Handbuch Bio-Gemüse. Verein Arche Noah
Probleme treten auf, wenn keine gute Fruchtfolge eingehalten wird?
Bodenbürtige Krankheiten und Schädlinge werden gefördert, also Krankheiten, bei denen die Erreger vom Boden aus die Pflanzen befallen (z.B. Sclerotinia, Kohlhernie, Nematoden).
• durch Wurzelausscheidungen kommt es zu Wachstumsdepressionen
• Nährstoff-Ungleichgewichte entstehen
• Schädlinge wie Karottenfliegen, Kohlfliege, Kohlweißling, Erdflöhe können sich gut vermehren
• der Unkrautdruck wird größer
• die Erträge sinken
Allen, die neu zu gärtnern anfangen (aber auch allen, deren Gedächtnis nicht penibel über Jahre zurückreicht), sei empfohlen, in einem Gartenheft zu notieren, auf welchem Beet in welchem Jahr welche Kultur stand. Idealerweise auch festhalten, wann welche Kulturart besonders gut gediehen ist und welches Gemüse vorher auf dem Beet gewachsen ist oder umgekehrt, wenn ein Gemüse sich nicht gut entwickelt.
Tiefwurzler | Mittelwurzler | Flachwurzler |
Spargel | Kohlarten | Sellerie |
Pastinake | Gartenbohne | Mais |
Kürbis | Puffbohne | Endivie |
Tomate | Karotte | Porree |
Wassermelone | Gurke | Kopfsalat |
Artischocke | Melanzani | Zwiebel |
Rote Rübe | Melone | Petersilie |
Mangold | Erbse | Kartoffel |
Zuckerrübe | Paprika | Radieschen |
Futterrübe | WasserrübeKohlrübe |
Tabelle 1: Gemüsekulturen und ihre Durchwurzelungseigenschaften (Quelle: Andreas Fritzsche Martin/Ökomenischer Gärtnerrundbrief 05/2008)
Die Bodengare fördernd | Die Bodengare belastend |
Hülsenfrüchte Zwiebelgewächse Nachtschattengewächse Salate Gurkengewächse Kohlgemüse | Wurzelgemüse Doldenblütler Mais |
Tabelle 2: Gemüsekulturen und ihr Einfluss auf die Bodengare (Quelle: Andreas Fritzsche Martin/Ökomenischer Gärtnerrundbrief 05/2008)
Starkzehrer | Mittelzehrer | Schwachzehrer |
Endivien | Salat | Feldsalat |
Kohlarten | Neuseeländer Spinat | Winterportulak |
Sellerie | Mangold | Rucola |
Tomaten | Kohlrabi | Kresse |
Gurken | Chinakohl | Rübstiel |
Zuckermais | Pastinake | Radieschen |
Porree | Rettich | Petersilie |
Rhabarber | Steckrübe | Bohnen |
Kürbis | Herbstrübe | Erbsen |
Zucchini | Rote Rübe | Kräuter |
Spargel | Fenchel | |
Artischocke | Schwarzwurzel | |
Cardy | Zwiebel | |
Melone | KnoblauchKarottenKartoffel |
Tabelle 3: Nährstoffbedarf der Gemüsekulturen bezogen auf den Stickstoffbedarf (Quelle: leicht verändert nach Andreas Fritzsche Martin/Ökomenischer Gärtnerrundbrief 05/2008)
Sellerie, Eppich
(Apium graveolens)
Eine Sorte mit klingendem Namen: ‚Wiener Riesen‘
In dreierlei Gestalt kommt der Sellerie als Gemüse vor: als Knollensellerie (var. rapaceum), als Stangen- oder Bleichsellerie (var. dulce) und als Gewürzkraut wird Schnittsellerie (var. secalinum) kultiviert. Die Kultur des Knollen- und Stangenselleries verlangt etwas Fingerspitzengefühl und ausreichende Bewässerungsmöglichkeit. Während Knollen- und Schnittsellerie in unseren Gärten recht bekannt sind, hält Stangensellerie erst nach und nach Einzug in die Gärten. In Italien, Spanien, aber auch England schätzt man die aromatischen, fleischigen Blattstiele schon lange.
> Aussaat Stangensellerie Ende Februar bis Mitte Juli
> Aussaat Knollensellerie Anfang März
> Auspflanzen nach Spätfrostgefahr
> Ernte Anfang Juli bis Oktober
> Braucht regelmäßige Wasserversorgung
> Blattkrankheit Septoria kann erhebliche Ausfälle verursachen
> Saatgut 2–4 Jahre keimfähig
Anbau
Sellerie benötigt humose Böden, die eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung gewährleisten. Je fruchtbarer, umso besser. Optimal sind windoffene Lagen.
Jungpflanzenanzucht
Aussaat für die Freilandkultur Ende Februar, Anfang März in Aussaatschalen. Die Jungpflanzenanzucht von Sellerie dauert ca. 8 Wochen. Hell und warm aufstellen, am schnellsten keimt Sellerie bei 20°C. Nach dem Keimen