Sanktionsbewehrte Aufsichtspflichten im internationalen Konzern. Andreas Minkoff
Anforderungen gestellt.[46] So genügt auch den Vertretern eines weiten Konzernverständnisses anders als beim Unterordnungskonzern nicht lediglich die einheitliche Leitung in einzelnen, wesentlichen unternehmerischen Bereichen.[47] Erforderlich ist vielmehr auch nach dieser Ansicht hier eine einheitliche Leitung der gesamten Unternehmung. Anderenfalls wäre schnell jedes Kartell als Gleichordnungskonzern zu qualifizieren.[48]
Anmerkungen
Bayer in: MK-AktG, § 18 AktG Rn. 16, 22 ff; Maier-Reimer in: Henssler/Strohn, § 18 AktG Rn. 2; Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 51 Rn. 36; Hommelhoff, Konzernleitungspflicht, S. 222.
Bayer in: MK-AktG, § 18 AktG Rn. 28; Koch in: Hüffer, § 18 AktG Rn. 8; Maier-Reimer in: Henssler/Strohn, § 18 AktG Rn. 1.
Bayer in: MK-AktG, § 18 AktG Rn. 28; Maier-Reimer in: Henssler/Strohn, § 18 AktG Rn. 3.
So etwa Saenger Gesellschaftsrecht, Rn. 939, 941; Kuhlmann/Ahnis Konzern- und Umwandlungsrecht, Rn. 84.
Koch in: Hüffer, § 18 AktG Rn. 9; Vetter in: Schmidt/Lutter, § 18 AktG Rn. 9; Bayer in: MK-AktG, § 18 AktG Rn. 31. Sofern beide Ansichten das Vorliegen einer einheitlichen Finanzplanung ausreichen lassen, stehen sie insofern in Übereinstimmung mit der Auffassung des BGH vgl. BGH NJW 1989, 1800 (1803); BGH NJW 1991, 3142 (3143).
Ein weites Konzernverständnis wird etwa vertreten von Emmerich in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 4 Rn. 15; Vetter in: Schmidt/Lutter, § 18 AktG Rn. 11; Hirschmann in: Hölters, § 18 AktG Rn. 15; Maier-Reimer in: Henssler/Strohn, § 18 AktG Rn. 3; Schall in: Spindler/Stilz, § 18 AktG Rn. 14. Im Ergebnis auch Bayer in: MK-AktG, § 18 AktG Rn. 32 f., der zugleich auf die im Ergebnis geringe Bedeutung des Streits hinweist. Die kaum vorhandene Relevanz attestieren überdies auch Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 51 Rn. 34.
Vgl. nur Koch in: Hüffer, § 18 AktG Rn. 7; Bayer in: MK-AktG, § 18 AktG Rn. 27; Hirschmann in: Hölters, § 18 AktG Rn. 10; Maier-Reimer in: Henssler/Strohn, § 18 AktG Rn. 3; Kuhlmann/Ahnis Konzern- und Umwandlungsrecht, Rn. 27.
So vor allem Emmerich in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 4 Rn. 19 ff.
Emmerich in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 4 Rn. 19a.
So Wilsing in: Henssler/Strohn, § 319 AktG Rn. 1; Veil in: Spindler/Stilz, § 319 AktG Rn. 2; Kuhlmann/Ahnis Konzern- und Umwandlungsrecht, Rn. 878; Saenger Gesellschaftsrecht, Rn. 956; Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 55 Rn. 1; Habersack in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 10 Rn. 1, 51: „Wirtschaftlich gesehen kommt die Eingliederung der Verschmelzung nahe. (…) Man kann deshalb die eingegliederte Gesellschaft geradezu als rechtlich selbstständige Betriebsabteilung bezeichnen.“ Insofern einschränkender Grunewald in: MK-AktG, Vorbemerkung vor § 319 AktG Rn. 3.
Während dabei die SE ebenfalls umfasst sein soll, gilt dies wohl nicht für die KGaA; vgl. zum Ganzen Habersack in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 10 Rn. 4, 17; Grunewald in: MK-AktG, § 319 AktG Rn. 5 f., 8 ff.; Koch in: Hüffer, § 319 AktG Rn. 4.
Habersack in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 10 Rn. 10; Grunewald in: MK-AktG, § 319 AktG Rn. 19; Koch in: Hüffer, § 319 AktG Rn. 6. Zu den Haftungsfolgen bei der Eingliederung siehe sogleich.
Vgl. hierzu auch Habersack in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 10 Rn. 31; Grunewald in: MK-AktG, § 320b AktG Rn. 4; Koch in: Hüffer, § 320b AktG Rn. 3.
Wilsing in: Henssler/Strohn, § 319 AktG Rn. 1; Drygala/Staake/Szalai Kapitalgesellschaftsrecht, § 32 Rn. 52.
Saenger Gesellschaftsrecht, Rn. 956. Soweit keine Weisungen erteilt werden, verbleibt es indes für den Vorstand der eingegliederten Aktiengesellschaft bei seinen Pflichten aus §§ 76, 93 AktG, vgl. Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 55 Rn. 10.
Wilsing in: Henssler/Strohn, § 323 AktG Rn. 2.
Wilsing in: Henssler/Strohn, § 323 AktG Rn. 2.
Habersack in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 10 Rn. 46; Grunewald in: MK-AktG, § 322 AktG Rn. 3; Koch in: Hüffer, § 322 AktG Rn. 5; Wilsing in: Henssler/Strohn, § 322 AktG Rn. 2.
Vgl. zur geringen praktischen Bedeutung Altmeppen in: MK-AktG, Einleitung zum dritten Buch vor § 291 AktG Rn. 8; Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 55 Rn. 1; Emmerich in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 11 Rn. 6.
Habersack in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 4 Rn. 3.
Kuhlmann/Ahnis Konzern- und Umwandlungsrecht, Rn. 470.
Emmerich in: Emmerich/Habersack, Konzernrecht, § 11 Rn. 3. Vielmehr noch ist für den Abschluss eines Beherrschungsvertrages überhaupt keine Kapitalbeteiligung und damit erst recht auch keine Mehrheitsbeteiligung i.S.d. § 16 Abs. 1 AktG erforderlich. In der Praxis wird der Entschluss, sich einem Beherrschungsvertrag zu unterwerfen, freilich oftmals von einem Mehrheitsgesellschafter ausgehen, der seine faktische Herrschaftsmacht durch eine Vertragskonzerngestaltung stärken möchte. Beherrschungsverträge werden daher regelmäßig nur zwischen Gesellschaften