Handbuch Bio-Gemüse. Verein Arche Noah

Handbuch Bio-Gemüse - Verein Arche Noah


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Wildkräutern und Fenchel

       Zutaten

      • 1 Fenchelknolle, fein geschnitten

      • 2 junge Knoblauchknollen

      • 140 g Risotto-Reis

      • 1/8 l trockener Weißwein

      • 3/4 l heiße Gemüsebrühe

      • eine Hand voll grob geschnittene Wildkräuter (z.B. Leimkraut, Hirschhornwegerich)

      • Petersilie oder Koriander, fein geschnitten

      • Parmesan oder Ziegenfrischkäse

      • essbare Blüten

       Zubereitung

      Knoblauch klein schneiden und in 3 Esslöffel Butter goldbraun anschwitzen. Risotto-Reis dazugeben und unter rühren ca. 4 Minuten glasig schwitzen. Mit Weißwein aufgießen, unter ständigem Rühren immer wieder heiße Gemüsebrühe angießen. Nach ca. 15 Minuten Wildkräuter und Fenchel unterrühren und mitdünsten. Nach ca. 20 Minuten ist der Reis gar (außen cremig, innen kernig). Zum Schluss etwas Butter und Petersilie oder Koriander untermischen. Den Risotto mit Parmesan oder Ziegenfrischkäse bestreuen und mit Blüten dekorieren.

       (Rezept von der Gärtnerei Ochsenherz)

Illustration

       Marienkäfer auf der Suche nach Blattläusen

       (Sium sisarum)

Illustration

       Gewaschene Zuckerwurzel für die Küche

      Viele Arche Noah GärtnerInnen kultivieren die Zuckerwurzel mit Begeisterung. Die Wurzeln schmecken angenehm süßlich und sind sehr bekömmlich und ihr Anbau gelingt im Garten sehr einfach. Über viele Jahrhunderte galt die süße Wurzel als besondere Delikatesse. Sie geriet im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts in Vergessenheit, verdrängt von ertragreicheren Pflanzen – einerseits der stärkereichen Erdäpfel und andererseits importiertem Rohrzucker und später Rübenzucker. Die Zuckerwurzel ist eine ausdauernde, sehr frostfeste Pflanze.

      > Aussaat oder vegetative Vermehrung möglich

      > Aussaat März/April oder November

      > Ernte nach den ersten Frösten

      > Wächst auch im Halbschatten gut

      > Ist sehr frostfest

      > Saatgut maximal 2 Jahre keimfähig

      Anbau

      Die Zuckerwurz gedeiht gut auf feuchten, nahrhaften Böden und kann auch dort angebaut werden, wo aufgrund zu hoher Bodenfeuchtigkeit kein anderes Wurzelgemüse mehr gedeiht, z.B. auf moorigem Grund (daher wird sie auch „Wassermerk“ genannt). Ungeeignet sind trockene Lagen, wenn keine Bewässerungsmöglichkeit gegeben ist.

      Zuckerwurzel kann entweder direkt gesät oder vorkultiviert werden. Zu den idealen Keimbedingungen gibt es unterschiedliche Erfahrungen. Einerseits keimen Samen, die im Herbst ausgefallen sind, nach einer Frostperiode schon bei relativ niedrigen Bodentemperaturen sehr früh und üppig (also lange bevor sich der Boden richtig erwärmt). Andererseits keimen die Samen in der Vorkultur viel rascher, wenn sie in Aussaatschalen gesät und bei 20°C aufgestellt werden. Für eine Herbsternte wird im März oder bereits im November ausgesät. Die besten Erfahrungen haben wir bei Arche Noah gemacht, wenn das Saatgut im November in Aussaatschalen gesät wird und im Frühjahr die Jungpflanzen gesetzt werden.

      Jungpflanzenanzucht

      Zuckerwurz kann auch vegetativ über einzelne Wurzeln mit Spross vermehrt werden. Diese Pflanzen wachsen sehr rasch. Dazu werden im Frühjahr kleine Sprosstriebe mit etwas Wurzeln daran mit einem scharfen Messer abgetrennt und eingesetzt. Manche Sprosstriebe lassen sich auch einfach herausziehen oder herausbrechen. Die kleinen Wurzelschosser (→ Foto) bis zur ausreichenden Bewurzelung im Töpfchen – wie Stecklinge – vorkultivieren (ab Anfang März).

      Auspflanzen

      Ab April können die Pflanzen ausgesetzt werden, Pflanzabstände 35 x 20 cm. Wenn im Garten bereits im Vorjahr Zuckerwurzelpflanzen geblüht haben, gehen in der Nähe der Pflanzen im kommenden Frühjahr jede Menge kleine Zuckerwurzelpflänzchen auf. Diese können sehr einfach verpflanzt werden.

      Temperaturansprüche

      Die Zuckerwurzel wächst besonders gut im gemäßigten Klima, auch auf halbschattigen Stellen und ist wie gesagt sehr frostfest.

      Düngung

      Zuckerwurzeln sind Schwachzehrer, ihr Nährstoffbedarf ist vergleichbar mit → Karotte oder → Wurzelpetersilie.

      Wasserbedarf

      Zuckerwurzeln kommen auch mit wenig Wasser zurecht, danken aber regelmäßige Wassergaben besonders in heißen trockenen Sommern mit höheren Erträgen.

      Pflege

      Regelmäßig hacken und frei von Unkräutern halten.

      Fruchtfolge & Mischkultur

      Zuckerwurzeln gelten als selbstunverträglich. Eine Anbaupause von vier Jahren einhalten mit sich selbst und mit anderen Doldenblütlern. Geeignete Mischkulturpartner sind uns bislang nicht bekannt.

      Pflanzengesundheit

      Es treten kaum Pflanzenkrankheiten auf. Wer Mäuse im Garten hat, gräbt die Zuckerwurzeln im Herbst allerdings besser aus und lagert sie mäusesicher.

      Ernte und Lagerung

      Die Wurzeln wachsen bis in den November hinein. Geerntet wird ab dem Einsetzen der Fröste. Zuckerwurzel ist völlig winterhart und kann über den Winter im Boden bleiben und bei offenem Boden geerntet werden. Im Idealfall bildet eine Pflanze insgesamt bis zu 10–15 Wurzeln, die 20–30 cm lang werden können.

      Da die Zuckerwurzel züchterisch in den letzten Jahrzehnten stark vernachlässigt wurde, empfehlen wir, die Pflanzen selbst zu vermehren und konsequent auf einen guten Wurzelansatz auszulesen. Die Vermehrung über Samen bringt eine größere genetische Vielfalt und eine bessere Auslesemöglichkeit. Im Herbst die Pflanzen ausgraben und jene mit den stärksten Wurzeln als Mutterpflanze für die nächstjährigen Pflanzen verwenden. Ausgegrabene Pflanzen frostfrei überwintern. Die Wurzeln lassen sich kühl und in leicht feuchte Sägespäne oder Sand eingeschlagen einige Monate lagern. Man kann die Pflanzen auch für die Küche beernten und gleichzeitig wieder als Mutterpflanze zur Vermehrung verwenden: Die stärkeren Wurzeln für die Küche abschneiden und einige lange dünne Wurzeln dran lassen und so wieder setzen.

      Wenn man bereits Pflanzen hat, die viele dicke Wurzeln ausbilden, kann man sie leicht über Wurzelsprosse vermehren.

      Zuckerwurzel als Balkongemüse

      Was die Kultur der Zuckerwurzel als Kübelpflanze betrifft, haben wir bislang keine Erfahrungen, doch hat die Pflanze sicher ein Experimentier-Potential, zumal sie auch für schattigere Balkone geeignet


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