Handbuch Bio-Gemüse. Verein Arche Noah

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Stängelfäulnis; gesunde, da septoria-tolerante Sorte, Reifedauer 80 Tage.

      • ‚Golden Spartan‘ (HI): grüngelb, früh, lange und breite Blattstiele; schossfest, auch für Folienanbau, bewährte Stangenselleriesorte.

      • ‚Solid White‘ (AN): alte Sorte, Stiele eher dünn, am Ansatz nur wenig verbreitert, hellgrün. Sehr gutes, feines Sellerie-Aroma, süßlicher Geschmack, saftig, knackig.

      • ‚Lleno Blanco Verde Pascal‘ (AN): Stängel zart, lang, fleischig, gerade. Muss gebleicht werden.

      • ‚Smaragd‘ (AN): Lokalsorte aus der Toscana, sehr groß (60–70 cm hoch), dunkelgrüner Sellerie mit breiten, hellgrünen Stängeln.

      • ‚Tall Utah‘ (BI)*: dunkelgrün, mittelhoch, mittelspät, widerstandsfähig.

      • ‚Conquistador‘ (JO): frühreife Sorte für viele Standorte, gedeiht auch in heißen Lagen und auf Böden mittlerer Fruchtbarkeit, Reifedauer 80 Tage.

      • ‚Gigante Di Romagna‘ (AN): ursprünglich aus Malta, langstieliges, dichtes Laub, aufrecht und hochwüchsig. Blatt dunkelgrün. Stiele kräftig, mittelgrün.

      • ‚Solid Pink‘ (AN)*: eine alte Sorte (1894), rote, dunkelrote, eher dünne Stiele. Muss gebleicht werden.

      • ‚Clayworth Pink‘ (AN): eine traditionelle, viktorianische Sorte, muss gebleicht werden, der Geschmack entwickelt sich erst nach Frost.

       Schnittsellerie

      • ‚Einfache Schnitt‘ (AN)*: ein unentbehrliches und schmackhaftes Schnittgemüse für die Suppe, aromatisch und ertragreich; sehr feines Laub, Vegetationsdauer 80 Tage (Synonyme: ‚A couper d’Amsterdam‘, ‚A couper d’hiver‘, ‚Aromatischer‘, ‚De Dinant‘, ‚Dinantà couper‘, ‚Frisée de Huy‘, ‚Gekrulde van Hoei‘).

      • ‚Kintsai‘ (AN): chinesischer Sellerie. Pflanze kleiner, Geschmack delikater als Schnittsellerie.

      Parcel – Das Maultier im Gemüse

      So wie Pferd und Esel fruchtbare Nachkommen zeugen können, können das auch Petersilie und Sellerie. Im Saatguthandel wird Saatgut dieser Kreuzung als ‚Parcel‘ angeboten: die Pflanzen haben ein petersilienähnliches Blatt mit deutlichem Selleriearoma.

      Das Bleichen

      Die meisten neueren Sorten des Stangenselleries sind selbstbleichend. Ältere Sorten müssen jedenfalls gebleicht werden, doch auch bei neueren Sorten lohnt sich der Aufwand, da die Stangen zarter werden: 7–10 Tage vor der Ernte die Pflanzen am Blattschopf zusammenbinden und mit Papier oder mit Stroh umwickeln. Immer nur so viele Pflanzen bleichen, wie geerntet werden sollen.

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       3 Formen Sellerie, v.l.n.r.: Wurzel-/Knollensellerie, Stangensellerie, Schnittsellerie („Suppensellerie“)

      Sortenfotos

       Knollensellerie

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       ‚Bergers Weiße Kugel‘

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       ‚Wiener Riesen‘

       Stangensellerie

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       ‚Murcia‘

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       ‚Tall Utah‘

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       ‚Solid Pink‘

       Blattsellerie

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       Blattsellerie

       (Pastinaca sativa)

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       ‚Aromata‘ – Eine neue Sorte aus biologischer Züchtung

      Die Pastinake wurde in den letzten Jahren zum Inbegriff des Biogemüses – denn gerade im Biolandbau hat die Pastinake zunehmend Bedeutung erlangt. Sie ist ein ideales Gemüse für Babys und Kleinkinder und für alle, die gerne und viel Gemüse essen, und verbindet viele attraktive Eigenschaften: sie ist nitratarm, hat einen aromatischen Geschmack, ist gut lagerfähig und leicht zu kultivieren.

      > Aussaat März bis Juni

      > Ernte ab Anfang September oder ab Ende Oktober

      > Bei langen Sorten tiefe Bodenlockerung wichtig

      > Bei schweren Böden kurze Sorten auswählen

      > Bei zu früher Saat unregelmäßiger Aufgang

      > Saatgut nur 1 Jahr keimfähig

      Anbau

      Pastinaken verlangen, um lange Wurzeln ausbilden zu können, tiefgründige, gut gelockerte Böden. Günstig sind lehmig-humose Böden und humose Sandböden, auch auf Moorböden gedeihen sie gut. Die Samen benötigen sehr lange zum Keimen (bis zu drei Wochen!). Der Aussaatzeitpunkt hängt davon ab, ob die Wurzeln frisch gegessen oder als Wintergemüse eingelagert werden sollen. Für die Ernte als Frischgemüse so bald als möglich aussäen, um die Winter-Bodenfeuchtigkeit gut ausnutzen zu können (März/April) an Ort und Stelle. Diese Aussaaten sind ab September erntereif. Für die Einlagerung ist eine Aussaat Anfang Juni ideal, dann müssen die Aussaaten gut feucht gehalten werden bis zur Keimung. Diese im Juni gesäten Pastinaken können entweder im Spätherbst geerntet und eingelagert werden (→ Lagerung) oder über den Winter im Beet bleiben und laufend bei offenem Boden geerntet werden.

      Eine frühe Aussaat ist vor allem bei feldmäßigem Anbau wichtig, wo meist keine Bewässerungsmöglichkeit besteht und die Winterfeuchtigkeit des Bodens ausgenutzt werden muss. Im Garten kann auch etwas später (Mitte April) gesät werden, auch Pastinaken keimen bei bereits wärmeren Temperaturen zügiger. Aussaat in Reihen, Reihenabstand 30–50 cm. In der Reihe so fein als möglich säen. Das Saatgut kann eventuell mit Salat oder Radieschen gemischt werden, um die Reihen zu markieren. Sie werden geerntet, bevor die Pastinaken mehr Wuchsraum benötigen (der Salat als → Baby-Leaf).

      Die Keimfähigkeit des Pastinaken-Saatguts lässt rasch nach (wenn kein einjähriges Saatgut zur Verfügung steht, vor der Aussaat einen Keimtest machen). Pastinaken haben eine lange Kulturdauer (160–200 Tage). Pastinaken werden wie Karotten auch in größeren gärtnerischen Betrieben gerne und erfolgreich als Dammkultur (→ Karotte) angebaut. Dies ist vor allem bei langen und mittellangen Sorten sinnvoll (außer in Trockenlagen, hier eignen sich aber ohnehin kurze Sorten besser).


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