Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane. Alfred Bekker

Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane - Alfred Bekker


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durch und sah mich an, als wäre ich ein Gespenst.

      "Sie nennen sich Erikson", stellte ich fest. Es war keine Frage. Er antwortete mir trotzdem.

      "Ja", nickte er.

      "Wer sind Sie wirklich?"

      "Was?"

      Ich hob den Lauf der Automatik ein ein oder zwei Grad an.

      "Sie sollten nicht versuchen, mit mir zu spielen", sagte ich ruhig. "Es könnte Ihnen schlecht bekommen."

      "Ich bin Erikson. Das ist alles, was ich dazu sagen kann!"

      "Lassen wir das."

      Er schluckte und deutete dann mit der rechten in Richtung Bad.

      "Waren Sie das?"

      Es gefiel mir nicht, dass er anfing die Fragen zu stellen, gab ihm trotzdem Antwort.

      Ich schüttelte den Kopf und sagte: "Nein."

      "Ich glaube Ihnen nicht."

      "Ich kenne nicht einmal den Namen des Mannes, der da den Kopf nicht ganz freiwillig in die Wanne gesteckt hat."

      Erikson zuckte die Achseln und saß jetzt relativ entspannt auf dem Fußboden. "Kein Grund, ihn nicht umzubringen."

      Ich zuckte die Achseln.

      "Aber Sie kennen ihn", stellte ich fest. "Sie haben sich mit ihm getroffen."

      Er sah auf und war eine flüchtige Sekunde lang erstaunt.

      Aber keineswegs länger. Er machte plötzlich Anstalten, sich über jenes Maß hinaus bewegen, das ich ihm gestatten wollte, aber ein Wink mit der Automatik ließ ihn schnell wieder zu einem reglosen Stein werden.

      Er hob die Hände.

      "Schon gut, schon gut!"

      "Ich werde Sie erschießen, wenn Sie mich dazu zwingen, Erikson."

      "Ich weiß. Wahrscheinlich werden Sie mich so oder so erschießen. Oder was auch immer."

      "Sie sind im Irrtum", erwiderte ich sachlich.

      Er grinste matt und deutete flüchtig in Richtung Bad.

      "Haben Sie das dem da auch erzählt."

      "Ich habe ihm gar nichts erzählt. Das war leider nicht mehr möglich. Ich habe ihn so gefunden, wie er da jetzt liegt."

      Er zog ungläubig die Augenbrauen hoch.

      "Und wer war es dann?"

      "Ein Mann namens Deschner. Sagt Ihnen der Name etwas?"

      "Nein."

      "Ein Killer, der mich umbringen sollte."

      "Sie?"

      "Ja."

      Erikson lachte heiser.

      "Warum das?"

      "Vermutlich, um zu verhindern, dass ich einen Russen namens Krylenko umbringe."

      "Krylenko?"

      "Haben Sie es mit den Ohren, Erikson?"

      "Ich frag' ja nur."

      "Der Name sagt Ihnen also etwas."

      "Ich wusste nicht, dass Sie derjenige sind, der von Harry angeheuert wurde."

      "Harry?", fragte ich.

      "Die Leiche im Bad."

      "Wie ist sein vollständiger Name?"

      "Ich habe keine Ahnung."

      "Sie spielen mir ein bisschen oft den Ahnungslosen!"

      "Es ist so, wie ich gesagt habe! Ich weiß es nicht! Ich kannte ihn nur als Harry. So hat er sich auch immer am Telefon gemeldet." Er seufzte und begann, nervös mit den Fingern auf dem angewinkelten Knie herumzuspielen. "In Wahrheit wird er ganz anders heißen."

      "Was ist das für ein Verein, zu dem Sie beide gehören?"

      Seine Augen wurden schmaler.

      "Mir scheint, Sie wissen schon mehr, als für Ihre Gesundheit gut ist!", meinte er ziemlich großspurig.

      Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

      "Und mir scheint, dass Sie vergessen haben, wer von uns beiden im Moment eine Pistole hat."

      Er sah mir direkt in die Augen. Ich hatte das Gefühl abtaxiert zu werden.

      "Hören Sie", begann er dann und er machte ein Gesicht, als wollte er jetzt etwas wirklich Wichtiges sagen. "Wenn Sie vernünftig sind, dann..."

      "Ich möchte wissen, was gespielt wird", erwiderte ich. "Bei dem Anschlag auf mich ist eine Frau umgekommen, die mir sehr nahe stand."

      "Seien Sie froh, dass Sie noch leben!"

      "Für wen arbeiten Sie?"

      "Das spielt keine Rolle."

      Ich kam etwas näher und beugte mich zu ihm herab. Dann setzte ich ihm die Pistole direkt zwischen die Augen.

      Er blieb bemerkenswert ruhig. Vielleicht hatte ich noch nicht den richtig Dreh gefunden, um mit ihm umzugehen. Aber um lange herumzuprobieren hatte ich keine Zeit.

      "Ich dachte, Sie seien neugierig darauf, zu erfahren, wer den Todesengel geschickt hat!", meinte er.

      Ich nickte.

      "Das auch."

      "Wer sagt mir, dass Sie mich nicht erschießen, wenn ich Ihnen alles sage?"

      "Niemand. Vertrauen Sie mir einfach."

      Er begann etwas zu schwitzen.

      Ein gutes Zeichen, fand ich. Aber nicht gut genug.

      "So wie Harry?", murmelte er.

      "So wie Harry", bestätigte ich. "Aber Harry hatte es mit jemand anderem zu tun."

      "Sie meinen, ich habe Glück, dass ich an Sie geraten bin und nicht an diesen..."

      "...Deschner." Ich zuckte die Achseln. "Aber das wird sich wohl noch herausstellen."

      "Wir könnten uns einigen", schlug Erikson dann vor. "Ein Kompromiss."

      "Der muss schon verdammt gut sein, damit ich mich darauf einlasse."

      Erikson atmete tief durch.

      "Ich werde Ihnen verraten, wer Sie umbringen will. Das wird Ihre Lebenserwartung ein bisschen erhöhen, würde ich sagen. Vorausgesetzt Sie machen sich augenblicklich aus dem Staub und verkrümeln sich im einsamsten Andental, das Sie finden können!"

      "Was ist mit meinem Auftrag?"

      "Vergessen Sie den Auftrag. Sie sind verbrannt. Sie scheiden aus."

      "Das heißt, es sind mehrere für denselben Auftrag engagiert worden."

      "Das weiß ich nicht."

      "Ach!"

      "Das zu organisieren war Harrys Job."

      Ich sah ihn an.

      "Wer ist es, der Deschner geschickt hat?", fragte ich dann.

      Er schluckte. "Ich kann natürlich nicht garantieren, dass er wirklich dahintersteckt..."

      "Ihr Gerede geht mir auf die Nerven, Erikson. Kommen Sie auf den Punkt."

      Seine Pupillen waren ganz von weiß umgeben, als er mich mit offenem Mund anstarrte.

      "Er heißt Michel Khalil", murmelte er schließlich.

      Klang für mich wie eine Mischung aus Französisch und Arabisch. Ich tippte auf einen christlichen Libanesen. Also doch Naher Osten. Ich musste an diesen merkwürdigen Professor denken, den ich in Wien getroffen hatte.

      "Für wen arbeitet


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