang jedoch unerheblich.

      Die komplementäre Polung der Chakren bei Frau und Mann ist im Übrigen einer der Gründe für die magische Anziehung, die zwischen den Geschlechtern existiert. Sie spielt eine besondere Rolle im Verhalten und Erleben der Sexualität, aber auch bei der Art und Weise, wie Männer und Frauen sich ganz allgemein mit dem Leben verbinden. All das wird in den folgenden Kapiteln erörtert.

      Das Wissen über die Polung unserer Chakren ist von taoistischen, tantrischen Traditionen überliefert. Auch hierzu gibt es im Anhang Literaturangaben *13 für diejenigen von Ihnen, die dieses Thema für sich vertiefen möchten. Die spezifische Polung bei Männern und Frauen hat einen großen Einfluss auf unsere Wahrnehmung und die Art, wie wir dem Leben begegnen. Darauf werde ich gleich im nächsten Kapitel eingehen.

       3. Kapitel

       Was ist Weiblichkeit? Die Geschichte der Frau

      Eine Frau, die grundsätzlich gesund und im Einklang mit ihrer Weiblichkeit ist, trägt natürlicherweise das Gefühl in sich, im Leben aufgehoben und versorgt zu sein. Mit der aktiven Kraft ihres Herzens verströmt sie mühelos ihre Liebe in die Welt. Sie fühlt sich kraftvoll und kreativ, gelassen und entspannt. Ihren Körper erlebt sie als eine Quelle der Lust und Freude. Im Einklang mit der Weisheit ihres Herzens findet sie ihren ganz individuellen Weg durch das Leben. Sie ist versöhnt mit den Licht- und Schattenaspekten des Lebens und ruht in ihrer Mitte. In der Gemeinschaft mit anderen Frauen findet sie Unterstützung und Nahrung für ihre weiblichen Bedürfnisse. Sie hat eine liebende, respektvolle Beziehung zu den Männern.

      Wer von meinen Leserinnen all dies empfindet und verkörpert, darf dieses Buch nun getrost beiseitelegen und entspannt mit ihrem Leben fortfahren …

      Für alle anderen wird es nun hoffentlich richtig interessant!

      Warum ist es für viele – ich wage sogar zu behaupten, die überwiegende Zahl der Frauen – so ganz anders? Warum fühlen sich die meisten Frauen immer wieder so erschöpft, ausgebrannt, gestresst, unerfüllt, traurig, verbittert, kraftlos und einsam?

      Die Geschichte, die dazu geführt hat, ist vielschichtig, und es lohnt sich, einen Blick auf die unterschiedlichen Ebenen zu werfen, die zu dieser Entwicklung geführt haben.

      Zunächst einen Blick auf unsere Kulturgeschichte.

      Wir können die Zeit im Prinzip zurückdrehen bis zu Adam und Eva. Hier geschah gar Entsetzliches, wenn man die Geschichte im wörtlichen Sinn versteht. Evas Neugierde


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