Sanktionsbewehrte Aufsichtspflichten im internationalen Konzern. Andreas Minkoff
Zum Ausmaß der insofern gesellschaftsrechtlich begründeten Pflichten siehe ausführlich sogleich.
Zur mittlerweile entstandenen Relevanz des Themenkomplexes Compliance siehe ausführlich unten Rn. 221 ff.
Vgl. nur Lösler NZG 2005, 104 (104); Bottmann in: Park, Teil 2 Kapitel 1 Rn. 1. Zu den historischen Ursprüngen der Compliance ausführlich auch Eufinger CCZ 2012, 21 (21 f.); Rotsch in: Rotsch, Criminal Compliance, § 1 Rn. 17 ff.
So trat als Reaktion u.a. auf den vielbeachteten Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron 2002 der Sarbanes-Oxley-Act in Kraft. In der Regelung, die sich neben US-Unternehmen auch an ausländische Prüfungsgesellschaften und ausländische Unternehmen mit einer US-Börsennotierung richtet, wird etwa die Notwendigkeit umfassender interner Kontrollen und Dokumentation festgelegt, vgl. hierzu nur Hütten/Stromann BB 2003, 2223 (2223 ff.).
Siehe zum Fall Siemens unten Rn. 230 ff.
Vgl. nur Hauschka in: Hauschka, § 1 Rn. 21 ff.
Vgl. nur Fett/Theusinger BB Special 4 (zu BB 2010, Heft 50), 6 (7).
Siehe zur Verbreitung von Compliance-Programmen in deutschen Unternehmen später 3. Fn. zu Rn. 222.
So auch Michalke StV 2011, 245 (245); Klindt/Pelz/Theusinger NJW 2010, 2385 (2385); vgl. hierzu auch Rotsch ZIS 2010, 614 (614).
Vgl. Rotsch in: Rotsch, Criminal Compliance, § 1 Rn. 10; Wessing/Dann in: MAH WirtschaftsstrafR, § 4 Rn. 3; wobei ein Compliance-Management-System nicht zwingend auf die Zielrichtung beschränkt sein muss, Verstöße gegen die hoheitliche Rechtsordnung zu vermeiden. Vielmehr können auch unternehmensinterne und anderweitig im Rahmen der Selbstregulierung auferlegte Pflichten zum Maßstab der Präventionsorganisation werden. Überdies soll die Betonung der Prävention nicht darüber hinwegtäuschen, dass die nachhaltige und andauernde Gewährleistung der Regelkonformität auch repressive Maßnahmen eines Unternehmens erfordern kann, wenn interne Pflichtverletzungen erkannt wurden; vgl. hierzu auch Rotsch in: Rotsch, Compliance vor den Aufgaben der Zukunft, S. 3 (9 f.).
So auch Hauschka in: Hauschka, § 1 Rn. 21; Petermann Compliance-Maßnahmen, S. 71.
Vgl. hierzu auch Spindler in: MK-AktG, § 91 AktG Rn. 66; Rieder/Falge in: Inderst/Bannenburg/Poppe, 2. Kapitel Rn. 2; Ransiek StV 2011, 321 (322); Rotsch ZIS 2010, 614 (614).
Koch in: Hüffer, § 76 AktG Rn. 11; Oppenheim DStR 2014, 1063 (1063); Kremer/Klahold ZGR 2010, 113 (116 f.); Rotsch ZIS 2010, 614 (614); Schneider NZG 2009, 1321 (1322); Passarge NZI 2009, 86 (86).
Koch in: Hüffer, § 76 AktG Rn. 11; ders. WM 2009, 1013 (1013); Hölters in: Hölters, § 93 AktG Rn. 91; Reichert/Ott NZG 2014, 241 (241); Oppenheim DStR 2014, 1063 (1063); Schweizer ZUM 2012, 2 (3); Reichert ZIS 2011, 113 (114); Pietzke CCZ 2010, 45 (50); Passarge NZI 2009, 86 (86); Bürkle BB 2005, 565 (565); Petermann Compliance-Maßnahmen, S. 71. Mit Fokus auf der Vermeidung strafrechtlich relevanter Verhaltensweisen Theile StV 2011, 381 (381).
Vgl. hierzu auch Rotsch in: FS Samson, S. 141 (141); ders. ZIS 2010, 614 (614), der insofern einen Wettbewerb der Rechtsgebiete um die Vereinnahmung des Bereiches Compliance befürchtet.
Vor allem im Kapitalmarktrecht finden sich dabei konkrete Regelungen, die zur Umsetzung von Compliance-Maßnahmen verpflichten, vgl. insofern § 33 WpHG und § 25a KWG. Eine vergleichbare Regelung existiert im Versicherungsrecht mit § 64a VAG. Siehe hierzu auch unten Rn. 276.
So auch Klindt/Pelz/Theusinger NJW 2010, 2385 (2385). Die entsprechende, provokative Ausgangsfrage geht zurück auf Cauers/Haas/Jakob/Kremer/Schartmann/Welp DB 2008, 2717 (2717). Vgl. hierzu auch Vogt NJOZ 2009, 4206 (4220).
So auch Klindt/Pelz/Theusinger NJW 2010, 2385 (2385), die überdies zu Recht darauf hinweisen, dass durch die Gesamtbetrachtung der einschlägigen Rechtsgebiete und der insofern erforderlichen Verknüpfung zusätzlich gänzlich neue Pflichten und Risiken entstehen.
Vgl. hierzu auch Benz/Klindt BB 2010, 2977 (2980). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung, die Compliance nimmt. Mit Blick aus der Beratungspraxis ist festzustellen, dass Compliance in einigen Unternehmen nunmehr nicht alleine mit insofern negativer Ausrichtung als Instrument der Haftungsvermeidung gesehen und umgesetzt, sondern überdies in positiver Betrachtungsweise ganz bewusst als Integritätsgewährleistung zur aktiven Stärkung des Unternehmens- und Markenwertes eingesetzt wird.
So Bock ZIS 2009, 68 (70). Vgl. zur Regelung des § 130 OWiG ausführlich unten Rn. 173 ff.
Vgl. zu § 76 Abs. 1 AktG als Rechtsgrundlage der Compliance nur Koch in: Hüffer, § 76 AktG Rn. 12; Spindler in: MK-AktG, § 76 AktG Rn. 16; Fleischer NJW 2009, 2337 (2338); Grundmeier Rechtspflicht, S. 25.
Bürkle BB 2005, 565 (568). Betont wird in diesem Zusammenhang, dass die insofern bestehenden Verantwortlichkeiten nicht vollends delegiert werden können, sondern vielmehr zum originären Pflichtenkreis der Leitungsorgane zählen, vgl. LG München I NZWiSt 2014, 183 (189); Fleischer NZG 2014, 321 (323); Hölters in: Hölters, § 93 AktG Rn. 80.