Puppenspiel mit Dame. Britta Bendixen
Haut ihres Halses an seinen Lippen. Sie roch nach Parfum, anregend und sinnlich. Ihr Haar kitzelte seine Nase, als er ihren Duft einatmete.
Jasmin spürte seine Lippen an ihrem Hals, ganz sacht, fast glaubte sie, es sich einzubilden. Sein Arm legte sich um ihren Leib. Sie fand es nicht merkwürdig oder unangenehm, eher so, als wäre das der Ort, wo er hingehört, so normal, so selbstverständlich fühlte es sich an. Sie schloss die Augen und genoss die Berührungen seiner Hand und seiner Lippen. Alles Denken war mit einemmal wie ausgeschaltet. Es fühlte sich einfach zu schön an. Sanft wie Schmetterlingsflügel und doch fähig, in ihr ein Erdbeben auszulösen.
Sie wollte etwas sagen, wusste jedoch nicht was, und auch nicht, ob ihre Stimme ihr gehorchen würde, daher schwieg sie. Ihre linke Hand fuhr zärtlich durch sein dichtes Haar, ihre Rechte streichelte sanft den Arm, den er um sie geschlungen hatte. Ein mit Muskeln durchzogener, braungebrannter Arm mit dunklen Haaren. Ein männlicher, aufregender Arm…
Ihr Herz schlug fast schmerzhaft gegen ihren Brustkorb. Die Situation drohte ihr zu entgleiten und sie wusste nicht, was sie dagegen tun konnte. Oder vielmehr, ob sie etwas dagegen tun wollte.
Langsam hob Steve den Kopf und sah sie an. In ihren Augen las er Furcht, Neugier und noch etwas, dass er nicht näher bestimmen konnte. Eine gewisse Unruhe vielleicht. Oder Nervosität.
Um sie herum herrschte völlige Stille. Vermutlich war niemand mehr da, sie waren allein. Allein mit der Gewissheit, dass ihre Freundschaft nicht mehr lange das sein würde, was sie bisher war. Zumindest dann, wenn er jetzt das tat, wonach er sich sehnte, seit er ihr bei George White begegnet war.
Behutsam näherte er sich ihrem Gesicht und berührte sacht ihre bebenden Lippen. Sie wehrte sich nicht, kam ihm aber auch nicht entgegen. Sie hielt ganz still.
Vorsichtig wagte sich seine Zunge vor und erleichtert merkte er, dass sie seinen Kuss zögernd, beinahe ängstlich erwiderte. Ein Glücksgefühl breitete sich in ihm aus, wie er es lange nicht mehr gespürt hatte. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Jasmins Herz schlug zum Zerspringen, ihr Unterleib zog sich fast schmerzhaft zusammen, kribbelte, als wären tausend Ameisen darin in Panik geraten. Steve küsste sie, ganz sanft und sehr zärtlich, seine Lippen waren kühl und weich. Sie war komplett durcheinander. Sie musste ihn daran hindern, weiter zu machen.
Ben!, dachte sie, Ben, was tue ich hier? Das geht doch nicht!
Langsam lösten sich Steves Lippen von ihren. In diesem Moment schoss ihr ein völlig anderer Gedanke durch den Kopf: Oh Gott, das ist so schön, bitte, bitte hör nicht auf!
„Keine Angst, das kann ich gar nicht.“ Seine leise Stimme klang etwas heiser und sie erschrak. Ihr Herz schlug noch schneller. Hatte sie laut gedacht?
Er küsste sie erneut, leidenschaftlicher diesmal, und Jasmin erschauerte, als seine Hand über ihren Oberschenkel strich. Doch als er begann, ihre Brust zu streicheln unterdrückte sie einen wohligen Laut, nahm ihre ganze Kraft zusammen und schob ihn schweren Herzens sanft von sich. „Steve, nicht!“
„Jasmin…“
„Nein, es - es geht nicht. Ich kann das nicht tun.“ Ihre Wangen brannten und sie versuchte, etwas Abstand herzustellen, indem sie sich gerade hinsetzte und ihr Haar ordnete. Leise sagte sie: „Ich habe Ben die Ehe versprochen und - na ja, mir bedeutet so ein Versprechen eine Menge und Treue halte ich für unendlich wichtig.“
„Aber ihr seid doch noch nicht verheiratet.“ Seine Hand streichelte sanft ihre Wange, sein Atem ging schwer und streifte ihr Gesicht. Für einen Moment schloss sie die Augen und lächelte schwach. Dann sah sie ihn ernst an. „Ein wirklich bestechendes Argument.“
„Hat dir der Kuss denn nicht gefallen?“ Sein Zeigefinger berührte ihre Lippen, verursachte ein verführerisches Kitzeln. „Ich fand ihn jedenfalls sehr schön“, flüsterte er.
Ihre Lider wurden schwer. Erneut schloss sie die Augen und spürte, dass ihr Widerstand beinahe gebrochen war. Ihre Brust hob und senkte sich wie nach einem Hundert-Meter-Lauf. Langsam lehnte sie sich wieder zurück. Sein kräftiger Körper war ihrem so unheimlich nah, sie spürte sein Herz schlagen und ahnte seine Erregung. Unwillkürlich stöhnte sie auf, als er ihr Haar hob und sie an die empfindliche Stelle zwischen Hals und Ohr küsste.
„Er war - sehr schön, wirklich.“ Sie versuchte vergeblich, ihre Augen wieder zu öffnen. „Aber trotzdem, ich - das geht einfach nicht!“
Ihre letzten Worte waren nur noch ein Flüstern. Sie hatte den Satz kaum beendet, als seine Lippen jedes weitere Wort verhinderten.
Sie hatte versucht, ihm zu widerstehen, sie hatte es wirklich versucht. Doch mit jedem Kuss, mit jeder Berührung von ihm waren die Schleusen ein klein wenig mehr geöffnet worden, und nun waren die hervorbrechenden Wassermassen einfach nicht mehr aufzuhalten.
Sie war nicht mehr vernünftig, konnte es nicht sein. Sie war nur noch schwach, süchtig nach seinen Händen, seinen Lippen. Er drückte sie langsam nach hinten, so dass sie auf der Couch lag und er halb auf ihr war. Seine Hände waren überall, streichelten ihre Arme, ihre Schultern, ihre Brust. Dann legte seine Hand sich auf ihr Bein und wanderte aufreizend langsam ihren Oberschenkel hinauf, Zentimeter für Zentimeter. Sie hatte das Gefühl, verrückt zu werden, verrückt vor Sehnsucht und Verlangen nach ihm.
Er öffnete den Reißverschluss ihres Rocks, ihre Hände fanden seine Jeans, öffneten sie mit zitternden Händen und ihr Unterleib wölbte sich ihm entgegen. Ungeduldig und dennoch zärtlich streifte er ihren Rock und den Slip ab. Sie hörte seine Schuhe auf den Boden fallen. Sekunden später gesellte sich seine Jeans zu den Schuhen.
Als er in sie eindrang stöhnten beide laut auf und streiften sich gegenseitig hastig die restliche Kleidung ab.
Er streichelte ihre Brust während er sich langsam und gefühlvoll in ihr bewegte. „Oh Gott, Jasmin, du bist so schön!“ flüsterte er. „So wunderschön.“ Sein Mund fand ihre Brustwarze und sie wurde fast ohnmächtig, als sie seine Zunge dort spürte.
Fünfzehn Minuten später fanden sie sich schweißüberströmt und schwer atmend auf dem Teppich wieder. Sie lag auf ihm und küsste ihn. Seine Fingerspitzen strichen über ihren Rücken und verursachten ihr eine wohlige Gänsehaut.
„Das war einfach - ich finde keine Worte dafür“, flüsterte er in ihr Ohr und küsste zärtlich ihren Hals.
Sie hob den Kopf. „Tu das nie wieder!“ beschwor sie ihn leise und mit ernster Miene. „Ich bitte dich.“
Er schmunzelte. „Das kann ich dir nicht versprechen.“ Mit einem schelmischen Lächeln legte er seine Hände auf ihre Brüste und strich sanft über die weiche Haut. „Es tut mir leid, aber ich bin verrückt nach dir.“
Sein Haus in Pasadena schien Steve an diesem Abend leerer als sonst. Er vermisste Jasmin schon jetzt, dabei war es erst eine Stunde her, dass er sie gesehen hatte. Gesehen, gehört und gespürt. Noch immer meinte er, ihren Geruch in der Nase zu haben und ihre weiche, glatte Haut unter seinen Händen zu fühlen.
Um wieder klar im Kopf zu werden schwamm er einige Runden in seinem Pool, dann mixte er sich einen Martini, legte sich auf eine Liege und dachte an sie.
Selbstverständlich hatte er mit ihr schlafen wollen, schon seit er sie auf Georges Party gesehen hatte. Doch er hätte nie geglaubt, dass sie solche Gefühle in ihm auslösen könnte. Er hatte weiß Gott schon mit vielen schönen Frauen geschlafen, doch mit keiner hatte er sich so wohl gefühlt wie mit ihr. Keine war so hartnäckig in seinem Kopf geblieben. Und nach keiner hatte er sich so gesehnt, wie er sich jetzt nach ihr sehnte. Was zum Teufel war mit ihm los?
Die Sonne war schon fast völlig untergegangen, durch den leichten Wind bildete sich eine Gänsehaut auf seinem nassen Körper. Er blickte über einige Palmen und Zypressen hinunter auf die Straße, die nach Los Angeles führte und auf der zu dieser Zeit nur wenig Verkehr herrschte.
Mit beiden Händen fuhr er sich über das Gesicht und Linda fiel ihm plötzlich ein. Linda, die sagte, sie sei schwanger von ihm.
Ich